5. Juni 2020, 14:01 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Minze ist ein vielseitig einsetzbares Gewürz- und Heilkraut. Auch bei Hobbygärtner erfreut es sich großer Beliebtheit, da es pflegeleicht ist und sich einfach im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen lässt. Doch die Minze kann auch zum Problem werden – wenn sie wuchert.
Ob im Tee, erfrischend im kühlen Getränk, im Dessert oder aromatisch im Salat: Minze ist vielfältig einsetzbar. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 30 verschiedene Sorten, die ihren ganz eigenen Geschmack haben. Doch egal, für welche Sorte man sich am Ende entscheidet – die Ansprüche an den Standort, den Boden und die Pflege fallen bei allen sehr ähnlich aus. Und noch etwas haben die meisten Minze-Sorten gemeinsam: Sie wuchern extrem. Worauf man achten sollte und wie man Minze anpflanzen kann und pflegt im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Löwenmäulchen
Boden
Locker, pH-Wert leicht sauer bis neutral, nährstoffreich,
Pflanzzeit
April bis Juni
Standort
sonnig, windgeschützt, halbschattig
Gießen
regelmäßig, konstant feucht, keine Staunässe
Blütezeit
Frühjahr bis Herbst
Giftig
Nein
Düngen
Nicht notwendig
Bedingt
Was gegen wuchernde Minze hilft
Die Minze wuchert extrem – ihre langen Ausläufer wachsen im Jahr bis zu zwei Meter und breiten sich im gesamten Beet aus. Nachbar-Kräuter haben es dann schwer, weil die Ausläufer in das Wurzelgeflecht der anderen Pflanzen hineinwachsen. Deshalb ist es wichtig, dass Minzen viel Platz im Kräuterbeet haben – oder lieber direkt in einen eigenen Kübel gesetzt werden.
Wer Minze aber unbedingt im Garten in den Boden pflanzen möchte, der sollte eine sogenannte Rhizomsperre einsetzen. Diese Wurzelsperre wird im Beet versenkt, mit Erde aufgefüllt und die Minze dann eingepflanzt.
Minze im Garten oder im Kübel anpflanzen
Der beste Zeitpunkt, um Minze anzupflanzen, ist von April bis Juni. Möglich ist es sogar bis in den August hinein, dann entwickeln sich die Pflanzen in der Regel aber nicht so gut. Da Minzen sich sehr schnell kreuzen, ist es ratsam, nur eine Sorte in jeweils ein Beet zu setzen. Außerdem sollte sich keine Kamille in der Nähe befinden, da sich die beiden Pflanzen in ihrem Wachstum behindern. Nach etwa drei bis fünf Jahren sollte auch die Minze im Gartenbeet umgesiedelt werden. Dabei kann man den alten Boden mit etwas Kompost oder Rindenmulch düngen und ihn so wieder mit Nährstoffen anreichern.
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Die optimale Pflege für Minze
Bewässerung
Nach dem Anpflanzen ist es wichtig, die Minze konstant feucht zu halten. An besonders heißen und trockenen Tagen braucht die Pflanze täglich Wasser.
Düngung
Grundsätzlich braucht die Minze keinen Dünger, es schadet ihr aber auch nicht sie ein- bis zweimal im Jahr mit organischem Dünger zu versorgen. Im Frühjahr sollten Hobbygärtner etwas Kompost oder Hornspäne über den Wurzeln ausbreiten.
Schnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt regt das Wachstum an, im Herbst sollte man Minze dann bodennah abschneiden, damit sie den Winter übersteht und im kommenden Frühjahr neu austreibt.
Vermehrung
Die Minze kann man über Teilung oder auch über Stecklinge vermehren. Geteilt werden können die Pflanzen das ganze Jahr über, außer im Winter. Wer sich für die Vermehrung über Stecklinge entscheidet, wählt am besten den späten Frühling oder den Herbst.
Ist Minze winterhart?
Minze im Kübel sollte man bei Frost aber vorsichtshalber in ein Winterquartier umsiedeln. Im Garten übersteht sie den Winter, wenn man sie bodennah zurückgeschnitten hat.
Hinweis: Minze kann man nicht nur im Gartenbeet, sondern auch problemlos im Balkonkasten oder in einem Kübel anpflanzen. Die Voraussetzungen sind dabei dieselben.
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Minze richtig ernten und trocknen
Das Gute an Minze ist, dass man über einen langen Zeitraum von ihr zehren kann. Die Blätter lassen sich von Frühjahr bis Herbst ernten. Der beste Zeitpunkt zum Abpflücken sind Vormittage im Sommer, denn dann ist das Aroma am stärksten. Wer die Ernte nicht sofort verzehren möchte, kann sie auch in ein feuchtes Küchentuch legen und anschließend für ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Alternativ kann man Minze auch trocknen und so länger haltbar machen. Einfach die Triebe zusammenbinden und kopfüber an einem trockenen und dunklen Ort aufhängen. Danach lässt sie sich monatelang lagern.
Häufige Schädlinge
Rostpilz (Puccinia menthae)
Dieser Pilz ist auch unter dem Namen Pfefferminzrost bekannt. Der Name verrät bereits, wie er sich bei den Pflanzen erkennbar macht: An der Blattunterseite der Minze bilden sich kleine rostartige Flecken. Im Laufe der Zeit entstehen außerdem rötlich-gelbe Wucherungen. Sobald man den Befall entdeckt, sollte die Minze großzügig beschnitten werden – die befallenen Triebe anschließend im Hausmüll entsorgen.
Minzen-Blattkäfer (Chrysolina herbacea)
Ein weiterer Schädling, der es auf die Minze abgesehen hat, ist der Minzen-Blattkäfer – auch Minzebär genannt. Einen Befall erkennt man am sogenannten Blattrandfraß – also angeknabberten Blättern. Die Spitzen der betroffenen Triebe sollten abgeschnitten und entfernt werden.
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Minzsorten im Überblick
Minzen ohne Menthol
- Krause Minze: kräftiger Wuchs, zarte Blätter, kümmelartiger Geruch
- Ananas-Minze: grün-weiß gefleckte Blätter, fruchtiger Duft
- Ingwer-Minze: goldfarbene gefleckte Blätter, duftet nach Ingwer
Minzen mit Menthol
- Grüne Minze: gezähnte grüne Blätter, malvenfarbene Blüten
- Pfefferminze: hoher Menthol-Gehalt, längliche eiförmige Blätter – unterteilt in mehrere Sorten
Außergewöhnliche Minz-Sorten
- Schoko-Minze
- Kümmel-Minze
- Erdbeer-Minze
- Süße Limonen-Minze
- Silber-Minze