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Garten-Wissen

Kriechendes Fingerkraut richtig entfernen und eingrenzen

Kriechendes Fingerkraut
Das kriechende Fingerkraut ist ein hübscher Bodendecker, der aber leicht außer Kontrolle geraten kann Foto: Michael Richter / blumen-natur.de
Marike Stucke
Autorin

11. Februar 2024, 12:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) ist eigentlich ein hübscher Bodendecker, kann sich im Garten aber rasant ausbreiten und so regelrecht zum Unkraut werden. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie die wuchernde Pflanze rechtzeitig entfernt wird.

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Zwischen Juni und August zeigt Potentilla reptans, auch kriechendes Fünffingerkraut genannt, seine hübschen gelben Blüten. Spätestens jetzt entdecken Gärtner das stark wuchernde Kraut im Garten. Nun ist schnelles Eingreifen gefragt, denn schon wenige Wochen später könnte sich das Fingerkraut schon auf vielen Flächen im Garten ausgebreitet haben und so sorgsam eingesetzten Zier- oder Nutzpflanzen den Platz streitig machen. Wer das kriechende Fingerkraut erst einmal im Garten hat, wird es nur schwer wieder los. Allerdings gibt es einige Dinge, wie man den „Kampf“ gegen das Kriechende Fünffingerkraut gewinnen kann.

Kriechendes Fingerkraut – ein wuchernder Überlebenskünstler

Das Kriechende Fünffingerkraut macht vor kaum einer Fläche im Garten Halt: Es werden Staudenbeete, Rasenflächen und sogar Straßenböschungen bewachsen. Im freien Gelände ist dies sicherlich von Vorteil. Denn unbewachsene Erde wird schnell von Wind, Sonne und Regen ausgewachsen und erodiert. Sie wird damit schnell unfruchtbar. In sorgsam angelegten Beeten kann das Kriechende Fünffingerkraut aber zum Problem werden. Es kommt mit jeder Bodenart gut klar und verträgt auch längere Trockenzeiten. Diese Widerstandsfähigkeit macht sich das Kraut auch zunutze, wenn Gärtner ihm zu Leibe rücken wollen.

Auch interessant: Giersch im Garten? So werden Sie ihn los und verwerten ihn noch sinnvoll

Potentilla reptans entfernen

Wie bei vielen Unkräutern ist auch beim Kriechenden Fünffingerkraut vor allem Schnelligkeit und Kontinuität gefragt: Je schneller die ersten Ausläufer entfernt werden, desto besser. Leider reicht es nicht, nur die sichtbaren Triebe zu entfernen. Denn die Pflanze bildet bis zu 45 Zentimeter lange Pfahlwurzeln aus. Dem Fingerkraut hilft dies, auch in trockenen Perioden keinen Wassermangel zu erleiden. Die Entfernung der Pfahlwurzel ist aber mitunter schwierig. Hier lohnt es sich, der Wurzel sprichwörtlich auf den Grund zu gehen und sie komplett auszugraben. Denn selbst wenn ein Stück der Pfahlwurzel entfernt wird, können aus dem Rest im Boden immer wieder neue Pflanzen wachsen.

Mit einer Grabegabel und einem Unkrautstecher rückt man den tiefwachsenden Wurzeln der Mutterpflanze und weit verzweigtem Wurzelnetzwerk der Ausläufer am besten zu Leibe. Hier sollte jede noch so feine Wurzel entfernt werden, denn aus jeder können wiederum neue Pflänzchen heranwachsen. Es gilt also, nicht nur gründlich zu arbeiten. Diese Arbeit sollte immer wieder, sobald neue Triebe erkennbar sind, ausgeführt werden. Belohnt wird die Mühe auf Dauer mit einem Fingerkrautfreien Garten.

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So bleiben Beete frei vom Kriechenden Fingerkraut

Vorbeugung ist die beste Medizin – das gilt auch beim Kriechenden Fünffingerkraut. Wer seinen Garten gegen den Einzug des Unkrauts wappnet, wird sehr wahrscheinlich kaum Probleme mit der wuchernden Pflanze haben.

  1. Rindenmulch: Rindenmulch schützt Beete nicht nur vor dem Kriechenden Fingerkraut. Auch andere Unkräuter wie Vogelmiere oder Brennnesseln können sich so schlechter ansiedeln. Hierfür einfach eine etwa fünf Zentimeter dicke Schicht Rindenmulch auf der Erde verteilen. Weiterer Vorteil: Die Erde trocknet mit der Mulchschicht weniger schnell aus. Nachteil: Manche Pflanzen vertragen das leicht saure Milieu des Rindenmulchs nicht. Es gibt aber für diese Fälle Rindenmulchsorten, die nicht aus Nadelbäumen hergestellt werden.
  2. Unkrautvlies: Ein Unkrautvlies unter der Mulchschicht schirmt von unten nachwachsende Unkräuter ab und hindert sie am Durchdringen an die Oberfläche. Auf Dauer führt dies zum Absterben der Unkräuter, Wasser gelangt dennoch durch das Vlies.
  3. Bodendecker: Ist der Boden schon dicht bewachsen, haben es selbst wuchernde Spezialisten wie das Kriechende Fingerkraut schwerer. Hier bieten sich zum Beispiel der Teppich-Knöterich oder der Wollziest an. Auch Feld-Thymian überzeugt hier durch Trockenresistenz, bienenfreundliche Blüten und einen angenehm würzigen Duft.
Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin

Manchmal sollte man die Perspektive wechseln

„ Das Wort Unkraut ist für viele Gärtner eigentlich ein Unwort. Kein Wunder, denn eigentlich hat jede Pflanze ihre Berechtigung. Das Kriechende Fingerkraut bewächst auch unwirtliche Naturräume und sorgt so dafür, dass freie Bodenflächen schnell bewachsen sind. So leistet es einen Beitrag zur Reduzierung von CO2 und bietet bestäubenden Insekten eine Nahrungsquelle. Außerdem lockern die weit verzweigten Wurzeln auch härteste Böden auf. An diesem Beispiel wird schnell klar, dass das Kriechende Fingerkraut je nach Perspektive sowohl eine äußerst nützliche Pflanze als eben auch ein Unkraut sein kann. Ein Perspektivwechsel kann also die Sicht auf so manches Kraut im Garten verändern. Eingrenzen kann man die störenden Pflanzen ja dann trotzdem.“Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin
Themen Gartenpflanzen Unkraut
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