17. April 2019, 13:36 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Dielen für Balkon, Terrasse oder den Garten müssen nicht aus reinem Holz sein. So gibt es beispielsweise eine beliebte Alternative, die zwar genauso wie Holz aussieht, aber nicht vollständig daraus besteht: WPC-Dielen. Was WPC ist und ob es wirklich umweltfreundlicher ist, erklärt myHOMEBOOK.
WPC bedeutet Wood Plastic Composite (zu Deutsch: Holz-Kunststoff-Verbundstoff). Das erklärt bereits, was WPC-Dielen ausmacht beziehungsweise, woraus sie bestehen: aus Holzfasern, einem Anteil Kunststoff und Additiven, wie etwa Haftmitteln.
Die verschiedenen Arten von WPC
Da die Dielen aus dem Holz-Kunststoff-Gemisch industriell hergestellt werden, kann das Aussehen individuell gestaltet werden. Das bedeutet konkret: WPC-Dielen gibt es in vielen verschiedenen Farben. Die Optik ähnelt Holz enorm – es hat allerdings nicht die bei Naturholz typischen Maserungen.
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Mittlerweile gibt es viele verschiedene Anbieter für WPC-Produkte. Die Qualität kann abhängig von Produktionsprozessen und den verwendeten Rohstoffen je nach Anbieter allerdings stark schwanken. Für Interessierte ist das Gütesiegel der Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe e.V. ein Hinweis darauf, ob es sich um eine hochwertige Herstellung handelt.
Ist WPC umweltfreundlicher als Holz?
Einen ausschlaggebenden Grund dafür, warum sich viele für WPC anstatt für reines Holz interessieren, liefert die vermeintliche Umweltfreundlichkeit durch eine geringere Nutzung von Holz. Auf myHOMEBOOK-Nachfrage empfiehlt das Umweltbundesamt aber: „Aus Umweltsicht ist die Nutzung von Terrassendielen aus heimischen naturbelassenen Hölzern zu bevorzugen, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Einige heimische Holzarten wie die Eiche weisen eine natürliche hohe Dauerhaftigkeit auf und sind daher für die Nutzung als Terrassendiele aus Umweltsicht gut geeignet. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft erkennt man zum Beispiel an den Zertifikaten für nachhaltige Forstwirtschaft FSC und PEFC.“
Da WPC-Produkte zu einem Anteil aus Kunststoff bestehen, könne man nicht ausschließen, dass aufgrund des Abriebs Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Entscheidet man sich trotzdem für WPC-Dielen, sollte ihr Holzteil aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Dies erkenne man ebenfalls an den Zertifikaten FSC oder PEFC.
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Die zweite Alternative: BPC
Neben Wood Plastic Composites gibt es auch Bamboo Plastic Composites (BPC). Dabei handelt es sich um Verbundstoffe aus Kunststoffen und Bambus, wie der Name bereits verrät.
Laut Umweltbundesamt sind BPC-Produkte aus Umweltsicht allerdings nachteilig zu bewerten. Den Grund dafür würden die Transporte über weite Strecken (beispielsweise von Asien nach Deutschland) und die dadurch entstehenden CO2-Emissionen liefern. Auch hier gilt: Wer sich trotzdem für BPC-Produkte entscheidet, sollte darauf achten, dass der Bambus aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt.