7. Mai 2020, 17:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei vielen Hobbygärtnern ist der Maulwurf unbeliebt. Schließlich ist er der Verursacher von Maulwurfshügeln, die das Erscheinungsbild des gepflegten Rasens stören. Doch genau diese Erde hat auch Vorteile, die Gartenbesitzer sinnvoll nutzen können.
Der Maulwurf ist im Garten oft ungern gesehen, obwohl er eigentlich auch Vorteile mit sich bringt. Schließlich vertilgt er viele Schädlinge, wie beispielsweise Engerlinge. Zudem ist es eigentlich ein gutes Zeichen, wenn die bis zu 30 Zentimeter hohen Hügel aus dem Boden schießen, da es auf eine gute Bodenqualität schließen lässt. Die Erde, die der Maulwurf fleißig zutage fördert, lässt sich außerdem gewinnbringend weiterverwenden – zum Beispiel bei Topfpflanzen.
Warum der Maulwurf gut für den Garten sein kann
Die heimlichen Tunnelgräber sind zu Unrecht für viele ein Störenfried. „Maulwürfe bringen Erde aus tieferen Erdschichten an die Oberfläche, sodass der Gärtner sich das Graben sparen kann“, erklärt Sandra von Rekowski vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. auf Anfrage von myHOMEBOOK.
Die Erde, die der Maulwurf bearbeitet, ist sehr locker und krümelig. Außerdem befinden sich darin so gut wie keine Unkrautsamen, Wurzeln oder Tiere wie Regenwürmer und Engerlinge, die der Maulwurf gerne verspeist. „Je dunkler dann die Erde des Maulwurfshügels ist, desto mehr Humus enthält dieser“, meint die Gartenexpertin. Und Humus sei hauptverantwortlich für die Fruchtbarkeit eines Bodens.
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Kann man die vom Maulwurf umgegrabene Erde für Pflanzen nutzen?
Der Maulwurf unterstützt zusätzlich bei der Gartenarbeit, da man die geförderte Erde für Pflanzen weiterverwenden kann. Die Hügel sind also eigentlich mehr Segen als Fluch im heimischen Garten. „Denn fruchtbare Maulwurfserde kann hervorragend genutzt werden für das Auffüllen von Hochbeeten, Frühbeetkästen, Beeten, aber auch für Topf- und Kübelpflanzen“, weiß von Rekowski.
Allerdings komme es auch immer darauf an, wie die Erde beschaffen ist, die der Maulwurf ausgräbt und ob sie sich für Pflanzen eignet. „Es gibt je nach Region große Unterschiede bei der Qualität der Erde, die Maulwürfe zutage fördern“, sagt von Rekowski. So könne diese auch einfach nur sandig sein, wenig Humus und kaum Nährstoffe enthalten und somit wenig geeignet sein für Topf- und Kübelpflanzen sein.
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Maulwurf-Erde für Topfpflanzen verwenden – das ist zu beachten
Möchte man Erde vom Maulwurf für Pflanzen auf Terrasse, Balkon oder Garten verwenden, gibt es einiges zu beachten. Vor allem Topfpflanzen sollten gute Bedingungen haben, da sie ohnehin nur über beengte Platzverhältnisse verfügen. Von Rekowski hat dazu folgende Tipps:
- Optimale Nährstoffversorgung: In Gefäßen mit ihrem viel kleineren Wurzelraum sind die Nährstoffe nicht nur schnell verbraucht, sondern können durch regelmäßiges Gießen auch viel schneller aus dem Topf oder Kübel ausgespült werden.
- Regelmäßiges Wässern: Die Erde im Topf trocknet viel schneller aus.
- Unkrautbildung vermeiden: Konkurrenzpflanzen können sich negativ auf das Wachstum der Topfpflanze auswirken.
- Geeigneter Standort: Die richtigen Standortbedingungen wie ausreichend Licht sind entscheidend für ein gesundes Wachstum.
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Nicht jede Erde vom Maulwurf ist für Topfpflanzen geeignet
Jede Pflanze ist anders und hat demnach auch andere Ansprüche an Standort und Bodenbeschaffenheit. Von Rekowski empfiehlt, auf die individuellen Bedürfnisse jeder einzelnen Pflanze einzugehen, die man in den Topf oder Kübel pflanzt. „So ist es unablässig, eine sehr humusreiche, schwere Maulwurfserde mit Sand oder anderen Stoffen zu mischen, wenn eine Pflanze mit geringem Wasser- und Nährstoffbedarf gepflanzt werden soll“, empfiehlt die Expertin.
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Hinweis: Bei Zimmerpflanzen sollte auf Maulwurfserde generell verzichtet werden, da sich viele kleine Lebewesen in ihr befinden. Und auf diese möchte man schließlich im Wohnzimmer verzichten.