9. August 2022, 10:53 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine Mischhecke macht den Garten erst richtig bunt, lebendig und interessant. Die Vielfalt an Sträuchern und Gehölzen ist während des ganzen Gartenjahres ein echter Hingucker. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen lockt man zudem vielen wichtige Nützlinge an.
Was macht eine gute Hecke aus? Die natürliche Pflanzenmauer schützt vor neugierigen Blicken, Sonne, Wind und Staub. Und sie drosselt nervige Geräusche und Lärm von außen. Beliebte Heckenpflanzen sind zum Beispiel Kirschlorbeer, Forsythia oder Thuja. Der Haken: Die Gewächse wirken mit der Zeit monoton. Und sie sind für viele Nützlinge uninteressant.
Wer mehr Abwechslung mag, pflanzt eine bunt gemischte Mischhecke mit heimischen Sträuchern und Gehölzen. Die Pflanzenvielfalt lockt viele Arten an und bringt Leben in den Garten. Eine blühende Mischhecke ist für Bienen und vielen anderen Nützlingen eine wichtige Nahrungsquelle. Vögel und Kleintiere finden in und unter den Sträuchern und Ästen zudem ausreichenden Schutz.
Diese Pflanzen eignen sich für eine natürliche Mischhecke
Die Japanische Zierkirsche ist nur eine von vielen beliebten Heckenpflanzen mit gefüllten Blüten. Das Problem: Gefüllte Blüten bieten Insekten keine Nahrung. Damit es in Ihrer Hecke summt und lebt, wählen Sie lieber Gehölze mit ungefüllten Blüten, die in unseren Breiten heimisch sind.
Heckenpflanzen für einen großen Garten
Freiwachsende Mischhecken nehmen mitunter viel Platz ein. Für ein großes Gartengelände eignen sich zum Beispiel Kornelkirsche und Kätzchenweide. Reagieren Sie nicht allergisch, können Sie die Mischhecke auch mit Haselnuss bereichern. Diese Sträucher blühen im Frühling und liefern ausgehungerten Bienen die erste Nahrung.
Über den Gartensommer blühen und fruchten dann Holunder, Weißdorn, Brombeere und Heckenrosen. Aber auch Hartriegel, Liguster, Berberitze und Schneeball können gut in eine Mischhecke integriert werden.
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Heckenpflanzen für einen kleinen Garten
Für ein kleineres Grundstück wählen Sie Gehölze, die nicht zu hoch und zu breit wachsen. Hier eignen sich zum Beispiel Fingerstrauch, Deutzien, Berberitze, Apfel-, Kartoffel- oder Zaunrosen sowie Blut- und Goldjohannisbeeren.
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Eine Mischhecke im Garten anpflanzen
Herbst und Vorfrühling sind die idealen Jahreszeiten, um eine Mischhecke anzulegen. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass die Grube mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Bevor wurzelnackte Sträucher und Pflanzenballen in die Erde kommen, tauchen Sie diese vorab in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Nach dem Einpflanzen muss das Heckengehölz kräftig angegossen werden. Bilden Sie vorab einen ringförmigen Erdwall um die Pflanze, um zu verhindern, dass das Wasser ungünstig versickert.
Hinweis: Für eine Reihenpflanzung einer gemischten Naturhecke sollten Sie je nach Gattung einen Pflanzabstand zwischen einem halben und eineinhalb Meter bemessen.
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Eine gemischte Hecke optimal pflegen
Viele Sträucher und Gehölze für eine Hecke sind robust und pflegeleicht. Dennoch sollten Sie bei der Pflege auf einiges achten:
Bewässerung
Junge Sträucher und Gehölze müssen nach dem Einpflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden. Gießen Sie nach der Anwachsphase eher selten, dafür aber großzügig. Trocknet die Erde zwischendurch etwas ab, fördert das den Wurzelwuchs. Aber: Bei anhaltender Trockenheit geraten selbst ältere Sträucher und Gehölze in Not. Dann sollten Sie Ihre Heckenpflanzen öfter gießen.
Achten Sie beim Gießen darauf, wie gut das Wasser im Boden einsickert. Wird die Erde zum Sumpf, macht das selbst hartgesottenen Gehölzen zu schaffen. Bei einer frisch angelegten und besonders durstigen Hecke empfiehlt sich ein Tropfschlauch zum Bewässern.
Düngung
Leiden Heckenpflanzen unter Nährstoffmangel, zeigt sich das an Kümmerwuchs und verfärbten Blättern. Dann sollten Sie Ihrer Hecke mit Dünger unter die Arme greifen. Das Problem: Nicht jedes Gewächs in einer gemischten Hecke hat den gleichen Nährstoffbedarf. Sind nur einzelne Pflanzen betroffen, geben Sie gezielt etwas Dünger, abgestimmt auf die jeweilige Pflanze.
Schnelle Hilfe verspricht in der Regel Mineraldünger. Um einen nährstoffarmen Gartenboden rund um die Hecke längerfristig aufzupeppen, empfiehlt sich organischer Dünger, zum Beispiel reifer Kompost. Düngen Sie Ihre Hecke am besten in der Wachstumszeit der Pflanzen zwischen März und August.
Schnitt
Die ideale Zeit für einen Heckenschnitt ist das Frühjahr. Wenn man die Hecke schneidet, bevor sich die neuen Triebe entwickeln, trägt sie im Sommer ein frisches Blätter- oder Nadelkleid. Auf keinen Fall sollten Sie eine Hecke während der Nistzeit beschneiden.
Vermehren
Viele Gehölze in einer Mischhecke können Sie durch Absenker vermehren. Dazu biegen Sie junge, noch nicht verholzte Triebe nach unten und fixieren diese am Boden. Bilden sich nach rund drei Monaten neue Wurzeln, trennen Sie die Triebe ab und pflanzen sie an einem neuen Standort ein.
Heckenpflanzen lassen sich zudem über Stecklinge vermehren. Wie das ohne viel Aufwand gelingt, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Frostschutz
Junge und immergrüne Heckenpflanzen schützen Sie mit einem Vlies vor Frost und harter Wintersonne. Um winterliches Austrocknen der Erde zu verhindern, hilft eine Mulchschicht rund um den Wurzelbereich. Durch das schützende Winterkleid gefriert der Boden nicht so schnell, Gießwasser dringt leichter in die Erde.
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Krankheiten und Schädlinge
Mitunter leiden selbst robuste Heckenpflanzen unter Schädlingen. Ein Befall durch Spinnmilben erkennt man an der klebrigen Substanz auf den Pflanzenteilen und Kolonien der Insekten auf den Blattunterseiten. So geschwächte Pflanzen können an Blattflecken erkranken. Betroffene Zweige und Blätter schneiden Sie ab und entsorgen die Pflanzenteile über den Hausmüll.
Durch anhaltend trockenes, warmes Wetter können Heckenpflanzen zudem an Echtem Mehltau erkranken. Befallene Blätter sind dann mit einem mehlig-weißem Belag überzogen. Triebe und Knospen sterben im späteren Stadium ab. Auch hier müssen Sie befallene Pflanzenteile entfernen und richtig entsorgen. Auch der Boden sollte von abgestorbenem Laub befreit werden.
Geschwächte Heckenpflanzen sind darüber hinaus ein gefundenes Fressen für Blattläuse. Gegen die Schädlinge helfen Spritzungen mit Pflanzenbrühen und der Einsatz von Nützlingen, wie zum Beispiel Marienkäfer.