24. August 2022, 12:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Um das Wachstum und die Fruchtbildung von Obstbäumen zu fördern, sollten Hobbygärtner sie zurückschneiden. Neben dem Winterschnitt gibt es auch den Sommerschnitt, der viele Vorteile birgt. Was es beim Schnitt im Sommer zu beachten gilt.
Obstbäume schneidet man jeweils einmal im Sommer und im Winter. Dabei haben beide Schnitte eine unterschiedliche Funktion. Der Winterschnitt fördert das Wachstum der Bäume. Beim Sommerschnitt ist das genau andersherum. Ein Schnitt in den Sommermonaten soll die Obstbäume auf den Winter vorbereiten und den Wachstum einbremsen. Zudem fördert die Pflegemaßnahme eine bessere Ausreifung der bereits vorhandenen Früchte. Wie man beim Sommerschnitt richtig vorgeht, erklärt myHOMEBOOK.
Übersicht
Der richtige Zeitpunkt für den Sommerschnitt
Beim Sommerschnitt kommt es auf das Timing an – sonst kann es passieren, dass die Obstbäume erneut austreiben. Eine zweite Ernte ist damit jedoch nicht möglich, da sich Blüten oder Früchte nicht mehr vor dem Winter entwickeln. Hobbygärtner sollten den Zeitpunkt abwarten, wenn die Triebe nicht mehr wachsen, was in der Regel Ende Juli oder Anfang August eintritt. Ein deutliches Zeichen: An den Spitzen der Triebe haben sich abschließende Knospen gebildet.
Zudem sollte der Sommerschnitt erledigt sein, bevor sich die Blätter im Herbst einfärben. Der Zeitraum von Juli bis August bietet sich als für den Schnitt an, da der Baum dann noch genug Zeit hat, um seine Wunden zu heilen. Sonst besteht das Risiko einer Pilzinfektion.
Passend dazu: Winterschnitt bei Obstbäumen – wann ist der richtige Zeitpunkt?
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Welche Vorteile hat ein Schnitt im Sommer?
Beim Sommerschnitt schneidet man die einjährigen Triebe zurück, die beim nächsten Schnitt im Winter sowieso entfernt werden würden. Auch Äste, die nach innen wachsen, kann man zurückschneiden. Diese Praxis birgt einige Vorteile: Durch das Auslichten kommt mehr Sonne an die bereits hängenden Früchte, die damit schneller ausreifen. Zudem sorgt man für ein intensiveres Aroma.
Wichtig: Der Sommerschnitt ist ein Pflegeschnitt, kein radikaler Rückschnitt. Jede Wunde birgt das Risiko einer Pilzinfektion. Am besten wählt man einen trockenen und sonnigen Tag, um die Triebe zu kürzen, um die Gefahr zu minimieren.
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Welche Obstbäume brauchen einen Sommerschnitt?
Generell eignet sich der Sommerschnitt für Obstbäume, die bereits im Winter zwischen November und April geschnitten wurden. Wenn das Triebwachstum beispielsweise bei Apfelbäumen beendet ist, schneidet man die einjährigen und senkrecht wachsenden Wassertriebe zurück. Auch Birnbäume vertragen einen solchen Schnitt. Achtung: Sorten, die erst spät reifen, sollte man nicht mehr einkürzen. Dadurch können die Früchte nicht mehr gut versorgt werden, da die nötige Blattmasse fehlt.
Auch Pflaumen kann man einen Sommerschnitt verpassen, allerdings mit Bedacht. Hierbei schneidet man die älteren Fruchtzweige oberhalb eines zweijährigen Triebs ab. Zudem entfernt man die Triebe, die ins Innere ragen, an der Ansatzstelle.
Bei Kirschbäumen ist der Sommerschnitt besonders wichtig. Süßkirschen werden entweder im Spätsommer oder nach der Ernte geschnitten. Auch dabei entfernt man steil oder ins Innere wachsende Triebe mit der Astschere.