19. August 2024, 17:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Landhausgarten bezaubert mit seinem natürlichen Charme, der durch die geschickte Kombination von Zier- und Nutzpflanzen, strukturgebenden und dekorativen Elementen entsteht. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, wie Sie so ein ländliches Idyll direkt vor Ihrer Haustür erschaffen können.
Bauerngarten, Cottage-Garten und Landhausgarten: Alle diese drei Gartenstile werden mit einer üppigen, bunten und romantischen Gartengestaltung in Verbindung gebracht. Häufig werden die drei Begriffe mehr oder weniger gleichbedeutend verwendet, die Übergänge sind fließend.
Früher dienten Bauerngärten mit ihrer klaren Struktur in erster Linie der Selbstversorgung. Der Fokus lag also auf der Lebensmittelproduktion. Mit der Zeit kamen dekorative Elemente, meist rustikaler Art, hinzu. Cottage-Gärten hingegen sind weniger formal angelegt und vorwiegend mit Stauden, einjährigen Pflanzen, Rosen und Sträuchern bestückt. Hier stehen natürlicher Charme und Anmut, aber auch Romantik und Verspieltheit im Vordergrund. Der Landhausgarten kombiniert Elemente aus beiden Gartenstilen miteinander.
In einem Landhausgarten finden sich sowohl in Form geschnittene Hecken und ordentlich angelegte Wege als auch verborgen Sitzecken, Statuen, Brunnen oder kleine Naturteiche und, sofern die Grundstücksgröße es erlaubt, auch romantische Lauben oder Pavillons. Außerdem und vor allem: Blüten über Blüten. Während ein symmetrisches Design besser zu kleineren Gärten passt, profitieren größere Gärten von einer freieren und verspielteren Gestaltung.
Wege im Landhausgarten
Die Wege im Landhausgarten haben mehrere Funktionen: Sie geben dem Garten Struktur und führen zu den unterschiedlichen Bereichen. Gleichzeitig sind sie auch selbst ein Gestaltungselement im Garten. Ob sie gerade oder verschlungen angelegt werden, ist Geschmackssache. Genauso wie die Wahl der Materialien. Passend sind Natursteinplatten, Ziegelsteine, Kies, Holzhackschnitzel oder Bohlen. Auch Rasenwege sind eine gute Option.
Beeteinfassungen im Landhausgarten
Auch die Beetumrandungen sind ein wichtiges, strukturgebendes Element. Dass sie die Gartenarbeit erleichtern, ist ihr ganz praktischer Nutzen. Sie halten Erde und Mulchmaterial in den Beeten und Wegematerial auf den Wegen. Auch beim Mähen von Rasenwegen sind Beeteinfassungen hilfreich. Außerdem sind sie natürlich ein Gestaltungselement, das den Charakter des Gartens betont. Als Materialien bieten sich Klinkersteine oder Natursteine an, ebenso wie niedrige Holzzäune oder Flechtzäune aus Weide oder Hasel den Beeten einen schönen Rahmen geben.
Auch Pflanzen sind als Beeteinfassung eine gute Wahl. Der Klassiker ist hier Buchsbaum. Wer dem gefürchteten Buchsbaumzünsler keine Angriffsfläche bieten möchte, kann beispielsweise auf den gut schnittverträglichen Zwerg-Liguster ausweichen. Er wächst von sich aus nicht höher als einen Meter, kann aber auch deutlich kleiner gehalten werden.
Zäune im Landhausgarten
Hecken, Holz- oder Flechtzäune eignen sich gut, um das Grundstück einzufassen. So eine Einfriedung definiert nicht nur die Grundstücksgrenze, sondern kann auch eine optische Bereicherung sein und unter Umständen ein förderliches Kleinklima schaffen, indem sie Wind bremst und Wärme hält.
Passende Pflanzen
Das Wichtigste in einem Landhausgarten ist eine üppige, bunte und überbordende Bepflanzung. Alles, was blüht, ist gefragt. Einjährige Sommerblumen genauso wie mehrjährige Blütenpflanzen. Aber auch Kräuter wie Salbei und Lavendel. Besonders beliebt sind:
- Cosmea
- Kornblumen
- Kapuzinerkresse
- Mohn
- Akelei
- Königskerze
- Ringelblumen
- Borretsch
- Frauenmantel
- Zinnien
- Sonnenblumen
- Fingerhut
- Wicken
- Phlox
- Sonnenhut
- Katzenminze
- Margeriten
- Schafgarbe
- Lupinen
- Stockrosen
- Dahlien
- Pfingstrosen
- Rittersporn
Auch Kletterpflanzen wie Clematis, Blauregen oder Wein und Blütensträucher wie Hortensien und Hibiskus machen sich gut im Landhausgarten. Ebenso unterschiedlichstes Beerenobst und Obstbäume wie Apfel-, Kirsch-, Pflaumen-, Mirabellen– oder Birnenbäume. Auch Gemüse kann im Landhausgarten angebaut werden, entweder in speziellen Beeten oder im Mix mit Zierpflanzen.
Rosen dürfen im Landhausgarten auf keinen Fall fehlen. Vor allem Kletterrosen, die Wandspaliere, Rosenbögen oder Pergolen beranken, und Ramblerrosen, die Zäune, Gartenhäuschen oder Bäume überbordend romantisch in Szene setzen.
Möglichst vielfältig sollte die Auswahl der Pflanzen sein und natürlich insektenfreundlich. Farblich besonders attraktiv sind Kombinationen aus weiß, rosafarben, violett und blau blühenden Pflanzen. Auch ein Mix aus roten, orangefarbenen und gelben Blüten wirkt sehr harmonisch. Wer darüber hinaus darauf achtet, Pflanzen zu wählen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, kann sich monatelang über seinen farbenprächtigen Garten freuen.
Auch die Nase will genießen
„Wer beim Anlegen eines Sitzplatzes darauf achtet, nicht nur hübsche, sondern auch duftende Pflanzen in die Nähe zu setzen, verwöhnt Augen und Nase zugleich.“
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Dekoration im Landhausgartenstil
Die Dekoration eines Landhausgartens ist eine Hommage an vergangene Zeiten. Ausgediente Gerätschaften, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch eine Geschichte erzählen, sorgen für das besondere nostalgische Flair. Alte Milchkannen, Zinkwannen, Heugabeln und Metallgießkannen finden neben Wagenrädern und Holzleitern, die als kreative Kletterhilfen dienen, ihren Platz in diesem idyllischen Setting.
Auch Rankgerüste aus Weidenruten und Blumentöpfe aus Terrakotta sowie gusseiserne Sitzgelegenheiten in ihrem typisch filigranen Stil oder rustikale Holzmöbel in Kombination mit verspielten Accessoires sind in Landhausgärten eine gute Wahl. All diese natürlichen und natürlich wirkenden Materialien schaffen zusammen mit der überreichen Bepflanzung ein harmonisches, ländliches Idyll.