27. Oktober 2023, 5:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Komposthaufen hilft nicht nur, Garten- und Küchenabfälle zu reduzieren, der vermeintliche Müll wird darüber hinaus in kostbaren Humus umgewandelt. Was genau ist aber ein Kompostbeet, wie wird dieses angelegt und welche Vorzüge hat es? myHOMEBOOK-Autorin Marike Stucke erklärt, was dahintersteckt.
Der Begriff „Kompostbeet“ vereint verschiedene Arten der Beetanlage. Alle haben aber gemein, dass mehr oder weniger verrottete Kompostbestandteile zu einem Beet aufgeschichtet werden. Die hier später eingesetzten Pflanzen können so unmittelbar von den Nährstoffen aus dem kompostierten Material profitieren.
No-Dig-Beet mit Kompost anlegen
Eine Möglichkeit der Neuanlage eines Kompostbeetes ist die sogenannte No-Dig-Methode. Hierbei wird der Boden nicht vor dem Bepflanzen umgegraben, sondern belassen, wie er ist. Wird Rasenfläche zu einem Beet umgewandelt, wird dieser gemäht. Anschließend wird breitflächig dicke Pappe ausgelegt, die nicht oder nur ein wenig schwarz bedruckt ist. Auf diese Pappe wird direkt fertiger Kompost aus dem Kompostbehälter oder vom Komposthaufen verteilt.
Tipp: Idealerweise legt man so ein No-Dig-Beet im Herbst an, da der Kompost dann bis zum Frühjahr noch weiter reifen und das Beet sich setzen kann.
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Vorteile des No-Dig-Beets mit Kompost:
Der größte Vorteil dieser Kompostbeetmethode ist zweifelsohne, dass kein Umgraben stattfinden muss. Dieses ist oft kraft- und zeitaufwendig. Auch das Entfernen von Rasen oder anderen Pflanzen kann viel Mühe kosten und wird durch das Auflegen der Pappen unnötig. Überdies kann man auch nicht ganz reifen Kompost verwenden, da dieser bis zum Frühjahr noch ausreichend Zeit hat, nachzureifen.
Nachteile des No-Dig-Beets mit Kompost:
Für diese Methode ist eine Menge dicke Pappe notwendig. Diese bekommt man aber zum Beispiel auch auf dem Recyclinghof oder durch das Nutzen von Umzugskartons. Wer das ganze Jahr über Kartonagen sammelt, kann im Herbst wahrscheinlich eine größere Fläche No-Dig-Kompostbeete anlegen. Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass das No-Dig-Kompostbeet schon im Herbst angelegt werden muss. Hier ist gute Planung nötig.
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Kompostbeet als Hochbeet anlegen
Wer in seinem Garten ein Hochbeet unterbringen möchte, kann hier ebenfalls gut mit Kompost arbeiten. Die beim Kompostierungsvorgang freigesetzte Wärme kann hier sogar Keimprozesse und das Wachstum der Pflanzen fördern. Hierfür sollte man das Hochbeet erst im Frühjahr anlegen. Es eignet sich also für alle, die das Anlegen eines No-Dig-Beetes im Herbst verpasst haben und direkt vor der Gartensaison ein neues Beet anlegen möchten. Ein Hochbeet sollte folgendermaßen aufgebaut sein:
- Unterste Schicht: Diese Schicht kann bis zu 40 Zentimeter hoch sein. Hier können zuunterst Steine, darüber Holzscheite und dicke Äste vom letzten Obstbaumschnitt eingebracht werden.
- Zweite Schicht: Hier finden grobe Gartenabfälle Platz. Dazu zählen kleinere Zweige oder gehäckseltes Material sowie Laub.
- Dritte Schicht: Jetzt kommt der frische Kompost zum Tragen. Hierfür kann die oberste Schicht aus dem Kompostbehälter entnommen werden oder direkt frische Garten- und Küchenabfälle eingebracht werden. Das Hochbeet selbst wird damit zum Kompostes.
- Vierte und letzte Schicht: Zuoberst wird fertige Komposterde aufgetragen. Diese beimpft einerseits die darunterliegende Frischkompostschicht mit den fürs Kompostieren notwendigen Mikroorganismen und bietet andererseits frisch eingesetzten Pflanzen perfekte Startbedingungen.
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Vorteile des Hochbeets mit Kompost:
Im Kompostbeet als Hochbeet werden einige praktische Eigenschaften von Hochbeet und Komposthaufen vereint: Garten- und Küchenabfälle werden zu wertvollem Humus und dienen den im Hochbeet wachsenden Pflanzen langfristig als Nährstofflieferanten. Wer es schlau anstellt, kann sich auf Dauer so einen oder zwei Kompostbehälter sparen.
Ferner ist die kompakte und erhöhte Bauweise von Hochbeeten ideal für kleine Gärten und solche Gärtner, die sich nicht gut bücken können. Hochbeete eignen sich außerdem für Gärten, in denen sich häufig viel Baumschnittmaterial und Laub sammelt. Dieses kann direkt für den Aufbau des Hochbeets genutzt werden. Dies spart zudem Geld für die Entsorgung der Gartenabfälle und dadurch, dass weniger oder keine fertige Pflanzende gekauft werden muss.
Nachteile des Hochbeets mit Kompost:
Wie viele gute Dinge braucht auch der Aufbau eines Hochbeets mit Kompost ein wenig mehr Zeit, als einfach ein Hochbeet mit fertiger Erde aus dem Gartencenter zu befüllen. Der Aufbau der verschiedenen Hochbeetschichten erfordert ein paar Kenntnisse.
Einfach mal ausprobieren!
„Kompostbeete erfordern Planung und einen durchdachten Aufbau. Dafür wird der Gärtner aber belohnt. Dieser Art des Gärtners ist kostengünstig, ertragssteigernd sowie nachhaltig. Wer ein wenig mehr Zeit in seinen Garten investieren will, sollte Kompostbeete also ausprobieren.“– Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin