
17. Februar 2025, 14:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Gewächshäuser verlängern die Gartensaison, denn frostempfindliche Pflanzen können in einem Gewächshaus früher ausgesät werden. Was viele nicht wissen: Gewächshäuser gibt es auch in klein! myHOMEBOOK stellt die Vorzüge der „Glaskästen“ für draußen und in Wohnräumen vor.
Frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist der Lohn für harte Gartenarbeit – allerdings oft ein zeitlich begrenztes Vergnügen. Ein Gewächshaus heizt sich durch Sonnenlicht auch an kühlen Frühlings- oder Herbsttagen auf und ermöglicht so die Kultur von Pflanzen bereits viel früher und auch später im Gartenjahr. Es gibt die unterschiedlichsten Modelle, doch viele davon stellen Besitzer eines kleinen Gartens vor ein – im wahrsten Sinne – großes Problem: Sie sind schlicht zu überdimensioniert für den begrenzten Platz. Hier kommen Mini-Gewächshäuser ins Spiel. Und diese gibt es nicht nur für Außenflächen, sondern auch für Wohnzimmer und andere Räume.
Übersicht
Welche Arten von (Mini)-Gewächshäusern gibt es?
Je nach Standort und Bedarf gibt es verschiedene Gewächshausmodelle:
- Klassische Gewächshäuser: Das sind meist große Konstruktionen aus Glas oder Polycarbonat für den Garten. Sie nehmen in der Regel viel Platz weg. Es gibt aber auch Varianten, die von der Grundfläche nur halb so groß sind und zum Beispiel an ein Gartenhaus oder eine Hauswand gebaut werden. Diese Konstruktionen nennen sich „Anlehngewächshäuser“. Sie bieten sich für mittelgroße Gärten an, in denen der Platz direkt neben dem Haus optimal genutzt werden soll.
- Frühbeete: Meist aufklappbare Kästen, die eher niedrig gebaut sind. Sie heizen sich im Frühjahr schnell auf und sind ideal für das Vorziehen von Gemüse. Auch junge Salatpflanzen sind hier gut aufgehoben, da sie vor Schnecken weitgehend geschützt sind. Es gibt auch passende Aufsätze für Hochbeete, die im Handumdrehen aus dem Hochbeet ein Frühbeet machen.
- Mini-Gewächshäuser für Balkon und Terrasse: Kompakte Modelle mit mehreren Ebenen oder Regalen. Oft sind sie auch schrankartig aufgebaut. So kommen Hobbygärtner leicht an die verschiedenen Ebenen. Die Grundfläche dieser Mini-Gewächshäuser ist besonders klein, durch die Ebenen lassen sich aber dennoch viele Pflanzen unterbringen.
- Zimmergewächshäuser: Kleine Kunststoff- oder Glasboxen für die Fensterbank oder den Tisch. Hier können zum Beispiel kälteempfindliche Pflanzen vorgezogen werden oder auch feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Farne oder Tilandsien auch in heizungstrockener Winterluft optimal gedeihen.
- Hydroponische Mini-Gewächshäuser: Moderne Systeme mit automatischer Bewässerung und Beleuchtung, perfekt für Kräuter und Microgreens wie Keimsprossen in der Küche. Statt Erde enthalten diese Gewächshäuser eine spezielle Lösung, in der die Wurzeln der Pflanzen gedeihen und über spezielle Dünger optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Zusätzlich liefern oft Pflanzenlampen die optimale Menge an Licht und das gesamte System lässt sich per App steuern.
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Welche Pflanzen fühlen sich im Mini-Gewächshaus wohl?
Je nach Modell können ganz unterschiedliche Pflanzenarten im Gewächshaus gedeihen:
- Für größere Gewächshäuser (auch Anlehngewächshäuser) im Garten: Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini, Salat.
- Für Frühbeete: Radieschen, Karotten, Spinat, Kräuter, Salat, Erdbeeren.
- Für Balkon- oder Terrassen-Gewächshäuser: Erdbeeren, Chilis, Zwergtomaten und verschiedene Blumensorten.
- Für Zimmergewächshäuser: Kräuter wie Basilikum oder Minze, sowie tropische Pflanzen wie Orchideen oder Tillandsien.
- Für hydroponische Mini-Gewächshäuser: Microgreens, Kopfsalat, Kräuter.
Der richtige Standort für Mini-Gewächshäuser
Ein Gewächshaus sollte idealerweise an einem sonnigen Platz stehen, damit es sich auch an kalten Tagen ausreichend aufheizen kann. Mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag sind dafür nötig. Dies beugt auch Schimmelbildung vor, da die Schimmelpilze bei höheren Temperaturen langsamer wachsen.

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Weitere Pflege und Nutzungstipps
Im Gewächshaus herrschen andere Bedingungen als an der frischen Luft oder im offenen Wohnzimmer. Damit die Pflanzen unter Glas (oder Plastik) dennoch ideal wachsen können, gibt es einige Punkte zu beachten.
- Regelmäßiges Lüften: Verhindert Schimmel und fördert die Luftzirkulation. Viele Modelle verfügen über aufstellbare Lüftungsfenster, die jeden Tag für ein paar Stunden geöffnet sein sollten.
- Bewässerung anpassen: Mini-Gewächshäuser trocknen schneller aus als große Modelle. Hier sollte also täglich die Feuchtigkeit im Substrat überprüft werden. Hydroponische Gewächshäuser sollten ohnehin immer über einen ausreichend hohen Wasserstand verfügen.
- Temperaturkontrolle: Im Sommer kann es in Gewächshäusern schnell zu heiß werden. Jetzt sollte das Gewächshausdach am besten dauerhaft geöffnet und bei Südlage auch beschattet werden.
- Düngung nicht vergessen: Durch die geringere Fläche in Mini-Gewächshäusern sind auch die Nährstoffe im Substrat schneller aufgebraucht. Hier sind regelmäßigere Düngergaben notwendig.

Mini-Gewächshaus als Interior-Element einsetzen
„Ein Mini-Gewächshaus in Haus oder Wohnung muss nicht einfach nur praktisch sein. Gerade Modelle aus Holz und Glas oder auch mit Metallstreben können einen Raum optisch stark aufwerten. Wer hier keine Kräuter oder Salat unterbringt, sondern exotische Pflanzen, holt sich ein lebendes Kunstwerk ins Haus. Mit passender Beleuchtung kann das Mini-Gewächshaus im Wohnzimmer zum Highlight eines Raumes werden.“