2. Februar 2025, 11:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Gurkenkrankheiten wie Mehltau, Blattflecken oder Grauschimmel können schnell zur Herausforderung werden. Wie Sie die Krankheiten erkennen, Ihre Pflanzen gezielt schützen und im Notfall reagieren können, verraten wir Ihnen hier auf myHOMEBOOK.
Gurken gehören zu den Lieblingen im Gemüsegarten, sind aber leider für eine ganze Reihe von Krankheiten empfänglich. Ob Pilzinfektionen, Viren oder Bakterien – mit gezielter Vorbeugung und schnellem Handeln lassen sich Schäden minimieren. Wir stellen Ihnen sechs typische Gurkenkrankheiten vor.
Falscher Mehltau
Der Falsche Mehltau ist die häufigste Krankheit, die Gurken befällt. Erste Anzeichen der Pilzinfektion sind eckige, von den Blattadern begrenzte, gelbe Flecken auf der Blattoberseite. Sie werden nach und nach braun, bevor das Blatt vom Rand her abstirbt. Auf der Unterseite der Blätter zeigen sich bräunlich-violette Beläge. Der Pilz verbreitet sich durch Wind, insbesondere bei feucht-kühlen Nächten mit Taubildung. Vorbeugend helfen widerstandsfähige Sorten, ausreichender Pflanzabstand und Rankgerüste. Zudem sollte man die Pflanzen mit verdünnter Ackerschachtelhalmjauche stärken und darauf achten, die Blätter beim Gießen nicht nass werden zu lassen. Im Gewächshaus reduziert gutes Lüften die Taubildung. Befallene Blätter sollten frühzeitig entfernt und entsorgt werden, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Zusätzlich kann eine Spritzung mit Knoblauchsud und Natronlösung die Pflanzen unterstützen.
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Echter Mehltau
Es den Gurken recht zu machen, ist nicht leicht: Während bei feuchtem Wetter der Falsche Mehltau droht, schlägt der Echte Mehltau bei sonnig-trockenem Wetter zu. Letzterer zeigt sich durch einen weißlichen, pudrigen, abwischbaren Belag, der zuerst fleckig auf der Blattoberseite auftritt. Mit der Zeit breitet sich der Belag aus, bis die gesamte Blattoberfläche von einem mehligen Schimmer bedeckt ist. Darunter sterben die Blätter nach und nach ab. Vorbeugen kann man durch größere Pflanzabstände und resistente Sorten. Bei einem Befall helfen Hausmittel wie eine Kuhmilch-Wasser-Mischung (1:8) oder eine Natronlösung. Besprühen Sie, vorzugsweise wenn es bewölkt ist, die befallenen Blätter regelmäßig über mehrere Tage hinweg. Bei starkem Befall hilft oft nur das Entfernen der Pflanzen.
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Mosaikfleckenkrankheit
Die Mosaikfleckenkrankheit wird durch das Gurkenmosaikvirus verursacht und zeigt sich durch gelb-grüne, mosaikartige Verfärbungen auf den Blättern. Anfangs ist die Krankheit leicht mit dem Falschen Mehltau zu verwechseln. Doch während die Blätter beim Falschem Mehltau schnell großflächig bräunlich und trocken werden, rollen sie sich bei der Viruserkrankung eher ein. Infizierte Pflanzen leiden oft unter Minderwuchs und Welkeerscheinungen und haben Verformungen an Blättern und Früchten. Diese Krankheit wird durch Blattläuse auf Gurken übertragen. Vorbeugen lässt sich daher vor allem durch eine frühzeitige Bekämpfung der Überträger. Auch die Wahl resistenter Sorten kann helfen. Ist die Krankheit ausgebrochen, gibt es keine Heilung. Befallene Pflanzen müssen vollständig entfernt und entsorgt werden, damit sich die Krankheit nicht ausbreiten kann.
Eckige Blattfleckenkrankheit
Die Eckige Blattfleckenkrankheit wird durch Bakterien verursacht und über infizierte Samen, Wind, Regen oder kontaminierte Gartengeräte verbreitet. Die Bakterien dringen durch Verletzungen, beispielsweise durch Schädlinge oder Ernteschnittstellen, in die Pflanze ein. Vorbeugend helfen daher saubere Gartengeräte – aber auch eine weite Fruchtfolge und die Nutzung von gesundem Saatgut. Die Krankheit zeigt sich durch eckige, glasig-gelbe Flecken auf den Blättern, die sich vergrößern, braun werden, austrocknen und schließlich herausfallen. Auf den Blattunterseiten und auf den Früchten kann es zu schleimigen Absonderungen kommen. Heilung gibt es nicht. Befallene Pflanzen müssen sofort vollständig entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Grauschimmel
Grauschimmel zeigt sich durch einen grauen, samtigen Belag auf Blättern, Stängeln und an Blüten sowie jungen Früchten, die dadurch ungenießbar werden. Der Pilz tritt vor allem in Gewächshäusern bei hoher Luftfeuchtigkeit auf, während er im Freiland selten ist. Besonders anfällig sind geschwächte Pflanzen, etwa durch Verletzungen oder Stress wie Wassermangel. Vorbeugend helfen gute Belüftung, bodennahes Gießen und desinfizierte Werkzeuge. Befallene Teile sollten sofort entfernt werden. Knoblauchsud, Natronlösungen oder Schachtelhalmbrühe können zusätzlich eingesetzt werden.
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Gurkenwelke
Die Gurkenwelke wird durch verschiedene Pilze wie Fusarium, Verticillium oder Sclerotinia verursacht und tritt vor allem in Gewächshäusern bei feuchteren Bedingungen auf. Die Pflanzen beginnen plötzlich zu welken, obwohl ausreichend Wasser vorhanden ist. Der Grund: Die Pilze dringen in die Leitungsbahnen der Stängel ein und verstopfen sie, so dass der Wassertransport blockiert wird. Eine Heilung ist nicht möglich. Befallene Pflanzen müssen vollständig entsorgt werden. Vorbeugend helfen eine Anbaupause von mindestens vier Jahren, resistente Sorten sowie eine sorgfältige Pflege und ein passender Standort.
Keine Kaltduscher!
„Was für Menschen gilt, gilt nicht für Gurken. Kalte Duschen härten die Pflanzen nicht ab, sondern sie schaden ihnen. Gurken mögen weder kaltes Gießwasser noch Wasser von oben. Lassen Sie daher kaltes Leitungswasser in der Gießkanne erst wärmer werden, bevor Sie die Gurken dann möglichst bodennah gießen.“