15. Mai 2023, 12:40 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Hin und wieder sieht man auch den Maikäfer im Garten. Doch nicht jeder sieht ihn gerne, da gerade die Engerlinge, seine Larven, für Schäden sorgen können. Was Gartenbesitzer darüber wissen sollten.
Wer in Kinderbüchern vorkommt und auch im Süßigkeitenregal zu finden ist, der kann doch nur harmlos sein. Ob das für den Maikäfer wirklich zutrifft, ist umstritten. Die einen sehen in ihm nur einen Frühlingsboten, andere einen Schädling für den Garten. Wie bedenklich Maikäfer für den Garten sind und wie man sie schonend entfernen kann.
Übersicht
Wie erkennt man Maikäfer?
Maikäfer (lat. Melolontha) schwirren zur Paarungszeit von Ende April bis Anfang Juni umher. Häufig sind sie vor allem in den Abendstunden zu sehen. Dann ist auch ihr lautes Brummen zu hören.
Erwachsene Maikäfer
- 2 bis 3 cm groß
- fächerartige Fühler am Kopf
- länglicher Körperbau
- 6 Beine
- brauner Flügelschild
- schwarzer Halsschild
- typisches schwarz-weißes Zickzackmuster an der Seite
Erwachsene Maikäfer leben übrigens nur vier bis sechs Wochen. Ein kurzes Leben möchte man meinen. Die Männchen sterben bereits nach der Paarung. Die Weibchen sterben zwei bis drei Wochen später – aber erst nach dem „Reifefraß“ und dem Ablegen von rund 20 bis 30 Eiern im Erdboden.
Nach vier bis sechs Wochen reift dann die neue Generation der Maikäfer als Larven, die sogenannten Engerlinge, heran. Die Larven leben allerdings zwischen drei und fünf Jahren unter der Erde. Das ist auch der Grund, warum Maikäfer landläufig nur alle vier Jahre gesichtet werden. Alle 30 bis 50 Jahre ist eine extreme Vermehrung zu verzeichnen. Im letzten Jahr unter der Erde verpuppen sich die Engerlinge, um dann im Herbst zu schlüpfen. Den Winter verbringen sie noch unter der Erde, bevor sie im Frühjahr an die Erdoberfläche kommen.
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Larven von Maikäfern
- weiß bis gelblich gefärbt
- besitzen eine harte Kopfkapsel
- können bis zu fünf Zentimeter groß werden
- ähneln Maden
- oft mit braunem Kopf und schwarzem Hinterteil
- drei Beinpaare
Sind Maikäfer gefährlich?
Maikäfer gelten nicht nur im Garten als äußerst gefräßig. Dabei sind es vor allem die Weibchen, die während der Reifezeit ihrer Eier ganze Wälder kahl fressen können. Besonders verlockend sind für sie frische Triebe von Laubbäumen, insbesondere Eichen, Buchen und Ahorn. Auch Obstbäume suchen sie häufig heim. Tritt allerdings keine Maikäferinvasion auf, können sich die Bäume in der Regel mit dem Junigrün davon gut erholen.
Problematischer sind da vielmehr die gefräßigen Engerlinge unter der Erde. Mit besonders großem Appetit verzehren sie das Wurzelwerk der Pflanzen. Gehen Pflanzen ohne ersichtlichen Grund ein oder wird der Rasen gelb, können die Schädlinge im Boden der Grund dafür sein.
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Wie man Maikäfer schonend loswerden kann
Um die Engerlinge aus dem Garten zu entfernen, gibt es verschiedene Methoden. Dabei sollte man jedoch chemische Maßnahmen außer Acht lassen. Durch Pestizide würden nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge im Garten getötet. Bewährt haben sich folgende Maßnahmen zur Bekämpfung von Engerlingen:
- Ablesen: Nach einem kräftigen Regenguss kommen Engerlinge wie Regenwürmer an die Erdoberfläche. Bei dieser günstigen Gelegenheit können sie ab- und eingesammelt und an geeigneter Stelle wieder ausgesetzt werden.
- Bodenbearbeitung: Auch bei der jährlichen Bodenbearbeitung können Engerlinge aufgesammelt werden.
- Nematoden: Mit dem Gießwasser können Nematoden, kleine Fadenwürmer, auf das Erdreich ausgebracht werden. Diese bekämpfen Engerlinge, aber auch Nützlinge.
Manche harmlos, manche schädlich So können Sie „gute“ von „schlechten“ Engerlingen unterscheiden
Nützliche Nematoden Warum Fadenwürmer gut für den Rasen sind
Schädling Diese Probleme kann der Junikäfer im Garten verursachen
Kann man Maikäfern vorbeugen?
Um zu verhindern, dass Maikäfer im Garten Eier ablegen und Engerlinge das Erdreich erobern, bieten sich folgende Maßnahmen an:
- Nützliche Fressfeinde im Garten willkommen heißen: Für Vögel, Igel, Spitzmäuse und Maulwürfe sind Engerlinge ein eiweißhaltiger Leckerbissen. Fühlen sich diese Tiere im Garten wohl, kümmern sie sich ganz von allein um die ungebetenen Schädlinge. Ein naturnaher Garten, Hecken, Büsche und ein Vogelhäuschen wirken für Vögel einladend. Über ein Igelhaus freut sich der Igel.
- Bepflanzung: Rittersporn, Knoblauch und Geranien haben sich im Kampf gegen ungebetene Maikäfer bewährt. Knoblauch hält Maikäfer mit seinem Geruch fern und hindert die Weibchen an der Eiablage. Die Wurzeln von Geranien und Rittersporn sind für Engerlinge giftig. Nach dem Verzehr sterben sie.
- Abdeckung: Um zu verhindern, dass Maikäfer ihre Eier ablegen, können Rasenflächen mit Planen über Nacht abgedeckt werden.
- Beleuchtung: Licht lockt Maikäfer an, daher den Garten in dieser Zeit möglichst dunkel halten.