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Pflanzenschutz

Was taugt Mulch aus Muscheln?

Mulch aus Muscheln: Viele bunte und unterschiedliche Muscheln
Sieht nicht nur gut aus, bietet auch viele Vorteile zum Pflanzenschutz: Mulch aus Muscheln Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

4. Februar 2021, 10:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mal was anderes fürs Gartenbeet: Mulch aus Muscheln. Die Schalen sind mineralisch und schützen viele Pflanzen – übrigens auch vor hungrigen Schnecken. Doch vor allem sieht eine Schicht aus schützenden Muscheln bezaubernd aus.

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Mit einer Schicht aus Mulch hält man Unkraut in Schach und schützt das Gartenbeet vor dem Austrocknen. Stärkere Temperaturschwankungen bedeuten Stress für Boden und Pflanzen – auch davor schützt Mulch. Mulch ist jedoch nicht gleich Mulch, man unterscheidet generell zwischen zwei Arten. Organischer Mulch besteht beispielsweise aus Stroh, gehäckseltem Holz, Kakaoschalen oder Rinden. Mineralischer Mulch ist hingegen oftmals aus Gesteinsmaterial zusammengesetzt. Das können kleine Kieselsteine sein, beliebt sind auch Schiefer, Ziegelsplitt oder Travertin. Es muss jedoch nicht immer Stein sein – auch mit Muschelschalen kann man mulchen.

Welche Vorteile verspricht Mulch aus Muscheln?

Eine Menge spricht für das leichte Gewicht. Denn mineralischer Mulch kann mitunter für Pflanzen eine ganz schön schwere Last bedeuten und deren Wachstum beeinträchtigen. Für dichte und lehmhaltige Böden wird das schnell zu einem gewichtigen Problem. Muschelschalen sind deutlich leichter, der Boden droht nicht so schnell zu verdichten.

Über organisches Mulchmaterial können auch Unkrautsamen oder Pilzsporen im Gartenbeet landen. Bei Mulch aus gereinigten Muscheln droht die Gefahr nicht. Muschelschalen lassen zudem nicht den Boden versauern oder entziehen ihm Stickstoff, wie dies bei Rindenmulch der Fall ist. Umweltschützer sehen den hierzulande beliebten Rindenmulch noch aus anderen Gründen mit kritischen Augen. So gilt er beispielsweise als wahrer Bienenkiller. Unter Muschelschalen können sich Wildbienen jedoch bewegen, um in der Erde Nester zu bauen.

Mineralischer Muschelmulch bietet noch einen Vorteil: Nach einem Regenschauer trocknen die Schalen rasch wieder an der Sonne. So droht keine Staunässe oder anhaltende Feuchtigkeit nach zu viel Regen. Das wirkt wie ein natürlicher Schutz vor Pilzkrankheiten für viele Pflanzen.

Muscheln als Schneckenschutz

Muschelschalen sind oftmals recht scharfkantig. Die unter Hobbygärtnern gefürchteten Nacktschnecken machen daher einen großen Bogen um mit Muscheln gemulchte Beete. Der Mulch bietet so einen perfekten Schutz vor den gefräßigen Weichtieren.

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Bei stark zehrenden Stauden Kompost unter den Mulch aus Muscheln geben

Mikroorganismen, die organischen Mulch wie zum Beispiel Rinden mit der Zeit zu Humus verarbeiten, können mit Muschelmulch gar nichts anfangen. Bedeutet: Muschelmulch wird vom Zahn der Zeit verschont. Einmal auf das Staudenbeet ausgebracht, bleibt das Material einfach unberührt liegen. Stark zehrende Stauden wie Phlox, Sonnenhut oder Rittersporn sollten jedoch mit nährstoffreichem Kompost verwöhnt werden, bevor der Mulch aus Muscheln ausgebracht wird.

Achtung: Nicht alle Pflanzen vertragen gleichermaßen mineralischen Dünger. Darunter zählen zum Beispiel Narzissen oder Storchschnabel. Hier sollte man auf Muschelmulch verzichten.

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Wo bekommt man die Muscheln her?

Kleinere Mengen an Muschelschalen kann man für den privaten Gebrauch an der deutschen Nord- und Ostseeküste am Strand selbst sammeln. Besonders beliebt sind aufgrund ihrer Form die Herzmuscheln, aber es kommen auch alle anderen Arten infrage. Allerdings ist das Sammeln nicht überall erlaubt. Wo das Sammeln in Deutschland aus Gründen des Küstenschutzes oder Naturschutzes verboten ist, wird in der Regel mit folgendem Hinweis gekennzeichnet: Das Entfernen von Strandgut ist untersagt.

Auf jeden Fall sollte man von bedrohten Muschelarten die Finger lassen. Die Flussperlmuschel steht beispielsweise unter Artenschutz. Wer sich darüber hinwegsetzt, dem droht ein saftiges Bußgeld. Geldstrafen können einem übrigens auch blühen, wenn man aus einigen Urlaubsländern Muscheln, Schnecken oder Scherben mitbringt.

Wem das Sammeln zu mühsam ist oder wer keine Küste vor der Tür hat, findet Mulch aus Muscheln auch im Handel. Der Vorteil: Die meist aus der Nordsee stammenden Muschelschalen sind gereinigt, riechen nicht und sind von Salz befreit.

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