26. April 2020, 17:25 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wenn einem die Maulwurfsgrille im Beet begegnet, ist der Schreck zunächst groß. Doch die Angst ist meist unbegründet. myHOMEBOOK erklärt, ob die Maulwurfsgrille Schädling oder Nützling ist.
Die Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) hat viele Namen. In Deutschland ist sie auch als Werre bekannt. In Österreich heißt sie Zwergel, und die Schweizer nennen sie Halbteufel. Aber auch wenn diese Bezeichnungen kein gutes Bild auf die Maulwurfsgrille werfen, sollte man sie nicht gleich verteufeln. Hier erfahren Sie, wie man das Tier erkennt und ob man es bekämpfen sollte.
Wie erkennt man die Maulwurfsgrille?
Die Maulwurfsgrille wird zwischen 35 und 50 Millimeter lang, ist rotbraun bis schwarz gefärbt und ihre Vorderbeine sind kräftige Grabschaufeln. Sie kann fliegen und schwimmen und lebt im lockeren Boden, vor allem in der Nähe von Gewässern oder in Gärten. Bis zu 30 Meter lange Gangsysteme werden von ihr angelegt; Insekten und deren Larven dienen ihr als Futter.
Nach der Paarungszeit im Mai bis Juni legt das Weibchen 200 bis 500 Eier in einer Erdhöhle ab. Nach zehn Tagen schlüpfen die Larven und überwintern tief im Erdboden. Sie häutet sich fünfmal, bis sie nach ungefähr einem Jahr voll entwickelt ist.
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Ist die Maulwurfsgrille ein Schädling?
In Ausnahmefällen stehen Pflanzenwurzeln ebenfalls auf dem Speiseplan der Maulwurfsgrille. Allerdings nur, wenn sie nicht ausreichend Insekten und Larven zum Überleben findet. Dadurch hält sich das Ammenmärchen, dass die Maulwurfsgrille grundsätzlich ein Gartenschädling wäre.
Natürlich bringen die angelegten Gänge im Erdreich die Saat durcheinander, doch ist ihr Nutzen ungleich größer. Sie liebt Schneckeneier und verspeist sie fleißig. Schnecken wären ein deutlich größeres Übel im Gemüsebeet als etwas durcheinandergeratene Samen.
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Muss die Maulwurfsgrille bekämpft werden?
Die Maulwurfsgrille ist Schädling und Nützling gleichermaßen. Sie hilft im Kampf gegen andere Schädlinge, wird jedoch bei zu geringem Fressangebot selbst zum Zerstörer der Pflanzen. Sie steht bereits auf der Roten Liste, der vom Aussterben bedrohten Tiere.
Hinweis: Wenn der Bestand an Maulwurfsgrillen in Ihrem Garten überhand nimmt, setzen Sie bitte keine krassen Mittel ein. Fangen Sie sie mit Lebendfallen und schenken Sie ihr die Freiheit auf einer entfernten Wiese.