30. Oktober 2024, 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine praktische und zugleich nachhaltige Möglichkeit, die im Herbst anfallenden Laubmassen sinnvoll zu verwerten, ist die Herstellung von Laubkompost. Worauf dabei zu achten ist, und wo der Unterschied zum klassischen Kompost liegt, erfahren Sie hier.
Im Herbst fällt nicht nur Laub, sondern auch eine wertvolle Ressource für den Garten. Anstatt all die Blätter zum Recyclinghof zu bringen oder die Biotonne mit ihnen zu füllen, lohnt es sich, das Laub zu nutzen. Es kann als Schutz für Beete im Winter dienen oder in Haufen zusammengekehrt werden, um Igeln und anderen Tieren ein passendes Winterquartier zu bieten, oder es kann zu wertvollem Laubkompost werden.
Was ist das Besondere an Laubkompost?
Besonders nützlich ist die Herstellung von Laubkompost. Dieser ist im Vergleich zu herkömmlichem Kompost nährstoffarm und eignet sich daher nicht so sehr als Dünger, sondern eher als Bodenverbesserer für viele Pflanzen. Weil Lauberde feinkrümelig und relativ frei von unerwünschten Unkrautsamen oder Wurzelresten ist, kann sie auch wunderbar für die Herstellung von Anzuchterde genutzt werden. Der einzige Nachteil: Es dauert bis zu zwei Jahre, bis das Laub vollständig kompostiert ist.
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Welches Laub eignet sich für Laubkompost?
Im Gegensatz zum klassischen Kompost, der aus einer Mischung verschiedener organischer Materialien besteht, wird Laubkompost hauptsächlich aus Blättern hergestellt. Besonders gut eignet sich Laub von Obstbäumen wie Apfel und Birne sowie von Haselnuss, Hainbuche, Ahorn, Akazie, Erle, Esche, Linde, Ulme und Weide. Weniger empfehlenswert ist hingegen das Laub von Kastanien, Walnuss, Eichen oder Pappeln, da es nur schwer verrottet.
Laubkomposter aus Drahtgeflecht selbst bauen
Einen Laubkomposter aus Drahtgeflecht selbst zu bauen, ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Laub zu kompostieren. Alternativ können solche Drahtkörbe auch im Handel erworben werden. Wollen Sie den Korb selbst bauen, benötigen Sie eine Rolle stabilen, engmaschigen Rechteckdraht, am besten mit einer Höhe von 120 bis 140 Zentimetern.
Je nachdem wie groß der Korb werden soll, schneidet man von der Rolle ein Stück ab und verbindet die Enden mit einem Stückchen Draht so miteinander, dass ein oben und unten offener Zylinder entsteht. Der Durchmesser des Korbes sollte mindestens einen Meter betragen. Für einen Korb dieser Größe benötigt man von der Drahtrolle ein etwa 3,14 Meter langes Stück. Zusätzlich sollten zehn Zentimeter draufgeschlagen werden, damit die Enden überlappend aneinander befestigt werden können. Mit einem ungefähr 3,24 Meter langen Drahtstück kommt man also gut hin.
Achtung: Da der Draht ein Verletzungsrisiko mit sich bringt, empfiehlt es sich, bei der Arbeit Handschuhe zu tragen.
Laubkompost anlegen
Der Drahtzylinder wird an einem geeigneten Platz auf unversiegeltem Boden aufgestellt und, wenn nötig, mit Erdankern gesichert. Die erste Schicht bildet eine Lage Herbstlaub, die dünn mit reifem Kompost bedeckt wird. Diese Kompostschicht enthält wichtige Bodenlebewesen, die den Zersetzungsprozess in Gang bringen. Danach folgen Laubschichten und dünne Kompostschichten im Wechsel. Für eine schnellere Verrottung kann man Rasenschnitt, Hornmehl, Mist oder Brennnesseljauche hinzufügen. Sie sind reich an Stickstoff und treiben den Prozess daher voran. Alternativ lässt sich auch ein herkömmlicher Kompostbeschleuniger verwenden. Da die Blätter schnell zusammensacken, kann immer wieder neues Laub nachgelegt werden.
Laubkompost mit oder ohne Kalkzugabe
Laubkompost hat von Natur aus einen niedrigen pH-Wert, was ihn ideal für Pflanzen macht, die sauren Boden bevorzugen. Dazu gehören etwa Heidelbeeren, Cranberries, Preiselbeeren, Rhododendren und Azaleen. Wer den Kompost für andere Pflanzen nutzen möchte, kann ihn mit Algenkalk anreichern, um den pH-Wert anzuheben.
Pflege des Laubkomposts
Ist der Laubkompost recht trocken, sollte er einmal gründlich bewässert werden, damit der Verrottungsprozess in Gang kommt. Auch in den folgenden Monaten darf der Kompost nicht austrocknen. Im Frühling sollte er umgeschichtet werden. Nach etwa ein bis zwei Jahren ist der Laubkompost fertig. Wer im folgenden Herbst wieder Laub kompostieren möchte, legt dafür besser einen neuen Komposthaufen an.
Extra-Tipp für mehr Tempo
„Zerkleinertes Laub verrottet schneller! Ein einfacher Weg, dies zu erreichen, ist mit dem Rasenmäher. Einfach drüberfahren – und schon beschleunigt sich der Kompostierprozess erheblich.“