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Mediterraner Halbstrauch

Pflanz- und Pflegetipps für Lavendel im Beet und im Kübel

Lavendel ist aufgrund seiner violett blühender Blüten, die einen intensiven Duft verströmen, eine beliebte Pflanze bei Hobbygärtnern
Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

3. März 2025, 14:44 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Lavendel (Lavendula) ist eine vielseitige und dekorative Pflanze, die mit ihrem aromatischen Duft und ihren violettfarbenen Blüten für mediterranes Flair sorgt. Besonders der winterharte Echte Lavendel (Lavendula augustifolia) ist pflegeleicht und eignet sich sowohl für Beete als auch für Kübel. Er blüht von Juni bis August und zieht Bienen sowie Schmetterlinge an. Neben seiner dekorativen Wirkung ist Lavendel auch als Heil- und Duftpflanze bekannt. Für eine üppige Blüte ist ein sonniger Standort und ein regelmäßiger Schnitt erforderlich.

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Die Gattung Lavandula gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und umfasst etwa 30 Arten. Ursprünglich stammt Lavendel aus den trockenen, sonnigen Regionen des Mittelmeerraums. Schon die Römer nutzten ihn für Duftbäder – der Name leitet sich vom lateinischen „lavare“ („waschen“) ab. Heute ist Lavendel weltweit verbreitet, besonders bekannt sind die Lavendelfelder in der Provence. In Mitteleuropa wird hauptsächlich der winterharte Lavandula angustifolia angebaut, während Lavandula x intermedia (Lavandin) aufgrund seines hohen Ölgehalts für die Duftstoffproduktion genutzt wird.

Lavendel pflanzen

Lavendel kann aus Samen gezogen oder als Jungpflanze gesetzt werden. Da die Keimung aus Samen schwierig ist, wird meist die Pflanzung vorgezogener Jungpflanzen oder die Vermehrung durch Stecklinge empfohlen. Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr nach den letzten Frösten oder im Spätsommer. Wichtig ist ein durchlässiger Boden, da Staunässe Wurzelschäden verursacht. Im Beet sollte ein Abstand von 30 bis 40 cm eingehalten werden, damit die Pflanzen sich optimal entwickeln.

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Standort und Boden

Die mediterrane Pflanze bevorzugt einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Darüber hinaus sollte der Boden gut durchlässig, sandig bis steinig und eher mager sein. Ein leicht alkalischer pH-Wert von 6,5 bis 8 ist dabei ideal. Falls der Boden jedoch schwer und lehmig ist, sollte er mit Sand oder Kies aufgelockert werden, um Staunässe zu verhindern. Besonders im Winter ist es wichtig, auf überschüssige Feuchtigkeit zu achten, da diese die Wurzeln schädigen kann. Aus diesem Grund ist eine gute Drainage unerlässlich, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Aussehen und Wuchs

Lavendel wächst als kompakter, mehrjähriger Halbstrauch mit aufrechten, stark verzweigten Trieben. Die schmalen, graugrünen Blätter sind mit feinen Härchen bedeckt. Diese können die Verdunstung reduzieren. Je nach Sorte kann Lavendel eine Höhe von 30 bis 100 Zentimetern erreichen. Die Blüten stehen in dichten, ährenförmigen Blütenständen und sind meist violettblau, seltener rosa oder weiß. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August, wobei einige Sorten auch bis in den September blühen.

Sorten

Lavendel gibt es in zahlreichen Arten und Sorten mit unterschiedlichen Wuchsformen, Blütenfarben und Winterhärten:

  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) – Winterhart bis –15 Grad, blüht von Juni bis September. Beliebte Sorten:
    • Hidcote Blue – dunkelviolett, kompakt wachsend
    • Arctic Snow – weißblühend
  • Schopflavendel (Lavandula stoechas) – Auffällige Hochblätter, nicht winterhart, Blüte von April bis Juli.
  • Speiklavendel (Lavandula latifolia) – Intensiver Duft, bedingt winterhart, bevorzugt warme Standorte.
  • Lavandin (Lavandula x intermedia) – Kreuzung aus L. angustifolia und L. latifolia, ertragreich für die Ölgewinnung, Sorten:
    • Grosso – intensiv duftend, widerstandsfähig
    • Provence – lange Blütenrispen

Lavendel pflegen

Der Strauch ist nicht nur pflegeleicht, sondern eignet sich auch hervorragend für Gartenanfänger. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Pflanzen regelmäßig beschnitten werden müssen, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Zudem kann ein Übermaß an Dünger oder Feuchtigkeit zu Wachstumsproblemen führen, weshalb hier eine ausgewogene Pflege erforderlich ist.

Das ist bei der Bewässerung zu beachten

Die duftende Pflanze ist besonders gut an Trockenheit angepasst und benötigt daher nur wenig Wasser. Direkt nach dem Einpflanzen sollten junge Pflanzen regelmäßig gegossen werden, während ältere Exemplare lediglich in Zeiten längerer Trockenheit Wasser benötigen. Es ist jedoch entscheidend, Staunässe zu vermeiden, da diese Wurzelfäule begünstigen kann.

Wie man den Lavendel düngen sollte

Lavendel kommt mit nur wenigen Nährstoffen aus. Sollte eine Düngung erforderlich sein, empfiehlt es sich, diese im Frühjahr mit einem kalkhaltigen, stickstoffarmen Dünger durchzuführen. Es ist jedoch wichtig, eine Überdüngung zu vermeiden, da diese zu mastigen Trieben führen und die Blütenbildung erheblich beeinträchtigen kann.

Der Schnitt ist für den Lavendel wichtig

Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Blütenbildung und verhindert ein Verkahlen:

  • Frühjahrsschnitt (Februar–März): Pflanzen um zwei Drittel kürzen, ohne ins alte Holz zu schneiden.
  • Sommerschnitt (Juli–August): Nach der Blüte die Blütenstiele um ein Drittel zurückschneiden, um eine zweite Blüte zu fördern.

Winterhärte

Echter Lavendel (L. angustifolia) ist bis zu –15 Grad winterhart. Im Gegensatz dazu sind Lavandin und Schopflavendel weniger frostfest und sollten daher im Winter entweder geschützt oder im Haus überwintert werden. In besonders kalten Regionen kann es zudem hilfreich sein, die Pflanzen mit Tannenreisig oder Vlies abzudecken, um sie vor extremen Temperaturen zu schützen.

Vermehrung

Lavendel kann man durch Samen oder Stecklinge vermehren:

  • Stecklinge (Frühjahr–Sommer): Junge Triebe schneiden, unter Folie bewurzeln lassen.
  • Aussaat (Februar–März): Samen auf nährstoffarmem Substrat vorziehen, Keimung dauert bis zu vier Wochen.

Krankheiten und Schädlinge

Lavendel ist widerstandsfähig gegen Schädlinge, doch einige Krankheiten können auftreten:

  • Wurzelfäule (Phytophthora): Durch Staunässe verursacht; betroffene Pflanzen entfernen.
  • Grauschimmel (Botrytis): Pilzbefall bei hoher Luftfeuchtigkeit; befallene Pflanzenteile entfernen.
  • Schaumzikaden: Hinterlassen schaumartige Ablagerungen, sind aber harmlos.

Giftigkeit

Lavendel ist für Menschen ungiftig. Bei Haustieren kann der Verzehr großer Mengen zu Magenproblemen führen.

Alternativen

Wer Lavendel liebt, aber eine andere Optik bevorzugt, kann auf ähnliche Pflanzen ausweichen:

  • Katzenminze (Nepeta x faassenii) – Ähnliche Blütenform, robust und bienenfreundlich.
  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) – Lange Blütezeit, winterhart.
  • Wollziest (Stachys byzantina) – Dekoratives silbergraues Laub.

Verwendung

Die Blüten werden kurz vor der vollständigen Öffnung geschnitten und kopfüber getrocknet. Lavendel kann vielseitig genutzt werden:

  • In der Küche: Als Gewürz für Süßspeisen, Kräuter der Provence, Tees.
  • In der Kosmetik: Für ätherisches Öl, Seifen, Badezusätze.
  • In der Heilkunde: Beruhigende Wirkung, hilft bei Schlafstörungen und Verdauungsproblemen.

Dazu passend: Wie man Lavendel trocknet und verarbeitet

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Bienenfreundlichkeit

Lavendel ist eine ausgezeichnete Bienenweide. Besonders L. angustifolia wird regelmäßig von Bienen aufgesucht, da sie eine zuverlässige Nektarquelle bietet. Daher ist diese Lavendelsorte besonders wertvoll für die Förderung der Bestäuberpopulationen.

Themen Gartenpflanzen Pflanzen A-Z

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