1. November 2023, 17:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Typisch für den Herbst sind Farbtöne wie Gelb, Orange, Rot und Braun. Zu finden sind die Farben in erster Linie an Bäumen und Sträuchern, die allmählich ihre Blätter umfärben. Was einst grün war, erstrahlt im September, Oktober und November in den typischen Herbstfarben. Doch warum wird das Laub überhaupt bunt?
Indem Bäume ihre Blätter abwerfen, schützen sie sich vor den tiefen Temperaturen im Winter. Doch aus welchem Grund wird das Laub bunt? Die Blätter könnten doch auch in einem saftigen Grünton abgeworfen werden, oder?
Warum das Laub im Herbst bunt wird
Die Veränderung hängt mit der Verarbeitung des Sonnenlichts in den Blättern zusammen. Also mit dem Prozess der Fotosynthese, durch den die Pflanzen Stärke und damit Energie zum Leben gewinnen.
Im Sommer sind die Blätter der meisten Pflanzen grün. Das liegt an dem Farbstoff Chlorophyll, der die grünen Anteile des Sonnenlichts reflektiert. Die anderen Lichtanteile werden absorbiert und zu Stärke beziehungsweise Energie umgewandelt. Andere Farbpigmente in den Blättern überlagert das grüne Chlorophyll den Sommer über meist vollständig. Das sind Karotine (orange), Anthozyane (rot) und Xanthophylle (gelb).
Die Witterung bestimmt die Blattfärbung
Aber dann beginnt der Wandel: Im Herbst sinkt die Fotosynthese-Rate, ausgelöst durch die schwächere Sonneneinstrahlung, die kürzeren Tage und niedrigere Temperaturen. Deshalb wird weniger grünes Chlorophyll gebraucht und produziert. Die Laubbäume entziehen den grünen Farbstoff nun den Blättern und leiten ihn in die Wurzeln. So geht er später beim Blattfall nicht verloren.
Ist dieser grüne Farbstoff weg, zeigen sich die anderen Farbstoffe im Blatt, die sonst überdeckt sind: Das Laub färbt sich bunt – und zwar gelb, rot und orange.
Passend dazu: Laub im Garten – an welchen Stellen man es entfernen sollte
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Der Blattfall ist ein Winterschutz für Bäume
Die Blattfärbung leitet auch den Blattfall ein. Der Baum zieht nicht nur den grünen Farbstoff ab, er holt alle Nährstoffe aus den Blättern, erläutert der Deutsche Wetterdienst. Ist das geschehen, bildet sich eine Trennschicht zwischen Blattstiel und Zweig – und mit ein wenig Bewegung, etwa durch Wind, trennt sich das Blatt vom Baum und fällt zu Boden.
Das ist ein Schutzmechanismus der Bäume für die kalte Jahreszeit. Denn sie verdunsten viel Wasser über die Blätter, aber bei Bodenfrost im Winter würden die Wurzeln von unten keinen Nachschub mehr holen können. Außerdem vergrößern die Blätter die Oberfläche eines Baumes. Bei Schneefall kann das Geäst brechen lassen. Es ist also sicherer für den Baum, die Blätter vor dem Winter abfallen zu lassen.
Die Blätter sind damit nicht verloren. Der vermeintliche Grünabfall ist eine wertvolle Ressource für die Natur und auch für unsere Gartenarbeit.
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So verwertet man Laub im Garten
- Frostschutz: Das Laub als Schutz für die Pflanzen bei Minusgraden auf den Beeten verteilen. Weiterer Vorteil: Die Blätter verrotten und ihre Nährstoffe gehen in den Boden über. Wie ein natürlicher Dünger.
- Kompost: Das Laub ist eine tolle Füllung für den Kompost, der zu Dünger und neuer Erde wird. Man sollte aber darauf achten, nicht nur Laubschichten zu stapeln, sondern auch gesammeltes Grünzeug aus dem Garten unterzumischen.
- Quartier für Tiere: Ein Teil des Laubs lässt sich in einer windgeschützten Gartenecke zu einem Haufen zusammenrechen. Darin finden viele Kleintiere wie Igel und Marienkäfer ein warmes Winterquartier.