6. Februar 2024, 6:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Ruten der Korbweide sind hervorragend geeignet, um Körbe und andere Gegenstände zu flechten. Doch das sommergrüne Gehölz kann noch mehr: Es bietet frühfliegenden Insekten reichlich Nahrung, ist in naturnah gestalteten Gärten ein toller Hingucker und gilt darüber hinaus robust und pflegeleicht.
Ihren Namen hat die Korbweide (Salix viminalis), die auch als Flecht-Weide oder Hanf-Weide bekannt ist, ihren langen, biegsamen Ruten zu verdanken, die traditionell zum Flechten von Körben und Zäunen verwendet werden. Das sommergrüne Gehölz gehört zu der 450 Arten umfassenden Gattung der Weiden und zur Pflanzenfamilie der Weidengewächse. Korbweiden sind von den Pyrenäen bis zum Ural sowie in Nordasien heimisch. In freier Natur findet man sie hierzulande oft in Auen und am Ufer von Flüssen und Bächen.
Korbweide
Boden
nährstoffreich und feucht
Pflanzzeit
ganzjährig
Standort
sonnig und warm
Gießen
nur bei Jungpflanzen
Blütezeit
Frühling
Giftig
nein
Düngen
–
ja
Übersicht
Korbweiden pflanzen
Korbweiden werden in der Regel als Containerware angeboten und können außer bei Frost das ganze Jahr über gepflanzt werden. Am besten ist es aber, sie im Frühling oder Herbst in den Boden zu bringen. Besonders in der ersten Zeit sollte regelmäßig gegossen werden, damit die Pflanze einwurzeln kann.
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Aussehen und Wuchs
Die Korbweide wächst meist als sommergrüner Strauch, manchmal aber auch als kleiner Baum und erreicht eine Höhe von drei bis maximal acht Meter. Die schmalen, oberseits trüb grünen und unterseits silbrig glänzenden Blätter sind bis zu 15 Zentimeter lang.
Noch vor dem Blattaustrieb, meist schon ab Anfang März, erscheinen die zwei bis vier Zentimeter langen Kätzchen. Während die männlichen Kätzchen seidig grau mit gelben Staubgefäßen sind, kommen die weiblichen unscheinbar grün daher. Korbweiden sind zweihäusig. Das bedeutet, dass an einer Pflanze entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten wachsen. Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu zwei Metern gehört die Korbweide zu den Sprintern unter den Gehölzen.
Standort und Boden
Die Korbweide fühlt sich an einem sonnigen, warmen Standort am wohlsten. Sie mag feuchte bis nasse, tiefgründige, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden und kommt mit vorübergehenden Überschwemmungen gut klar.
Im Garten ist sie an Teichrändern gut aufgehoben, macht aber auch in Wildhecken oder als Hausbaum in naturnahen Gärten eine gute Figur. Wegen ihres flachen und dichten Wurzelwerks eignen sich Korbweiden auch zur Befestigung von Böschungen.
Korbweide pflegen
Die Korbweide ist sehr pflegeleicht. Nur ein paar Kleinigkeiten sollten beachtet werden.
Bewässerung
Die Korbweide braucht nur in der ersten Zeit die Unterstützung der Gießkanne. Ist das Gehölz gut angewachsen, ist eine Bewässerung nicht mehr nötig.
Düngung
Korbweiden brauchen keinen Dünger.
Schnitt
Um die Pflanze jung zu halten, ist ein regelmäßiger Schnitt vonnöten. Aus Naturschutzgründen sollte er bis Ende Februar erfolgen. Etwa ein Drittel der ein- bis zweijährigen Triebe werden bodennah abgeschnitten.
Wer es auf eine Kopfweide abgesehen hat, schneidet die einjährigen Triebe direkt an der Baumkrone ab. Wenn sich ein Kopf gebildet hat, ist der Schnitt nur noch alle zwei bis drei Jahre nötig.
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Vermehrung
Wer Korbweiden vermehren möchte, macht das am besten über Steckhölzer. Dazu schneidet man Ruten von der Pflanze ab und steckt sie mindestens 20 Zentimeter tief in den Boden. Gut angießen und feucht halten. Statt die Ruten direkt in die Erde zu setzen, kann man sie auch zur Wurzelbildung in einen mit Wasser gefüllten Bottich stellen.
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Überwinterung
Über einen Winterschutz muss man sich keine Gedanken machen. Die Korbweide ist vollkommen winterhart und braucht in der kalten Jahreszeit keinerlei Schutz.
Giftigkeit
Die Korbweide ist nicht giftig.
Alternativen
Der ebenfalls einheimische Haselstrauch ist eine gute Alternative für die Korbweide. Auch er passt perfekt in einen naturnahen Garten und dient Insekten als früher Pollenlieferant. Ein weiteres Gehölz, das man alternativ zur Korbweide pflanzen könnte, ist die Salweide. Auch sie gehört zu den ersten Blühgehölzen des Jahres und liefert reichlich Nektar und Pollen.
Bienenfreundlichkeit
Die Korbweide ist wegen ihrer sehr frühen Blüte ein wichtiger Pollenlieferant für Hummeln, Honig- und Wildbienen. Zudem dient sie vielen Schmetterlingen als Raupenfutterpflanze.
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Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge kommen bei der als robust geltenden Korbweide nicht so häufig vor. Treten Rostpilze auf, sollten die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Gallen an den Blättern sind zwar nicht besonders schön, aber in er Regel harmlos.
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Verwendung
Die Ruten der Korbweide werden traditionell zum Flechten verwendet. Aus ihnen lassen sich nicht nur Körbe herstellen, sondern auch Dekoelemente, Flechtzäune, Beetbegrenzungen, Sichtschutzelemente oder Rankgerüste. Auch frische Ruten können verwendet werden. Mit ihnen kann man lebendige Weidenzäune, Tippis, Weidentunnel oder sogar -labyrinthen pflanzen. Damit die Ruten gut anwachsen, sollten sie mindestens zwanzig Zentimeter tief in die Erde gesteckt werden.
Bastel-Tipp
„Aus Weidenruten lässt sich eine plastikfreie DIY-Vogelfutterstelle binden. Man braucht dafür etwa zehn gut 30 Zentimeter lange Weidenruten und ein paar längere Ruten zum Flechten. Die 30-Zentimeter-Ruten werden gebündelt und an einem Ende mit einer Juteschnur zusammengebunden. Auf der anderen Seite werden die Enden mit einer längeren Rute so verflochten, dass eine Öffnung entsteht, die einen Durchmesser von gut zehn Zentimetern hat. Zur Stabilisierung wird nun eine weitere Rute vom zusammengebundenen Ende zum offenen Ende spiralförmig in die Korbwand eingeflochten. Mit einem Band lässt sich die Futterstelle problemlos aufhängen. Befüllt wird sie mit Meisenknödeln.“– Katharina Petzholdt, myHOMEBOOK-Autorin