
14. März 2025, 16:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Starke Regenfälle, extreme Hitze und lange Trockenperioden stellen Hobbygärtner vor große Herausforderungen. Doch ein durchdachtes Beetdesign kann dabei helfen, diese Wetterextreme auszugleichen. Das Kraterbeet nutzt natürliche Prozesse, um ein optimales Mikroklima zu schaffen – und lässt sich mit wenigen Schritten im eigenen Garten umsetzen. myHOMEBOOK erklärt, wie es geht und was man dabei beachten sollte.
Das Kraterbeet gewinnt in Regionen mit unbeständigem Klima zunehmend an Beliebtheit. Es kombiniert einen verringerten Wasserbedarf mit gesteigerter Ertragskraft und schafft ein geschütztes Anbaugebiet. Wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) betont, ermöglicht die spezielle Form des Beetes erfolgreiches Gärtnern trotz extremer Wetterbedingungen. myHOMEBOOK erklärt, was man beachten solle, wenn man ein Kraterbeet anlegen möchte.
Ein Beet mit natürlichem Temperaturausgleich
Der Begriff „Kraterbeet“ beschreibt seine charakteristische Form: eine zentrale Vertiefung mit seitlich ansteigenden Rändern. „Man kann auf der Nordseite zusätzlich eine Trockenmauer als Sonnenfalle errichten“, erklärt Gartenfachberaterin und „Pflanzendoktorin“ Antje Krüger aus Dresden. Diese Bauweise sorgt für ein ausgeglichenes Klima, indem sie Feuchtigkeit speichert und extreme Temperaturen abmildert.
Ein zusätzlicher Vorteil: Die Struktur des Kraterbeets ermöglicht eine platzsparende und ertragreiche Mischkultur. Wer es anlegen möchte, folgt einer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung.
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Schritt 1: Fläche abstecken und ausheben
Zunächst muss man die gewünschte Fläche abstecken. Anschließend wird der Boden kegelförmig ausgehoben. Die entnommene Erde sollte man direkt mit reifem Kompost vermischen, um die Bodenqualität zu verbessern.
Wichtig ist eine moderate Modellierung der Böschung, damit die Erde nicht durch Regen abrutscht. „Diese Anforderung ergibt sich aus dem Neigungswinkel der Böschung“, erklärt Krüger. Der tiefste Punkt sollte mindestens 20 Zentimeter unter Bodenniveau liegen, während der Außendurchmesser etwa zweieinhalb bis drei Meter betragen sollte. Um die Stabilität zu erhöhen, können Steine zur Hangbefestigung dienen. Auch Trittsteine erleichtern später die Pflege und Ernte.
Schritt 2: Wasser oder Steine für ein stabiles Klima
Im Zentrum des Kraterbeets sammelt sich Wasser, wodurch der Boden in der Mitte feucht bleibt und gleichzeitig die Luftbewegung minimiert wird. Daher empfiehlt der NABU, einen kleinen Teich anzulegen, der nicht nur als Wasserspeicher dient, sondern auch das Mikroklima positiv beeinflusst. Durch Verdunstung kühlt die Luft im Sommer spürbar ab, während die gespeicherte Wärme im Winter für einen ausgeglichenen Temperaturhaushalt sorgt.
Alternativ lassen sich Steine in der Mitte platzieren, die tagsüber Wärme aufnehmen und sie nachts wieder abgeben. Dadurch werden Temperaturunterschiede weiter reduziert, sodass ein stabiles Klima im Kraterbeet entsteht.
Schritt 3: Die optimale Bepflanzung für jede Zone
Im Kraterbeet entstehen verschiedene Wachstumszonen mit spezifischen Bedingungen:
- Randzone (sonnig und trocken): Pflanzen mit geringem Wasserbedarf, etwa Lavendel, Thymian und Rosmarin, fühlen sich hier wohl. Die Nordseite bietet zudem Schatten für Salat, Radieschen, Zuckererbsen und Tagetes. Um Erosion zu verhindern, sollten die Hänge dicht bepflanzt werden.
- Wallzone (windgeschützt und vielseitig nutzbar): Hier wachsen Buschbohnen, Gurken, Zucchini und Erdbeeren. Auch Möhren, Kohlrabi, Rote Bete und Zwiebeln gedeihen gut. Ein Windschutz aus Mais oder Beerensträuchern kann zusätzlichen Schutz bieten.
- Tiefe Zone (feucht und geschützt): Wasserliebende Pflanzen wie Gurken profitieren besonders. Zudem gedeihen Tomaten, Paprika, Auberginen, Melonen und Andenbeeren in der geschützten Lage optimal. Paprikapflanzen entwickeln sich hier schneller und liefern früher Erträge als in klassischen Beeten, so die Erfahrung von Antje Krüger.

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Tipps für eine nachhaltige Nutzung
Antje Krüger empfiehlt, bei der Bepflanzung die Prinzipien der Mischkultur zu beachten. Dadurch kann sich der Boden kontinuierlich regenerieren, während sich die Pflanzen gegenseitig bei der Abwehr von Krankheiten und Schädlingen unterstützen.
Um das Wachstum im Kraterbeet zu fördern, mulcht die Gartenberaterin regelmäßig mit Beinwellblättern und Rasenschnitt. Zudem nutzt sie die entstehenden Lücken nach der Ernte kurzlebiger Kulturen gezielt für neue Jungpflanzen, um den Erntezyklus nahtlos fortzusetzen.
Mit Material der dpa