3. September 2024, 17:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nie mehr Mähen, aber trotzdem grün? Das geht mit einem Kunstrasen. Über Varianten, Vor- und Nachteile und natürlich die Kosten informiert myHOMEBOOK in diesem Beitrag.
Ein gepflegter Rasen im Garten macht viel Arbeit, kostet Zeit, Energie und gerade im Sommer viel Wasser. Wer der ewigen Mühe des Rasenmähens und des Kampfes gegen Unkraut im Garten müde ist, denkt vielleicht über die Anschaffung eines Kunstrasens nach.
Was ist Kunstrasen?
Der Name verrät es schon: Bei Kunstrasen handelt es sich um eine Nachbildung von natürlichem Gras. Der synthetische Rasen besteht aus Kunststofffasern, die auf einem Trägermaterial wie Latex oder Polyurethan angebracht sind. Die Fasern imitieren dabei bestmöglich die Optik von Gras. Während die ersten Rasenflächen aus Kunststoff leicht zu erkennen waren, haben die Hersteller viel Aufwand betrieben. Mit der Nutzung verschiedener Farbtöne bei der Produktion sieht Kunstrasen heute sehr natürlich aus.
Kunstrasen ist in verschiedenen Qualitäten und für unterschiedliche Einsatzgebiete erhältlich: Zierrasen, Spielrasen oder auch als Rasen für Balkon oder den Campingplatz. Ein Qualitätsmerkmal bei Kunstrasen ist die Zahl der Stiche pro Quadratmeter. Je höher dieser Wert, umso dichter und besser der Rasen. Außerdem gibt es Unterschiede hinsichtlich der Beständigkeit gegen UV-Strahlung und der Wasserdurchlässigkeit.
Vor- und Nachteile von Kunstrasen im Garten
Es soll jetzt an dieser Stelle nicht der Aspekt der Biodiversität diskutiert werden. Es liegt auf der Hand, dass eine Kunstfaser für die Artenvielfalt und das Ökosystem weniger günstig ist als echte Pflanzen. Diese Einschränkung also einmal beiseitegelassen, gibt es diese Vor- und Nachteile bei Kunstrasen.
Vorteile von Kunstrasen
- Weniger Arbeit und Mühe: Kunstrasen erfordert deutlich weniger Pflege: Kein Mähen, Düngen oder Bewässern. Das spart Zeit und Kosten (kein Rasenmäher, kein Rasensprenger, kein Wasserverbrauch).
- Gleichbleibende Optik: Kunstrasen bleibt immer grün und behält über lange Zeit seine perfekte Optik, auch wenn sich die Kinder harte Fußballspiele darauf liefern. Dunkle oder faulige Stellen in der Nähe eines Pools gehören der Vergangenheit an.
- Eignet sich für jeden Standort: Selbst dort, wo natürlicher Rasen nicht recht gedeihen will, kann mit Kunstrasen ein frisches Grün erreicht werden.
- Keine Maulwürfe oder Wühlratten mehr: Die Tiere beeinträchtigen nicht die Optik. Der Kampf gegen den Maulwurf ist zu Ende.
Nachteile von Kunstrasen
Es gibt indes auch Nachteile, die vor der Anschaffung überlegt sein wollen:
- Teuer in der Anschaffung: Die initialen Kosten für die Anschaffung und die Verlegung des Kunstrasens sind verglichen mit Naturprodukten höher. Rein wirtschaftlich müsste aber auch die Ersparnis für die Pflege mit berechnet werden.
- Verschmutzung: Kunstrasen kann verschmutzen. Die Aufbereitung ist dann recht teuer.
- Entflammbar: Der Kunststoff des Rasens ist entflammbar. Deswegen sollte auf Kunstrasen auch kein Grill aufgestellt werden. Zudem absorbiert das Material die Sonnenstrahlung und kann im Sommer recht heiß werden und benötigt länger als Naturrasen, um wieder auszukühlen.
Kosten für Kunstrasen
Wichtig: Bevor Kunstrasen für den Garten angeschafft wird, sollte unbedingt die Gemeindeordnung befragt werden, ob dies zulässig ist. Denn diese können ein Begrünungsgebot vorschreiben, was Kunstrasen (und auch Schottergärten) ausschließt.
Generell ist zu sagen, dass gute Qualität bei Kunstrasen auch eine Frage des Preises ist. Preiswerte Produkte sehen weniger natürlich aus. Außerdem ist auch die Haptik eine andere. Wer barfuß über sehr günstigen Kunstrasen läuft, wird den Unterschied merken und empfindet das vielleicht auch als unangenehm.
Die reinen Anschaffungskosten für Kunstrasen liegen zwischen 20 und 40 Euro pro Quadratmeter. Wer ein Unternehmen mit der Verlegung beauftragt, muss dann noch mit Kosten für die Untergrundvorbereitung und auch die Befestigung rechnen.
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Kann man Kunstrasen im Garten selbst verlegen?
Grundsätzlich können auch Heimwerker und Hobbygärtner einen Kunstrasen verlegen. Wichtig ist dabei die richtige Vorbereitung des Untergrunds, also das eventuelle Entfernen einer alten Grasnarbe, Verdichten und Begradigen des Untergrunds sowie das Zuschneiden und Auslegen des Materials.
Es ist aber auf jeden Fall zu empfehlen, sich ausführlich von einem Fachmann beraten zu lassen, da es für ein schönes Bild nicht nur auf das Beachten der Faserrichtungen ankommt. Deutlich einfacher ist natürlich das Verlegen von Kunstrasen auf Balkon, Terrasse oder auch in Innenräumen.
Anschaffung sollte genau überlegt werden
„Die Hersteller von Kunstrasen werden verständlicherweise nicht müde, die Vorteile des Synthetikrasens zu betonen. Auf stark beanspruchten Flächen wie auf Sportplätzen hat Kunstrasen gezeigt, was er kann. Im privaten Garten sollte die Anschaffung meiner Meinung nach genau überlegt werden. Als Akzent oder auf einer ungünstig gelegenen Fläche kann das sinnvoll sein. Auf jeden Fall vorab informieren, ob der Kunstrasen in der Gemeinde überhaupt erlaubt ist.“