22. August 2021, 14:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Etwas Sommer-Flair kann man sich mit Melonenpflanzen in das Gartenbeet holen. Die exotisch anmutende Frucht gedeiht auch in hiesigen Breitengraden, solange Boden, Standort und Pflege stimmen.
Melonen sind einjährig wachsende Pflanzen, die rankende Triebe bilden und meterhoch wachsen können. Sie gehören zur Familie der Kürbisgewächse und werden in Wassermelonen und Zuckermelonen unterteilt, die sich wiederum in Cantaloupe, Netzmelone und Honigmelone unterteilen.
Standort und Boden
Da es sich um tropische Pflanzen handelt, brauchen sie ein warmes Klima. In einigen Gebieten sind die nötigen Witterungsbedingungen nicht gegeben, in diesem Fall empfiehlt sich, Melonen in einem Gewächshaus zu pflanzen. Im Garten brauchen Melonen einen sonnigen, warmen, windgeschützten Standort mit viel Platz zum Ausbreiten. Der Boden sollte locker, durchlässig, humus- sowie nährstoffreich sein.
Melonen im Garten pflanzen
Um Melonen erfolgreich im eigenen Garten zu pflanzen, sollte man in zwei Schritten vorgehen.
Schritt 1: Melonen vorziehen
Im März können Hobbygärtner beginnen, Melonen vorzuziehen. Dafür setzen sie einzelne Samen zwei Zentimeter tief in kleine Töpfe mit Anzuchterde. Anschließend gießen sie die Setzlinge mit lauwarmem Wasser an, stellen sie an einen warmen hellen Standort und decken sie mit einem Glas ab. Wichtig ist, dass auch der Boden, auf dem sie stehen, warm ist, mindestens 20 Grad sind notwendig.
Nach etwa zehn Tagen sollten Keimlinge zu sehen sein. Jetzt heißt es weiterhin, die Erde feucht zu halten, damit nach etwa vier Wochen starke Pflänzchen herangewachsen sind.
Schritt 2: Melonen pflanzen
Etwa Anfang Juni kann man die Keimlinge ins Gartenbeet pflanzen. Wer sie in ein Gewächshaus setzen möchte, kann damit schon ab Mitte Mai beginnen.
Hier lockert man zuerst die Erde auf, gräbt große Pflanzlöcher, gibt etwas Kompost für die notwendigen Nährstoffe dazu und setzt die Pflänzchen im Abstand von 80 bis 100 Zentimeter in den Boden. Vorsicht, die Wurzeln sind sehr empfindlich. Anschließend nur noch mit lauwarmem Wasser angießen und die notwendigen Pflegemaßnahmen ergreifen. Noch ein Hinweis: Sofern die Melonen im Gewächshaus gedeihen, müssen Hobbygärtner dafür sorgen, dass Insekten Zugang zu den Pflanzen haben. Nur sie können für eine Bestäubung sorgen, die für die Bildung der Früchte notwendig ist.
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Melonen richtig pflegen
Bei der Pflege gibt es ein paar Aufgaben, denen Hobbygärtner für eine reiche Ernte nachkommen sollten.
Bewässerung
Melonen brauchen viel Wasser. Am besten gießt man morgens oder vormittags mit Regenwasser, dabei Blätter und Blüten unbedingt auslassen.
Düngung
Einmal wöchentlich brauchen die starkzehrenden Pflanzen etwas organischen Dünger.
Schnitt
Der Schnitt ist beim Pflanzen von Melonen etwas aufwendiger. Im Juni müssen Hobbygärtner die Pflanzen entspitzen. Das bedeutet, nach dem fünften Blatt am Haupttrieb die Spitze wegzuschneiden. Die Seitentriebe kürzt man hingegen nach dem achten bis zehnten Blatt. Dadurch sorgt man dafür, dass sich Verzweigungen bilden, an denen die weiblichen Blüten wachsen, aus denen später wiederum die Früchte entstehen.
Im Sommer sollte man die Verzweigungen bis auf zwei oder drei Blätter kürzen, damit die Pflanze ihre Energie in die Bildung der Früchte steckt. Sobald die Melonen wachsen, sollten die Triebspitzen entfernt werden.
Im Gewächshaus ist die Handhabe etwas anders: Die Pflanzen sollten hoch ranken, während die Seitentriebe auf eine Höhe von etwa 80 Zentimetern gekürzt werden sollten. Pro Pflanze sollten höchsten fünf Früchte wachsen.
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Wann kann man wie ernten?
Sobald man Früchte an den Pflanzen entdeckt, sollte man für eine Unterlage aus Stroh oder Holz sorgen, damit sie nicht zu faulen beginnen. Hilfreich ist es auch, das Beet von Unkraut freizuhalten, damit die Luft zirkulieren kann.
Melonen sind in der Regel Ende Juli bis Anfang August reif, der Zeitpunkt ist aber auch abhängig von der Sorte. Es gibt drei Tipps, mit denen man erkennen kann, wann die Früchte erntereif sind:
- Die Blätter welken.
- Wenn man auf die Frucht klopft, entsteht ein dumpfer Ton.
- Zuckermelonen bekommen einen kreisförmigen Riss um den Stielansatz.
Zum Ernten der Früchte braucht man ein scharfes Messer. Mit einem gezielten Schnitt lassen sich die Früchte einfach von der Pflanze trennen. Den Stiel sollte man dran lassen, so bleibt die Frucht länger frisch.
Melonen richtig lagern
Wassermelonen lassen sich bis zu vier Wochen lang bei etwa zehn Grad lagern. Vom Kühlschrank ist aber abzusehen. Netzmelonen brauchen die gleichen Temperaturen, allerdings zusätzlich eine hohe Luftfeuchtigkeit. Cantaloupes lassen sich nicht lagern, man sollte sie alsbald verzehren oder verwerten.
Verwendete Quellen:
MDR
Gärtner Pötschke