30. September 2024, 17:08 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wird es draußen immer kälter, schützen sich die Bäume, indem sie ihr Laub abwerfen. Während die bunten Blätter am Baum ein malerisches Bild erzeugen, ist es auf dem Gartenboden eher lästig. Hat man das Laub zusammengefegt, stell sich die Frage, wo man es am besten entsorgt. Sollte man das Laub kompostieren oder in der Biotonne entsorgen?
Im Herbst erwartet Gartenfreunde eine lästige Aufgabe: Das heruntergefallene Laub muss mühselig zusammengesammelt werden. Eine Frage, die es zuvor zu klären gilt: Wo kann man das Laub im Garten am besten entsorgen?
Übersicht
Kann man Laub kompostieren?
Laub im Garten stellt als organisches Material einen praktischen und kostengünstigen Düngerlieferanten dar und eignet sich in der Regel gut zum Kompostieren. Wenn man das Laub zuvor mit einem Häcksler zerkleinert haben, kann man es einfach in den Komposter kippen. Je feiner das Material, desto schneller zersetzen es die Mikroorganismen.
Das Laub sollte man im Komposthaufen immer mit Zwischenschichten aus Rasenschnitt oder Küchenabfällen abwechseln, um die Rotte zu beschleunigen. Auch Lagen aus Steinmehl, Algenkalk oder Hornspänen helfen dabei. Als oberste Schicht deckt man den Kompost grob mit Zweigen ab, keinesfalls mit Plastikfolie, da der Kompost Sauerstoff zum Verrotten benötigt. Im nächsten Jahr sollte das Material vollständig zersetzt sein – perfekt als Dünger fürs Pflanz- oder Blumenbeet.
Dazu passend: Worauf man beim Kompostieren von Laub achten sollte
Wohin mit Laub von Eiche und Walnuss im Garten?
Je nach Gehölz gibt es die ein oder andere Ausnahme, die es zu beachten gilt. Das Laub von Eiche, Walnuss, Kastanie, Pappel und Buche enthält viel Gerbsäure. Die Säure verlangsamt das Verrotten erheblich – es kann über ein Jahr dauern, bis die Blätter sich zersetzt haben.
Um den Kompostierungsprozess zu beschleunigen, lohnt es sich, das Laub dieser Bäume zu zerkleinern. Zudem sollte man das Laub nur in kleinen Mengen auf den Komposthaufen geben und es mit anderen, schneller verrottenden Material vermengen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man die Zersetzung ausgleicht. Die Gerbsäure birgt das Potenzial, den Gartenboden zu versauern. Dieser Gefahr kann man durch eine gute Durchmischung mit anderem Laub umgehen – oder zumindest mildern.
Für Gartenbesitzer bedeutet das: Immer nur einen kleinen Teil von Eichen-, Walnuss-, Kastanien-, Pappel- und Buchenlaub auf den Komposthaufen geben. Zudem sollte man es immer vorher zerkleinern. Die Reste entsorgt man in der Biotonne.
Hinweis: Walnusslaub birgt eine zusätzliche Eigenheit – es enthält Juglon. Diese Substanz ist für verschiedene Pflanzen giftig und hemmt das Wachstum und auch die Keimfähigkeit. Ist man sich nicht sicher, welche Pflanzen empfindlich auf den Farbstoff reagieren, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Das Laub der Walnuss direkt in der Biotonne entsorgen und auf diese Weise kein Risiko eingehen.
Laub mit dem Rasenmäher häckseln
Manche verwenden auch schweres Gerät wie Laubbläser, Laubsauger oder Rasenmäher, um das Laub im Garten zu beseitigen. Die Messer häckseln und vermischen dabei die Blätter mit dem Rasenschnitt, was wiederum als Dünger auf Pflanzbeete ausgebracht werden kann. Doch Vorsicht: Für Igel, Frösche, Mäuse, Eidechsen, Spinnen oder Insekten, die sich im Laub verstecken, ist diese brachiale Methode oftmals das unausweichliche Ende. Einige dieser Tiere sind wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel. Aus diesem Grund sollte man lieber zum guten, alten Rechen greifen. Entscheidet man sich für das Häckseln des Laubs, empfiehlt es sich, das Laubhaufen zuvor auf Tiere zu untersuchen, die dort Unterschlupf gesucht haben.
Da das Häckseln von Laub (genauso wie beim Laubbläser oder -sauger) feinste Partikel und Mikroorganismen aufwirbelt, sollte man dabei unbedingt einen Atemschutz tragen. Beim Laubbläser ist der Gehörschutz Pflicht.
Wer muss das Laub entsorgen?
Auf öffentlichen Gehwegen muss das Laub regelmäßig entfernt werden, da sich ansonsten die Fläche bei Regen in eine glitschige Rutschbahn verwandelt. Ähnlich wie beim Schneeschippen ist dafür der Eigentümer des angrenzenden Hauses oder Grundstücks zuständig. Das gilt übrigens auch dann, wenn die Blätter nicht vom eigenen Baum, sondern von dem des Nachbarn stammen. Meistens überträgt der Vermieter diese Pflicht auf den Mieter.
Wenn sich Laub im Garten sammelt, landet es oft auch in der Regenrinne. Hausbesitzer sollten diese regelmäßig säubern, da sie sonst schnell verstopft.
Wo sollte man das Laub entfernen?
Laub im Herbst kann an vielen Stellen im Garten eine wärmende Decke für Pflanzen bilden. Sie sind dann besser geschützt vor Frost. An anderen Stellen ist Laub weder sinnvoll noch schädlich. Man kann sich hier also die aufwendige Arbeit sparen, jedes einzelne Blatt zu entfernen. Es gibt aber Stellen, an denen Gartenbesitzer auf jeden Fall im Herbst Laub entfernen sollten, erklärt die Bayerische Gartenakademie.
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Laub auf dem Rasen entfernen
Laub auf dem Rasen schadet den Gräsern. Sie würden faulen oder schimmeln, denn unter der Blätterdecke hält sich Feuchtigkeit. Daher gilt: Gärtner sollten abgefallene Blätter regelmäßig entfernen.
Laub aus dem Teich entfernen
Blätter und andere Grünreste, die in den Teich gefallen sind, sollte man ebenfalls entfernen. Denn bei der Zersetzung werden Nährstoffe freigesetzt, die das natürliche Gleichgewicht im Teich stören. Die Folge kann übermäßiges Wachstum von Algen sein.
Laub auf Gehwegen entsorgen
Wenn Laub feucht ist, wird es rutschig. Daher sollte man zur Sicherheit von Passanten und sich selbst Laub von den Gehwegen um das Haus entfernen. Am besten sammelt man es auf, bevor es auf dem Belag festklebt und vergammelt.
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Kann man Laub auch einfach liegen lassen?
Wer Laub im Garten liegen lässt, spart sich im ersten Moment Arbeit und tut vielleicht auch dem ein oder anderem Tier gut. Doch der Schein trügt. Im Frühjahr heißt es bei liegen gelassenem Laub dann nämlich: Rasen ausbessern. Unter dem Laub kann die Luft nicht zirkulieren und der Rasen beginnt zu faulen. Unansehnliche braune oder gelbe Flecken sind die Folge.
Also besser das Laub zusammenkehren. So kann man es natürlich auch an einem Ort als Haufen aufbewahren, sodass zum Beispiel Igel und Insekten einen Unterschlupf finden. Übrigens: Auf Beet oder unter Gehölz kann man Laub ohne Probleme liegen lassen. Da es den Boden isoliert, hat das sogar einen Vorteil für die Pflanzen.