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Naturmedizin

Die besten Heilkräuter für den Garten

Heilkräuter aus dem Garten: Thymian
Frische, aromatische Heilkräuter aus dem eigenen Garten können bei manchen Leiden Linderung verschaffen. Im Foto: Thymian. Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

30. April 2019, 13:35 Uhr | Lesezeit: 15 Minuten

Bei vielen Wehwehchen können Kräuter aus der Natur Linderung verschaffen. myHOMEBOOK verrät Ihnen, welche beliebten Heilkräuter Sie besonders gut im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen können, welche gesundheitsfördernden Eigenschaften sie besitzen und wie man sie richtig anbaut und pflegt.

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„Die Natur ist die beste Apotheke“, verkündete einst der als Naturheilkundler bekannt gewordene Pfarrer Johannes Kneipp. Was läge also näher, als mit Heilkräutern das heimische Kräuterbeet und die Hausapotheke gleichermaßen zu bestücken? Viele dieser Pflanzen, etwa Oregano, Salbei, Rosmarin und Thymian, finden zudem als Küchenkräuter ohnehin schon häufig Verwendung im Alltag. Umso praktischer, wenn man sie auch noch als Hausmittel bei manchen Leiden einsetzen kann. Die Kräuterpädagogin und Kursleiterin für Heilpflanzenkunde des Kneipp-Vereins Abensberg Gerda Pfaffeneder verrät Tipps und Tricks zum Anbau und zur Verwendung von Heilkräutern im Gespräch mit myHOMEBOOK.

Worauf Sie vor dem Pflanzen achten sollten

Grundsätzlich sollten Sie sich vor dem Pflanzen oder Säen fragen: Wie viel Zeit möchte ich eigentlich investieren? Wie viel Platz steht mir zur Verfügung? Und ist der geplante Platz für die ausgewählten Pflanzen geeignet? Dabei eröffnet sich Ihnen beim Anlegen Ihres Kräutergartens eine nahezu grenzenlose Gestaltungsfreiheit: „Kräuter lassen sich ebenso gut in Kästen, Töpfen, Blumenampeln, Kübeln, auf dem Balkon, der Terrasse ziehen wie draußen im Garten. Eine Kräuterspirale ist eine dekorative Möglichkeit, um eine Vielzahl von Kräutern unterzubringen“, weiß Kräuterpädagogin Gerda Pfaffeneder. Im Hochbeet würden sie sich ebenfalls wohlfühlen.

Wichtig für das Pflanzen ist laut der Expertin grundsätzlich ein tiefgründiger, lockerer Boden. Ihr Tipp: „Schwere Lehmböden sollten mit Sand gemischt werden. Es gibt mittlerweile gute Bio-Substratmischungen zum Kaufen.“ Beim Pflanzen sollte auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflänzlingen geachtet werden. Ein zu enger Pflanzabstand begünstige Krankheiten und hemme die Entwicklung der Pflanzen.

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Welche Heilkräuter sind für Anfänger geeignet?

Besonders erfreulich für alle mit einem (noch) nicht ganz so grünen Daumen: „Kräuter sind in der Regel sehr anspruchslos, aber hin und wieder ist ein Schluck flüssiger Dünger für ihr gesundes Wachstum angebracht“, empfiehlt Pfaffeneder. Für den Anfänger sei es ratsam, in einer Bio-Gärtnerei kräftige, gesunde Pflanzen zu kaufen. Ein weiterer Tipp: Mit wenigen Kräutern beginnen und aus der Erfahrung lernen.

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Geerntete Kräuter richtig verarbeiten und konservieren

Viele geerntete Kräuter können Sie frisch verwenden. Die meisten Kräuter lassen sich jedoch auch wunderbar für den Wintervorrat bzw. für den Einsatz als Tee, Würzkraut, zum Inhalieren oder Räuchern trocknen.

„Eine bewährte Methode und die wohl bekannteste Möglichkeit ist das Trocknen der Pflanzen und Blüten. Dazu binden Sie die abgeschnittenen Kräuter zu Bündeln zusammen und hängen sie an einem trockenen, luftigen, schattigen Platz kopfüber zum Trocknen auf“, erklärt Pfaffeneder. Ebenfalls zum Trocknen geeignet seien feinmaschige mit Packpapier (oder Küchenrolle, Leinentücher etc.) ausgelegte Gitterroste. Wichtig: „Das Trockengut muss rascheltrocken sein, sonst besteht die Gefahr der Schimmelbildung.“

Auch das Einlegen der Kräuter in Öl oder Essig und die Verarbeitung zu Kräutersalz, Kräuterzucker, Tinkturen oder Kräuterwein seien laut der Kräuterfachfrau altbewährt.

Pfaffeneders Tipp: „Meine getrockneten Kräuter fülle ich in große Marmeladengläser und stelle sie dunkel. So kann ich immer wieder darauf achten, dass sich in den Kräutern keine Schädlinge befinden.“

Darauf müssen Sie bei Anwendung und Dosierung achten

Viel hilft viel? Nicht unbedingt: „Bei der Verwendung der Heilkräuter ist besonders auf die Anwendung und Dosierung zu achten. Häufig wird überdosiert, dann schmeckt beispielsweise der Tee nicht angenehm und wird abgelehnt“, gibt die Kräuterexpertin zu bedenken. Besondere Vorsicht sei insbesondere bei der Verwendung von Kräutern in der Schwangerschaft geboten.

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10 unverzichtbare Heilkräuter für Ihren Garten

Calendula

Schon seit dem Mittelalter wird die heilende Wirkung der Calendula, auch als Ringelblume bekannt, sehr geschätzt. Ihre Heilkraft ist vielfach wissenschaftlich anerkannt. Als Zier- und Heilpflanze bereichert sie den Garten gleichermaßen.

Anbau und Pflege

  • Als einjährige Heilpflanze muss die Calendula jährlich neu gesät werden. Lassen Sie die Blütenstiele im Spätherbst allerdings stehen, sät sie sich selbst erneut aus.
  • Von April bis Juni können Sie die Ringelblume direkt ins Beet säen. Zeitlich leicht versetzt ausgesät, erfreuen die gelben und orangefarbenen, strahlenförmig angeordneten Blüten die ganze Saison über.
  • Vollsonnige Standorte und leicht lehmige, nicht zu feuchte Böden sind für die Calendula besonders geeignet.

Verwendung

  • Ob als Creme, Tee, Umschlag, Bad oder Tinktur: Die Calendula ist für ihre keimtötende, entzündungshemmende Wundheilung bekannt. Frische, zerquetschte Blätter sollen bei Warzen helfen.
  • Selbst angebaut, können Sie aus den prächtig leuchtenden Blüten eine Juckreiz lindernde Tinktur für die Haut herstellen.
  • Die Blüten können Sie als Aufguss zubereiten, Tücher mit der Flüssigkeit tränken und auf wunde Hautstellen oder schmerzende Gliedmaßen legen.
  • Ringelblumentee kann bei Menstruationsbeschwerden, Schwindelgefühl und Brechreiz Linderung helfen.
  • Mit einer Mundspülung sollen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich besser ausheilen.

Rezept der Kräuterexpertin für eine unkomplizierte Ringelblumensalbe

Sie benötigen:

  • 30 ml Oliven- oder Sonnenblumenöl
  • 3 g Bienenwachs
  • 1 EL Ringelblumen

So wird’s gemacht: Öl bei milder Hitze (im Wasserbad) erwärmen, Ringelblumen dazugeben und 20 bis 30 Minuten ausziehen, dabei immer wieder umrühren und nicht über 70 Grad Celsius erhitzen. Abseihen und in ein Gefäß geben, abkühlen lassen und verschließen. Mit einem Spatel die Creme entnehmen. Die Ringelblumensalbe ist circa 6 Monate haltbar.

Ringelblumen (Calendula officinalis)
Schon in der Antike wurde die heilende Wirkung der Ringelblumen (Calendula officinalis) geschätzt Foto: Getty Images

Melisse

Reibt man mit den Fingerspitzen leicht an den Blättern, verströmt die Melisse ihren charakteristischen Zitronenduft. Einmal in Ihrem Garten heimisch geworden, ist sie für Jahre eine unverzichtbare, vielfältig einsetzbare Heilpflanze.

Anbau und Pflege

  • Ursprünglich in der Mittelmeerregion beheimatet, fühlt sich die Zitronenmelisse auf sonnigen, aber windgeschützten Plätzen wohl.
  • Vor dem Aussäen im April oder Mai im Freiland, empfiehlt es sich den Boden mit ausreichend Kompost zu düngen.
  • Ein durchlässiger, humusreicher Boden ist für das Wachstum ideal.

Verwendung

  • Die zarten, frischen Melissenblätter können Sie abschneiden und als Tee trocknen. Dieser wirkt krampflösend, herz- und nervenberuhigend – ideal bei Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen. Die Blätter können Sie auch für Umschläge und Kräuterkissen verwenden.
Melisse
Das Wort Melisse soll sich vom griechischen Wort für Honigbiene (Melitta) ableiten. Das Heilkraut wurde einst häufig vor Bienenstöcken angepflanzt. Foto: Getty Images

Pfefferminze

Man trinkt ihn, auch wenn man nicht krank ist: der allseits bekannte und beliebte Pfefferminztee. Die Pfefferminze gehört zu den bekanntesten Heilkräutern. Ihre Blätter wirken als Tee aufgebrüht entzündungshemmend, beruhigend und antibakteriell.

Anbau und Pflege

  • Wahrlich unkompliziert in puncto Anbau und Pflege ist das mehrjährige Heilkraut. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist die Pfefferminze ideal für das heimische Kräuterbeet.
  • Als Wurzelableger können Sie den Bodendecker im Frühling einfach flach in die Erde legen.
  • Wichtig beim Pflanzen ist ein feuchter, im lichten Schatten gelegener Platz. Dieser sollte mit reichlich Kompost gedüngt sein.
  • Unbedingt stets genügend gießen!

Verwendung

  • Die frischen, zarten Pfefferminzblätter können Sie den ganzen Sommer über nach Bedarf pflücken und frisch als Tee zubereiten.
  • Vor der Blüte im Juni sollte die Haupternte erfolgen. Dazu schneiden Sie die Zweige kurz über der Erde ab und hängen sie gebündelt zum Trocknen auf. Im Spätsommer ist oftmals eine zweite Ernte möglich.
  • Pfefferminze können Sie als Mundwasser, für Bäder und Salben verwenden.
Pfefferminze (Mentha x piperita)
Pfefferminztee ist ein beliebter Tee. Die Kräuterexpertin Gerda Pfaffeneder rät jedoch von einem Dauergebrauch ab. Foto: Getty Images

Lavendel

Schon die alten Römer wussten um die wohltuende Heilkraft des Lavendels und nutzten ihn für ihre Badeessenzen. Der „Duft der Provence“ weht inzwischen auch wunderbar in hiesigen Gärten und auf Balkonen.

Anbau und Pflege

  • Die altbewährte, vielseitig einsetzbare Heilpflanze gedeiht am besten an sonnigen, warmen Standorten.
  • Der Boden sollte leicht kalkhaltig, eher nährstoffarm und durchlässig sein. Düngen Sie diesen vor dem Pflanzen mit verrottetem Kompost.
  • Lavendel ist ideal für Steingartenbeete. Auch in Kübeln oder Töpfen bereichert er Terrassen und Balkone.
  • Nach der Blüte (Juni bis August) können Sie den Lavendel leicht zurückschneiden.
  • Die mehrjährige Pflanze benötigt in besonders rauen Gebieten im Winter einen Frostschutz.

Verwendung

Lavendelblüten haben eine beruhigende, krampflösende und nervenberuhigende Wirkung.

  • Trocknen Sie die Blüten und legen Sie sie in dünnen Stoff eingewickelt unters Kopfkissen. Ein selbstgenähtes Kräuterkissen soll auch unruhige Babys und Kleinkinder beruhigen.
  • Die getrockneten Blüten aufgegossen mit heißem Wasser können vor dem Schlafengehen als Tee getrunken werden. Lavendeltee fördert einen entspannten, gesunden Schlaf.
  • Bei rheumatischen Beschwerden und Gicht können Gliedmaßen mit Lavendel-Kräuteressig eingerieben werden.
  • Ob als Einreibung, Tinktur, Creme, Badezusatz oder Öl: Lavendel können Sie selbst auf vielfältigste Weise verarbeiten. Als Cremezutat lindert das Heilkraut Hautreizungen. Lavendel-Öl in der Duftlampe eignet sich zur Raumreinigung.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Die Wärme entscheidet: Je kühler die Gegend, desto geruchsärmer sind die Lavendelblüten (Lavandula angustifolia) Foto: Getty Images

Johanniskraut

Schon im Mittelalter wusste der Arzt und Philosoph Paracelsus: Johanniskraut bringt wärmende Gedanken in depressive Gefühlswelten. Die Schulmedizin bestätigt die nervenberuhigende und stimmungsaufhellende Wirkung der uralten Heilpflanze. Anspruchslos und ausdauernd bereichert das Johanniskraut Ihr Kräuterbeet.

Anbau und Pflege

  • Jungpflanzen erhalten Sie in Kräutergärtnereien.
  • Vor dem Pflanzen sollte der Boden mit Algenkalk und einer Handvoll Komposterde gedüngt werden. Einmal angepflanzt, vermehrt sich das Johanniskraut durch Seitenableger selbst.
  • Der ideale Standort für Johanniskraut in Ihrem Garten ist sonnig, mit einem mageren, durchlässigen Boden.
  • Ernten und trocknen können Sie das blühende Heilkraut von Ende Juni bis August.

Verwendung

  • Hauptsächlich wird das Johanniskraut aufgrund seiner nervenberuhigenden Wirkung bei Depressionen angewandt. Die Blüten und das Kraut der Staude können Sie als Tee zubereiten.
  • Sie können die Blüten auch frisch in Öl ansetzen. Das so hergestellte Johannisöl schenkt Linderung bei Rheuma- und Nervenschmerzen, kleinen Brandwunden und Sonnenbrand. Das Öl ist ebenso bei trockener Haut, Narbenschmerzen und Krampfadern anwendbar. Auch Beschwerden des Bewegungsapparats (Verstauchungen, Blutergüsse, Rückenschmerzen) können Sie mit Johannisöl behandeln.
Achtung Nebenwirkung: Die Einnahme von Johanniskraut kann mit dem vermehrten Abbau von Arzneimitteln zur hormonellen Verhütung einhergehen, sodass der Verhütungsschutz, beispielsweise der Pille, nicht mehr vollständig gegeben ist
Achtung Nebenwirkung: Die Einnahme von Johanniskraut kann die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel abschwächen, sodass der Verhütungsschutz, beispielsweise der Pille, nicht mehr vollständig gegeben ist Foto: Getty Images

Kamille

Sie ist ein wahrer Tausendsassa und eines der beliebtesten Heilkräuter Europas: die Kamille. Schon zu Urgroßmutters Zeiten war sie eines der wichtigsten natürlichen Mittel zur Behandlung verschiedener Leiden. Die Blüten wirken entzündungshemmend, harntreibend und beruhigend.

Anbau und Pflege

Echte Kamille finden Sie an sonnigen Feldrändern – oder in Ihrem eigenen Garten.

  • Die im Handel erhältlichen Samen können Sie bereits im Herbst oder ab Anfang Mai aussäen.
  • Ideal ist ein humusreicher, leicht lehmiger Boden. Kamille wächst jedoch auch auf äußerst kargen Böden. Wichtig für die Herausbildung der wertvollen Inhaltsstoffe ist viel Sonnenschein.
  • Die Blütenköpfchen können während des gesamten Sommers gepflückt und getrocknet werden.

Verwendung

  • Die getrockneten Blüten können Sie als Tee mit heißem Wasser aufgießen oder für Umschläge, Bäder und Spülungen verwenden.
  • Die Liste der Anwendungsbereiche ist vielseitig und lang: Kamille können Sie bei Verdauungs-, Menstruationsbeschwerden, Zahnfleisch-, Blasenentzündungen, Wunden oder Nervosität und bei Erkältungen anwenden.
Kamille (Matricaria chamomilla)
Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) kann im Gegensatz zur freien Natur im Garten unbedenklich geerntet werden Foto: Getty Images

Oregano

Ob Pizza oder Pasta: Oregano ist als aromatisches Gewürz aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken – und spätestens seit heute auch nicht mehr aus Ihrer Hausapotheke. Denn Oregano, auch bekannt als Wilder Majoran, gilt als eines der wirkungsvollsten natürlichen Antibiotika und ist damit ein gutes Hausmittel bei manchen Leiden.

Anbau und Pflege

  • Ursprünglich am Mittelmeer beheimatet, benötigt die horstig (niedrig-breit) wachsende Pflanze einen sonnigen, warmen und trockenen Platz.
  • Düngen Sie den zukünftigen Standort vor dem Pflanzen mit reifem Kompost. Die Erde sollte durchlässig und ansonsten eher mager sein.
  • Ab April können Sie Oregano aussäen, oder Sie pflanzen vorgezogene Jungpflanzen aus dem Gartenhandel.

Verwendung

  • Während des gesamten Sommers können Sie die Blätter und jungen Triebspitzen bei Bedarf pflücken.
  • Die größte Würzkraft hat Oregano während seiner Blüte. Schneiden Sie in dieser Zeit die Zweige handhoch über den Boden ab und hängen Sie sie gebündelt zum Trocknen auf.
  • Oregano wirkt krampflösend bei Unterleibs- und Magen-Darmbeschwerden, schleimlösend bei Atemwegserkrankungen und wirkungsvoll gegen Darmparasiten und Pilzerkrankungen. Auch eine blutverdünnende Wirkung – ideal zur Vorbeugung von Thrombose – wird Oregano nachgesagt.
  • Oregano können Sie beispielsweise zu Tee (0,5 bis 1 TL pro Tasse), Öl oder einen grünen Smoothie verarbeiten.
Die Würz- und Heilpflanze Oregano ist auch als Dorst, Wohlgemut oder Wilder Majoran bekannt
Die Würz- und Heilpflanze Oregano ist auch als Dorst, Wohlgemut oder Wilder Majoran bekannt Foto: Getty Images

Salbei

Salbei ist das Heilkraut Nummer eins, wenn es um Halsschmerzen oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum geht. Doch seine Heilwirkungen sind noch vielfältiger.

Anbau und Pflege

  • Im April können Sie Salbei auf der Fensterbank aussäen oder vorgezogene Pflanzen im Gartenhandel kaufen.
  • Salbei ist eine ideale Pflanze für den heimischen Steingarten. Sie benötigt einen warmen Standort mit durchlässiger Erde. Diese können Sie mit Kalk und Kompost düngen.
  • Im Frühjahr können Sie den Salbeistrauch leicht zurückschneiden.
  • In raueren Gebieten empfiehlt es sich, das mehrjährige Gewächs im Winter vor Frost zu schützen.

Verwendung

  • Seine Wirkweise ist so vielfältig wie seine Verwendung: Salbei soll bei Bakterien, Pilze und Viren helfen und kann als Tee, Pulver oder Waschung verwendet werden.
  • Die zarten, graugrünen Blätter können Sie jederzeit nach Bedarf pflücken. Am aromatischsten sind sie kurz vor Öffnung der blauen Blüten. Zu diesem Zeitpunkt können Sie eine größere Menge zum Trocknen schneiden.
  • Salbeiblätter können Sie getrocknet oder frisch als Tee zubereiten oder als Tinktur verarbeiten. Als Tee hilft er gegen Halsschmerzen, Mund- und Rachenentzündungen.
  • Als Spülung lindert er Zahnprobleme und Zahnfleischbluten.
  • Auch als Mittel gegen übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose), Nachtschweiß, Wechseljahrsbeschwerden, Hitzewallungen und Hauterkrankungen können Sie Salbei verwenden.
  • Tipp: Pflanzen Sie Salbei am Rande Ihres Gemüsebeetes und zu Ihren Rosen. Das Heilkraut hält unliebsame Raupen, Schnecken und Läuse von Ihren Pflanzen fern.
Der Echte Salbei, welcher als Heilpflanze verwendet wird, ist auch unter der Bezeichnung Küchensalbei bekannt
Der Echte Salbei, welcher als Heilpflanze verwendet wird, ist auch unter der Bezeichnung Küchensalbei bekannt Foto: Getty Images

Rosmarin

Jeder kennt das intensive Aroma des Halbstrauchs, dessen nadelartige Blätter so viele Speisen eine besondere Note verleihen. Aber auch in der Hausapotheke ist Rosmarin vielseitig verwendbar.

Anbau und Pflege

  • Rosmarin ist sehr wärmebedürftig und nur bedingt winterhart. Im Sommer können Sie das Gewächs auch in den Garten oder vor eine Südwand Ihres Hauses pflanzen.
  • Humusreiche, durchlässige Erde und eine organische Düngung mit Pflanzenjauche sind empfehlenswert.
  • Im Winter eignet sich ein kühler, heller Platz im Haus. Während dieser Zeit benötigt Rosmarin weniger Wasser. Der Wurzelballen sollte jedoch nie austrocknen. Auch eine Überwinterung im Freien ist möglich: etwa in einer windgeschützten Ecke im Garten oder im Blumentopf auf Ihrem Balkon. Idealerweise umhüllen Sie den Topf mit Vlies. Die obere Erdschicht sollten Sie am besten mit Rindenmulch abdecken.

Verwendung

  • Die Blätter und Triebe des Rosmarins können Sie frisch oder getrocknet verwenden.
  • Vor seiner Blüte geerntet, soll Rosmarin gut gegen Kreislaufschwäche, Erschöpfung, Unruhe und Nervosität sein.
  • Rosmarin wirkt sehr kreislaufanregend und kräftigend. Morgendliche Armbäder mit ätherischem Rosmarinöl sind bei niedrigem Blutdruck wohltuend.
  • Als Tee oder Tinktur verarbeitet, wirkt Rosmarin krampflösend, stärkt das Verdauungs- und Nervensystem, lindert Kopfschmerzen und Migräne.
Der Duft von Rosmarin erinnert an Weihrauch und wurde daher auch als Ersatz für diesen verwendet.
Der Duft von Rosmarin erinnert an Weihrauch und wurde daher auch als Ersatz für diesen verwendet Foto: Getty Images
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Thymian

Thymian ist ein wahrer Tausendsassa in Ihrem Kräuterbeet. Seine größte Stärke: die heilsame Wirkung auf die Atemwege.

Anbau und Pflege

  • Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, fühlt sich Thymian an sonnigen, trockenen sowie steinigen Plätzen in Ihrem Garten wohl.
  • Bitte nicht düngen! Das Heilkraut ist mit etwas reifem Kompost vollkommen zufrieden.
  • Beim Kauf im Gartenfachgeschäft können Sie zwischen Französischem (Sommerthymian), Deutschen (Winterthymian) und Zitronenthymian wählen. Der Sommerthymian wächst schneller, ist aber frostanfällig. Winterthymian wächst vergleichsweise langsamer, ist dafür aber widerstandsfähiger.
  • Im Frühling empfiehlt es sich, die Pflanze leicht zurückzuschneiden.
  • Thymian lässt sich platzsparend in einem Topf direkt außen auf das Fensterbrett stellen.
  • Wenn Sie etwas mehr Platz zur Verfügung haben, pflanzen Sie Thymian mit anderen Kräutern und Gewächsen in einen selbst angelegten Steingarten.
  • Tipp: An den Rand Ihres Gemüsebeetes platziert, schützt Thymian Ihre Pflanzen vor Läuse und Kohlweißlingsraupen.

Verwendung

  • Pflücken Sie die frischen Thymianzweige von April bis Oktober. Kurz vor der Blüte sind sie am aromatischsten. Schneiden Sie die Zweige und hängen Sie sie zum Trocknen gebündelt auf.
  • Thymian wird eine beruhigende, desinfizierende Wirkung nachgesagt. Innerlich als Tee eingenommen, lindert Thymian Atemwegsbeschwerden, Husten, Blähungen, Sodbrennen und stärkt die Verdauung.
  • Eine Thymian-Tinktur soll bei Verletzungen des Bewegungsapparats, rheumatischen Gelenkbeschwerden und Hautproblemen helfen.
Thymian ist bei vielen Beschwerden ein universell einsetzbares sanftes pflanzliches Antibiotikum
Thymian ist bei vielen Beschwerden ein universell einsetzbares sanftes pflanzliches Antibiotikum Foto: Getty Images
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