
6. November 2024, 5:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wenn der Winter naht, sind einige Kübelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse nicht mehr sicher vor Frost und Kälte. myHOMEBOOK verrät, welche Topfpflanzen jetzt nach drinnen umziehen sollten.
Oleander, Dipladenie, verschiedene Kräuter oder auch Nutzpflanzen: Im Kübel lassen sich viele Pflanzen kultivieren, die in unseren Breiten den Winter nicht überleben würden. Aber welche Kübelpflanzen müssen eigentlich zwingend ins Warme, wenn die Temperaturen draußen fallen? Und gibt es auch draußen Überwinterungsmöglichkeiten? Welche Kübelpflanzen müssen im November rein und welche später?
Übersicht
Diese Kübelpflanzen müssen im November rein
Im November können die Temperaturen das erste Mal Nahe Null oder unter Null fallen. Droht das Thermometer so weit abzusinken, müssen als erstes tropische Exoten wie Bananenstauden, Hibiskus (außer Gartenhibiskus), Bougainvillea, Engelstrompete oder auch Papyrus in wärmere Räume gebracht werden.
Sinken die Temperaturen noch weiter (-5 bis -10 Grad Celsius) sollten vorab Oleander, Rosmarin, Olive, Feige, Lorbeer oder Echte Zypresse in Sicherheit vor dem Frost gebracht werden. Sprich: Unter minus fünf Grad halten es auch die meisten Mittelmeerpflanzen nicht lange mehr draußen aus.
Idealer Standort für Kübelpflanzen zum Überwintern
Dass man einige Kübelpflanzen im November nach drinnen bringen sollte, bedeutet aber nicht, dass sie ins Wohnzimmer umziehen sollten. Mittelmeerpflanzen ist es dort viel zu warm und die Luft zu trocken. Denn auch in den südlichen Ländern Europas wird es im Winter kühler und feuchter – also genau das Gegenteil vom Klima in den meisten Wohnzimmern mit trockener, warmer Heizungsluft.
Wer einen Wintergarten hat, kann sich glücklich schätzen. Denn das kühle und in der Regel etwas feuchtere Klima tut vielen Kübelpflanzen gut. Zudem bekommen sie hier auch bei trübem Wetter ausreichend Tageslicht. Auch ein tageslichtheller und ungeheizter Keller kann ein geeigneter Standort sein. Viele Hobbygärtner bringen ihre Kübelpflanzen auch gern im Gartenhaus unter. Allerdings sollten diese dann nah am Fenster stehen und zusätzlich vor Kälte geschützt werden.
Kübelpflanzen mit Isolierung schützen
Oleander, Rosmarin und Co. sind nicht ganz so frostempfindlich wie tropische Pflanzen und können, mit dem richtigen Schutz, unter Umständen auch draußen überwintern. Auch im Gartenhaus brauchen sie zusätzlichen Schutz, da es hier im Zweifel auch kälter werden kann. Wichtig ist vor allem den Wurzelballen und damit den Kübel vor zu viel Kälteeinwirkung zu schützen. Dafür empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Um die Bodenkälte zu reduzieren, sind einfache Styroporplatten gut geeignet. Sie bilden eine Art Isolierungsschicht zwischen dem Topf und dem kalten Boden.
- Um den restlichen Topf vor Kälte (und besonders bei Tontöpfen) vor Frostschäden zu schützen, sollte dieser mit Luftpolsterfolie, Koskosfaser, Bambusmatten oder auch im Handel erhältlichen Thermo-Topfschützen ummantelt werden. So wird die Wärme länger im Kübel gehalten und die Wurzeln sind vor Frost geschützt.
- Auch die Triebe von Mittelmeerpflanzen können bei langanhaltendem Frost draußen Schaden nehmen. Auch hier gibt es fertige Pflanzsäcke aus Vlies, die unkompliziert mit einem Reißverschluss geöffnet und geschlossen sowie mit einem Zugband angepasst werden können. Aber hier tut es ebenfalls Kokosfaser, Luftpolsterfolie (mit ausreichen Belüftung) oder Vliesfolie, die alle mehrfach um die Pflanze geschlagen werden.
- Wer einen Windfang hat, kann Oleander, Trompetenblume und Co. am besten hier überwintern. Denn kalter Wind fegt hier in der Regel weniger entlang und an sonnigen Tagen ist es in einem Windfang oft auch ein bisschen milder als außerhalb des Vorbaus.

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Gießen, Schädlinge und Belüftung
Wer seine Kübelpflanzen im November rein bringt, sollte sie danach aber nicht vergessen. Auch draußen dick eingepackte Topfpflanzen brauchen in den Wintermonaten regelmüßig etwas Pflege:
- Gießen: Kommt durch die Isolierung kein Regen, ist es draußen lange Zeit trocken oder steht die Kübelpflanze im Gartenhaus, Wintergarten oder Keller, muss regelmäßig ein wenig gegossen werden. Trockenheit ist bei überwinterten Pflanzen tatsächlich die häufigste Ursache dafür, dass die Kübelpflanze nicht über den Winter kommt.
- Schädlinge: Leider neigen besonders Exoten im Winterquartier dazu, von Schädlingen befallen zu werden. Hierzu zählen besonders Spinnmilben oder Wollläuse. Die Pflanzen sollten deshalb regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden (Blattunterseiten und -ansätze!) und bei einem ersten Befall schnell behandelt werden.
- Belüftung: Besonders in Keller und Gartenhaus herrscht oft sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die nicht entweichen kann. Regelmäßig sollten diese Winterquartiere deshalb gut gelüftet werden. Andernfalls können sich in den Töpfen und auch auf den Blättern der Pflanzen Schimmel oder Pilzkrankheiten bilden.

Kein Wintergarten? Gartencenter fragen
„Kein Wintergarten, kein heller Keller, kein kühles Treppenhaus, kein Gartenhäuschen? Wohin dann mit den geliebten, nicht winterharten Kübelpflanzen? Gartencenter haben längst erkannt, dass Kunden manchmal ein Winterquartier für exotische oder mediterrane Pflanzen fehlt. Sie bieten deshalb in einem begrenzten Kontingent Plätze im Gewächshaus für die Pflanzen der Kunden an – inklusive Pflege. Dieser Service kostet aber natürlich Geld. Wer hingegen gute Freunde mit einem Wintergarten hat und die Gebühr umgehen will, sollte dort einmal nett nachfragen.“