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Wichtige Gartenarbeiten

Tricks, um Obstbäume vor Frost zu schützen

Obstbäume vor Frost schützen: Gefrorene Apfelblüten
Sieht schön aus, klingt paradox: Durch eine gezielte Eishülle werden Apfelblüten vor Frost geschützt Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

6. Februar 2021, 15:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Frühblühende Gehölze leiden, wenn der Winter noch mal zuschlägt. Es gibt jedoch genial einfache Tricks, Obstbäume und andere Pflanzen vor Frost zu schützen.

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Die Natur kann unbarmherzig sein. Zum Beispiel, wenn sich die kalte Jahreszeit über Monate von ihrer milden Seite zeigt. Infolge wagen Obstgehölze wie Pfirsiche, Mandeln, Aprikosen oder Kirschen es, ihre filigranen Knospen früher als gewohnt sprießen zu lassen. Die Vorfreude auf den nahenden Frühling – mit einem Schlag ist sie dahin. Denn einmal mehr schlägt der Winter mit voller Wucht und späten Frösten zu. Was dann gerade zaghaft am Ast gedieh, übersteht die grausame Kälte nicht. Solch eine erfrorene Blütenpracht anzusehen, ist schmerzlich. Noch schlimmer ist jedoch die ausbleibende Ernte. Denn wo nichts blüht, wird nichts bestäubt und bildet keine Früchte. Doch es gibt eine gute Nachricht: Mit einfachen Methoden kann jeder Hobbygärtner seine kälteempfindlichen Pflanzen und Obstbäume vor Frost schützen.

Obstbäume vor Frost schützen – durch den Kühleffekt

Ja, richtig gelesen: Mit einem paradox anmutenden Trick lässt sich Mutter Natur überlisten. Indem man Obstbäume vor der frühen Blüte „kühlt“, kann man sie vor Frost schützen. Das bedarf aber des richtigen Timings. Denn sobald sich die Blüten öffnen und die Temperaturen gleichzeitig in den Keller rauschen, ist es zu spät. Durch das rechtzeitige Kühlen lässt sich der Austrieb der Blütenknospen jedoch um einige Zeit hinauszögern, im Idealfall bis nach den letzten Frostnächten.

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Wie funktioniert der Kühleffekt?

Rund um den Baumstamm auf der Baumscheibe großzügig Stroh, Mulch oder Kompost verteilen. Das schützt das Wurzelwerk vor aggressivem, nächtlichen Bodenfrost. Gleichzeitig kühlt die Schicht den Boden vor dem Erwärmen durch die zunehmende Sonnenscheindauer im Frühjahr.

Um den Kühleffekt noch zu verstärken, stellt man an der südlichen Seite vom Gehölz eine stabile Matte aus Weidenästen, Stroh oder festem Vlies auf oder bindet das Material am Baumstamm fest. Der gespendete Schatten gaukelt vor, dass es noch zu kalt zum Austreiben ist. Zusätzlich kann man Zweige von Nadelbäumen an den Ästen und der Baumkrone anbringen. Das schützende Nadelkleid sorgt zusätzlich für Schatten, was den Kühleffekt verstärkt.

Sprühnebel bildet einen Frostschutz für Obstbäume

Im größten Obstanbaugebiet Nordeuropas, dem Alten Land südlich von Hamburg, ist der Trick ein alter Hut. Manchem Hobbygärtner sagt die „Frostschutz-Beregnung“ hingegen gar nichts. Um einem verheerenden Ernteausfall durch Frostschäden vorzukommen, besprühen die Obstbauern ihre Baumbestände mit einem feinen Sprühnebel aus Wasser. Und zwar dann, wenn die Temperaturen unter minus vier Grad fallen. Denn ab dann kommen die geschlossenen Blüten mit der Kälte nicht mehr zurecht. Bei schon geöffneten Blüten liegt die Toleranzgrenze bei Null Grad.

Gefriert das versprühte Wasser auf Blättern, Knospen und Blüten, setzt ein physikalischer Prozess ein. Durch die Verwandlung vom flüssigen in einen festen Zustand entsteht Wärme. Diese wird wiederum unter der Eisschicht gehalten, die Temperatur rund um die vereisten Knospen beträgt konstant Null Grad. Als Folge bleiben harte Frostschäden aus. Diese Methode können Hobbygärtner bei alten und großen Obstbäumen anwenden und diese vor Frost schützen, wo Vlies und Strohmatten nicht mehr viel ausrichten.

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Was hilft noch bei spätem Bodenfrost?

Unter vielen Hobbygärtnern schrillen die Alarmglocken, hören sie das gefürchtete Wort „Eisheilige“. Darunter versteht man die Tage, die noch mal letzte Nacht- und Bodenfröste mit sich bringen können. Traditionell liegt der Zeitraum zwischen dem 11. und 15. Mai, kann sich mittlerweile jedoch auch etwas nach vorne und nach hinten verschieben.

Wer seine kälteempfindlichen Pflanzen im Gartenbeet, Kübel und Balkonkasten vor dem Spätfrost schützen will, kann das mit den einfachsten Mitteln machen. Es reicht schon ein umgedrehter Umzugskarton oder Eimer über den empfindlichen Gewächsen. Bei einzelnen Pflanzen wirkt eine Papiertüte Wunder. Wo kein zu starker Wind herrscht, kann im Gartenbeet ein Wäscheständer über den zu schützenden Gewächsen aufgestellt werden. Darüber wird Gartenvlies oder einfach eine Decke befestigt.

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