8. Juni 2024, 13:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Schnecken können im Gemüsebeet die Arbeit von mehreren Wochen in nur einer Nacht klammheimlich zerstören. Damit Salate und andere Schnecken-Leckerbissen möglichst unbeschadet bleiben, verrät myHOMEBOOK, ob und wie Kupferband gegen die Schädlinge helfen kann.
Schneckenkorn, Kaffeesatz oder andere mehr oder weniger hilfreiche Hausmittel: Hobbygärtner versuchen besonders in schneckenreichen Jahren auf verschiedensten Wegen, die Weichtiere vom Gemüsebeet fernzuhalten. Auch Zierpflanzen können mitunter kompletten Kahlschlag erleiden, wenn sich zu viele Schnecken im Garten tummeln. Kupferband, Kupferdrähte oder -Ketten sowie Zäune aus Draht sollen Abhilfe schaffen.
Übersicht
Kupferband gegen Schnecken – funktioniert das und wenn ja, wie?
Wie kann ein Metall gegen Schnecken helfen? Die Wirkweise beruht auf einem chemischen Vorgang. Die Sohle, also die Unterseite der Schnecke, auf der die sie sich kriechend fortbewegt, sondert immerfort Schleim ab, auf dem die Schnecke sich gleitend fortbewegen kann. Dieser Schleim ist zum Beispiel auch oft auf Pflanzenresten als silbrig-schimmernde Spur sichtbar und verrät damit den nächtlichen Raubzug der Schnecken.
Der pH-Wert von Schneckenschleim ist leicht sauer. Gleitet die Schnecke nun über das Kupferband, löst dies eine chemische Reaktion aus: Es werden Kupfer-Ionen frei, die ab einer gewissen Konzentration giftig für Schnecken sind. Bevor die Konzentration unter ihnen zu hoch wird, drehen Schnecken im besten Fall wieder ab und meiden den Bereich, der vom Kupferband umgeben ist.
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Worauf man beim Anbringen von Kupferband achten sollte
Viele Hobbygärtner beobachten, dass ein Kupferband bei ihnen im Garten keinerlei Wirkung zeigt. Die Schnecken scheinen völlig unbeeindruckt von der als Waffe gegen sie gedachten Vorrichtung zu sein. Allerdings spielt hier wohl die Breite des Kupferbandes eine Rolle. Mindestens fünf Zentimeter sollte dieses breit sein, damit die Schnecken beim Darüberkriechen ausreichend lange Kontakt mit dem Metall haben und es zusammen mit dem Schneckenschleim seine abschreckende Wirkung entfalten kann.
Außerdem muss der Schneckenschleim sauer genug sein, damit Kupfer-Ionen freigesetzt werden. Auch das Wetter kann eine Rolle spielen. Ist es zu kalt, bleibt die chemische Reaktion zu gering, um Schnecken abzuschrecken.
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Kupferband mit anderen Maßnahmen kombinieren
Kupfer in Form von Band, Drähten oder einem kleinen Zaun kann also in gewissem Ausmaß gegen Schnecken helfen und sie vom Gemüsebeet und geliebten Zierpflanzen fernhalten. Allerdings wird das Metall den zu schützenden Bereich nicht komplett schneckenfrei machen. Hier kommt es auf die Kombination des Kupferbandes mit anderen Maßnahmen an, um den Befall so gering wie möglich zu halten:
- Kaffeesatz: Kaffeesatz oder auch kalter Kaffee aus der Küche ist für Schnecken ebenfalls abschreckend. Im Gegensatz zum Kupferband wird der Kaffeesatz nicht nur um die Pflanzen herum ausgebracht, sondern kann als kalter Kaffee auch direkt auf die Pflanzen gespritzt werden. Das enthaltene Koffein wirkt auf Schnecken in höherer Konzentration neurotoxisch und damit abschreckend.
- Schneckenkorn: Wer Zierpflanzen verstärkt schützen will, kann auch zusätzlich zum Kupferband auf Schneckenkorn setzen. Hier sollte man aber auf die Inhaltsstoffe achten. Manche Produkte sind mit Stoffen versetzt, die für Tier und Mensch giftig sein können.
- Haferflocken: Der geschälte und gequetschte Hafer gehört zu den Leibspeisen von Schnecken. Somit können Hobbygärtner die Weichtiere von ihrem eigentlichen Ziel im Gemüsebeet ablenken.
- Schneckenreistente Pflanzen: Pflanzen mit Stacheln, Dornen, Brennhaaren, giftigem Pflanzensaft oder Bitterstoffen werden von Schnecken aus nachvollziehbaren Gründen gemieden. Werden diese rund um das Gemüsebeet gepflanzt, wird es den schleimigen Schädlingen deutlich erschwert, zu den grünen Leckerbissen zu gelangen.
Bierfalle gegen Schnecken?
„Ähnlich wie Haferflocken lieben Schnecken auch den Geruch von Bier. So hat sich die Bierfalle einen Namen im Kampf gegen Schnecken gemacht. Allerdings ist dieses Hausmittel mit Vorsicht zu genießen. Der Duft des Bieres lockt nicht nur die Schnecken aus dem Gemüsebeet an, die beim Hineinkriechen darin ertrinken. Auch Nachbars Schnecken und solche aus weit entfernten Gärten machen sich bei dem verheißungsvollen Geruch auf den Weg zur Bierfalle – und fressen unterwegs alles herunter, was ihnen schmeckt. Die Bierfalle sollte also – wenn überhaupt – nur in der hintersten Ecke und weit entfernt von zu schützenden Pflanzen aufgestellt und alle zwei bis drei Tage erneuert werden.“