26. August 2021, 16:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Reich an wichtigen Mineralien und Nährstoffen ist Komposterde ideal, um die Pflanzen im Garten zu düngen. myHOMEBOOK fasst die wichtigsten Informationen über die Sorten und die richtige Anwendung zusammen.
Um nährstoffreiche Komposterde zu erhalten, sollte man darauf achten, welche organischen Abfälle man auf dem Komposthaufen entsorgen kann. Guten Humus erhält man, wenn man Rasenschnitt, zerkleinerten Baumschnitt, Obst- und Gemüsereste und auch verbrauchte Blumenerde kompostiert. Hingegen sollte man etwa Schnittblumen, kranke Pflanzenteile, Kleintierstreu und Grillkohlereste anderweitig entsorgen. Je nach den Abfällen ergeben sich unterschiedliche Kompostsorten.
Brauchbare Komposterde entsteht übrigens schneller, wenn Sie Ihren Kompost regelmäßig umsetzen. So gelangt Sauerstoff in den Kompost, was den Verrottungsprozess beschleunigt. Mit einem Thermokomposter kommt dieser Prozess sogar noch schneller in Schwung. Richtige Turbo-Komposter sind Kompostwürmer von der Wurmfarm. Die Tierchen verlangen allerdings etwas Pflege. Doch Sie profitieren noch in der gleichen Saison von Ihrem Kompost.
Übersicht
Welche Komposterde-Sorten gibt es?
Fachleute unterscheiden zunächst nach ihren Rohstoffen. Es gibt:
- Grüngut-Komposterde: Grüngut-Kompost ist das Endprodukt von Garten-, Park- und Landschaftspflege-Abfällen.
- Biogut-Komposterde: Der Biogut-Kompost entsteht aus dem Inhalt von Biotonnen. Biogutkompost ist im Vergleich zu Grüngutkompost nährstoffhaltiger.
Die Bundesgütegemeinschaft Kompost differenziert zudem zwischen folgende Sorten:
- Frischkompost: Frischkompost entsteht nach zwei bis sechs Wochen. Er ist ein noch nicht vollständig ausgereifter, aber gereinigter (= hygienisierter) Kompost (Rottegrad II oder III). Im Frischkompost stecken noch Anteile leicht zersetzbarer organischer Substanz (sogenannter Nährhumus). Nährhumus fördert die mikrobielle Aktivität des Bodens. Während sich der Frischkompost im Boden weiter zersetzt, setzt er weitere Nährstoffe frei. Frischkompost eignet sich also allgemein gut zur Bodenverbesserung. Bauern düngen damit ihr Ackerland.
- Fertigkompost: Fertigkompost ist ebenfalls hygienisiert. Er ist zudem biologisch stabilisiert und nach fünf bis zwölf Wochen Rottezeit etwas ausgereifter als der Frischekompost (Rottegrad IV oder V). Im Fertigkompost stecken mehr stabile Humusstoffe, die als Dauerhumus den Bodens verbessern. Fertigkompost ist ein sehr guter Dünger für jeden Hausgarten. Auch Bauern und Landschaftsgärtner nutzen Fertigkompost.
- Substratkompost: Bei Substratkompost handelt es sich auch um einen Fertigkompost. Der Gehalt an löslichen Pflanzennährstoffen und Salzen ist im Substratkompost begrenzt. Sie kaufen Substratkompost sehr feinkörnig gesiebt. In der Erdenindustrie verwenden Hersteller Substratkomposterde zur Herstellung von Blumen- und Pflanzenerde.
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Für was verwende ich Komposterde?
Komposterde verwendet man als Powernahrung gleichermaßen für Blumen, Stauden und Gemüsepflanzen. Dafür mischt man sie bei Blumentöpfen und Blumenkästen etwa zur Hälfte mit Gartenerde oder Sand. Auch Ziersträucher und Gehölze freuen sich über eine Extraportion Nährstoffe. Am besten arbeitet man die Erde einfach rund drei Zentimeter in die obere Erdschicht ein. In der Pflanzzeit mischt man beim Einsetzen von Zwiebeln, Stecklingen und Jungpflänzchen etwa zur Hälfte Komposterde und Beeterde unter. Zum Nachdüngen reicht es, die Komposterde auf der Oberfläche zu verteilen und mit einer Gartengabel unterzumischen. Welches Gemüse welche Art von Dünger und Kompost verträgt, erfährt man in unserem Ratgeber Kleine Fruchtfolge-Regelkunde für junges Gemüse.
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Wo kaufe ich Komposterde für meinen Garten?
Wer im Garten nicht ausreichend Platz für einen eigenen Komposthaufen hat, der kann Komposterde auch bei einem Anbieter in der Region kaufen. Am besten fragt man in der eigenen Stadt- oder Gemeindeverwaltung nach. Alternativ ist sie auch im Internet erhältlich.
Lesetipp: Umweltbundesamt | Kompostfibel (PDF)
Quelle: Verband der Humus- und Erdenwirtschaft e.V.