
2. März 2025, 14:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kräuter und duftende Pflanzen beleben nicht nur olfaktorisch die Sinne. Sie können einen direkten Einfluss auf unsere Gehirnfunktionen haben. Eine Studie hat hierbei ein Kraut als herausragend befunden.
Eine Fensterbank mit verschiedenen Küchenkräutern macht nicht nur optisch etwas her. Frische Kräuter zum Kochen immer zur Hand zu haben, hebt den kulinarischen Genuss um einige Level. Darüber hinaus enthalten Kräuter viele sekundäre Pflanzenstoffe, die einen Beitrag zu unserer Gesundheit leisten können. Und wohl jeder hat schon mal an den Blättern von Thymian, Rosmarin oder auch Basilikum gerieben, um den anregenden und wohltuenden Duft wahrnehmen zu können, der wahlweise an den letzten Griechenland-Urlaub oder laue Grillabende auf der Terrasse erinnert. Tatsächlich trägt eine dieser Pflanzen einen Duft in sich, der eine besondere Wirkung auf uns haben kann.
Übersicht
Welche Wirkung der Duft dieser Pflanze auf uns hat
Rosmarin gehört neben Schnittlauch und Petersilie wohl zu den bekanntesten Küchenkräutern. Denn nicht nur gelingen damit Rosmarinkartoffeln oder mit Knoblauch und Öl eine kräftige Marinade für Fleisch. Es ist auch pflegeleicht und trotzt sogar dem deutschen Winter im Garten oder Kübel. Und obwohl sich sicher die meisten einig sind, dass der Duft von Rosmarin anregend, würzig und wohltuend ist, gibt es neben dem guten Geruch noch eine andere Eigenschaft von Rosmarinduft: Er kann unser Erinnerungsvermögen verbessern.
Dies haben Forscher in einer Studie der Northumbria University in England herausgefunden. Hierfür haben die Wissenschaftler in einem Raum einen Diffusor aufgestellt, in den sie vier Tropfen ätherisches Rosmarinöl gaben. Fünf Minuten bevor die Studienteilnehmer in den Raum kamen, wurde der Diffusor angeschaltet. Insgesamt 66 Personen haben an der Studie teilgenommen und wurden entweder in den mit Rosmarinöl bedufteten Raum bestellt oder in einen Raum ohne jeglichen zugesetzten Duft.
Die Studienteilnehmer mussten in den Räumen unterschiedliche Tests absolvieren, die ihr Erinnerungsvermögen maßen. Außerdem sollten die Teilnehmer Aussagen zu ihrer Stimmung machen und es wurden Blutproben entnommen.
Das Ergebnis? In dem Raum mit Rosmarinduft hatten die Studienteilnehmer bessere Ergebnisse in den Tests zum Erinnerungsvermögen. Die Blutergebnisse der mit Rosmarin bedufteten Teilnehmer zeigten außerdem, dass ein signifikant höherer Anteil an 1,8 – Cineole im Blutplasma zu finden war. Dieser Stoff hemmt den Abbau eines wichtigen Neurotransmitter im Gehirn und kann so dessen Leistung verbessern.

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Gibt es noch andere Pflanzen, deren Duft eine Wirkung auf uns haben kann?
- Lavendel: Schon seit dem 19. Jahrhundert wird Lavendel in der Pflanzenheilkunde eingesetzt. Es gilt seit jeher als beruhigend und einschlaffördernd. Bei einer Metastudie, die im August 2023 im Journal of Herbal Medicine veröffentlicht wurde, kamen die Forschenden zu dem Schluss, dass eine Aromatherapie mit Lavendelöl den Folgen von Angstzuständen entgegenwirken kann. Dazu gehören zum Beispiel Schlafprobleme, Unruhe, dauernde Müdigkeit und Konzentrationsmangel. Hierbei kann man das ätherische Öl inhalieren, oral einnehmen oder auch mittels Massage verabreichen.
- Rose: Forscher vom Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene fanden in einem Versuch heraus, dass Rosenduft das Langzeitgedächtnis verbessern kann. Studienteilnehmer, die während des Vokabalellernens und nachts Rosenduft in einem Umschlag präsentiert bekamen, konnten sich im Schnitt an 8,5 Prozent mehr Vokabeln erinnern als die Kontrollgruppe ohne Rosenduft im Umschlag. Hier wurde der Rosenduft im Gedächtnis mit dem erlernten Stoff verknüpft und erhöhte so die Lernleistung. Hirnscans haben bereits in anderen Versuchen belegt, dass starke Düfte die Aktivitäten im Hippocampus erhöhen. Dieser Bereich im Gehirn dient als Vermittler zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis.

Kräuterduft im eigenen Zuhause nutzen
„Ob gedächtnissteigernde oder entspannende Wirkung: Wer sich die olfaktorische Kraft von Duftölen zunutze machen möchte, kann sie je nach Anlass auch zu Hause unkompliziert einsetzen. Während der Hausaufgaben der Kinder oder beim Arbeiten im Homeoffice können Diffusor oder Aromalampe Rosmarin- oder Rosenduft verströmen. Umgekehrt können Lavendel- und Baldrian als Duftöl aber auch im Rahmen einer Massage beruhigend, angstlösend und entspannend wirken. Dafür braucht es nicht einmal unbedingt einen Partner: Aromaöl in die Hände geben und durch Verreiben aufwärmen. Sanft auf den Armen, der Brust, dem Bauch und im Nacken- und Schulterbereich einmassieren.“