20. Mai 2022, 13:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer seinen Garten vor dem Austrocknen und vor Unkraut schützen möchte, kann auf Mulch zurückgreifen. Allerdings ist nicht jede Art von Mulch für jedes Beet und jede Pflanze geeignet. myHOMEBOOK gibt einen Überblick über unterschiedliche Materialien zum Mulchen.
Im Garten sollte keine Fläche und kein Beet offen liegen. „Nackte“, ungeschützte Erde ist dann Wind und Wetter hilflos ausgeliefert. Im Sommer ist es die Hitze, die Probleme bereitet. Zusätzlich trocknet starke Sonneneinstrahlung den Boden rasch aus. Wird es windig, verteilen die Böen die ausgetrocknete Erde im überall Garten. Ein starker Regenschauer gibt dem ausgedörrten Gartenboden schließlich den Rest. Erde mit einst feinen Krümeln und Krumen verwaschen, nährstoffreicher Humus wird ausgeschlämmt. Frei liegende Gartenerde ist zudem kaum vor winterlichen Temperaturen und Frost geschützt. Kleinstlebewesen, die die Erde normalerweise gesund halten, sterben unter diesem Wetterstress schnell ab. Als Folge kann sich die Erde kaum noch regenerieren. Darunter leiden schließlich viele Pflanzen im Garten. Was davor hilft, ist Mulch.
Übersicht
Mulch im Garten – worauf man achten muss
Mulchen – das etwas merkwürdige Wort bezeichnet das Abdecken von Beeten und freien Flächen im Garten mit organischem Material. Mulch ist ein natürlicher Pflanzenschutz und wird schon seit langer Zeit im ökologischen Garten- und Landschaftsbau eingesetzt. Dafür eignet sich vieles an, was im Garten abfällt: Laub, Grasschnitt, Stroh oder Blätter von Blumen oder Gemüse.
Mit der Zeit verwandelt sich der Mulch und bildet auf dem Boden eine wertvolle Humusschicht. Unter einer Mulchdecke bleibt die Erde frisch und locker. Der Boden ist gleichmäßig gewärmt und sowohl vor Trockenheit, Staunässe, Unkraut oder Schädlingsbefall geschützt. Mulch fördert zudem das Pflanzenwachstum. Während sich die Mulchschicht zersetzt, bildet sich viel Kohlensäure. Auch das tut den Pflanzen im Garten gut.
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Verschiedene Materialien, die sich zum Mulchen eignen
Mulch ist ein wahrer Schatz für viele Gartenpflanzen. Allerdings ist Mulch nicht gleich Mulch. Falsch angewandt, kann Mulch Boden und Pflanzen eher schaden, als schützen. Für kleine Gartentiere und vor allem Wildbienen wird eine besonders beliebte Mulchsorte zum Desaster: Rindenmulch. Den sollte man nur mit Bedacht verwenden. Es gibt jedoch unzählige unproblematische Mulchsorten. myHOMEBOOK gibt einen Überblick:
Grasschnitt
Frisches, organisches Material wie Grasschnitt sollte nur dünn und als lockere Decke ausgebracht werden. Aber Achtung: Grasschnitt enthält viel Stickstoff, was nicht jede Pflanze verträgt. Mulch mit Grasschnitt bietet jedoch Bäumen guten Schutz. Mit Grasschnitt können zudem Beete mit nährstoffhungrigen Pflanzen gemulcht werden.
Laub
Herbstlaub bietet Sträuchern und Hecken guten Schutz vor der kalten Jahreszeit. Und auch Erdbeeren werden mit einer Mulchschicht aus Laub geschützt und mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
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Blätter vom Tomatenpflanzen
Abgefallene Tomatenblätter eignen sich hervorragend, um Tomatenpflanzen im Beet mit Nährstoffen zu versorgen und das Wachstum zu fördern. Gut gemulcht, ist eine reiche Ernte garantiert.
Blätter von Beinwell
Tomaten gedeihen zudem gut unter einer Mulchschicht aus Beinwellblättern. Beinwell enthält Stickstoff und viel Kali. Die nährstoffreiche Mulchschicht fördert das Wachstum vieler Pflanzen im Garten.
Brennnessel
Zugegeben: Brennnesseln haben nicht den besten Ruf. Das Wildkraut eignet sich jedoch hervorragend zum Mulchen. Die Inhaltsstoffe der Pflanze unterstützen die Humusbildung und geben schlapper Gartenerde neuen Schwung.
Kies und Splitt für mediterrane Kräuter
Aber auch feiner Kies, Splitt und Muschelschalen sehen hübsch aus und eignen sich für mediterrane Kräuter sowie für Stauden, die es trocken lieben. Dazu gehören unter anderem Fetthenne, Mannstreu oder Prachtkerze.
Algen
Wer an der Küste lebt, sollte sich beim nächsten Strandspaziergang mit angeschwemmten Algen eindecken. Der Tang enthält viele wichtige Nährstoffe und bietet gemulcht einen guten Pflanzenschutz.
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Holz und Rinde für Gehölze
Holzhäcksel und Rindenmulch dienen vor allem als Abdeckung für Schattenstauden und Gehölze wie Rhododendron, Clematis und Hortensie. Kompost dagegen ist laut der Zeitschrift weniger Mulch als vielmehr Dünger, weil er die Erde mit Nährstoffen und Humus anreichert.
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Rindenmulch ist beliebt, aber umstritten
In vielen Gärten wird Rindenmulch großzügig ausgelegt. Der braune Mulch aus kleingehäkselten Baumrinden ist günstig und beliebt, jedoch umstritten. Für viele Kleinstlebewesen, Insekten und Wildbienen ist Rindenmulch sogar gefährlich. Warum Freizeitgärtner von Rindenmulch lieber die Finger lassen sollten, erklärt ein Experte in diesem Interview mit myHOMEBOOK.