15. September 2022, 13:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Sommer geht langsam, der Herbst nähert sich. Die Tage werden kürzer und die Nächte kühler und der Wind etwas rauer – höchste Zeit den Garten für die neue Jahreszeit vorzubereiten.
Ob Garten, Kübel oder Kasten – in Vorbereitung auf den Herbst und den Winter, sollte man den Spätsommer nutzen, um die Pflanzen auf die kühlere Jahreszeit vorzubereiten. myHOMEBOOK verrät, woran Hobbygärtner jetzt denken sollten.
Übersicht
1. Pflanzen zurückschneiden
Im Frühjahr soll im Garten wieder alles wunderschön blühen, daher brauchen die Pflanzen jetzt einen kräftigen Rückschnitt. Indem man ordentlich was wegschneidet, verjüngt man den Strauch oder den Baum und die Pflanze wird kräftiger. Doch es ist auch Vorsicht beim Rückschnitt geboten. Man sollte nur abgestorbene Äste und Zweige, kranke Pflanzenteile und Äste, die sich gegenseitig in die Quere kommen, entfernen. Auch Thuja- oder Buchsbaumhecken können noch einmal einen vorwinterlichen Rückschnitt vertragen, damit sie im Winter eine gute Figur machen. So schafft man auch gleich gemütliche Brutplätze für Vögel.
Wichtig: Zum Schutz vor brütenden Vögeln gibt es in Deutschland das Bundesnaturschutzgesetz. Ein starker Rückschnitt ist deshalb erst ab Oktober wieder erlaubt.
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2. Den Boden vorbereiten
Ebenso sollte man noch einmal ordentlich Unkraut zupfen und an der Ausbreitung hindern. Des weiteren kann man das Beet im Garten auch noch einmal ein bisschen mit einer Harke bearbeiten und somit auflockern und belüften. Die Grünfläche kann man ganz einfach vertikutieren und von Moos befreien.
3. Pflanzen düngen
Wenn die Pflanzen im kommenden Jahr wieder blühen sollen, muss man sie optimal auf den Herbst vorbereiten. Das bedeutet, man sollte ihnen jetzt zum letzten Mal Dünger verabreichen. Dazu gehören zum Beispiel Dahlien, Knollenbegonien und das Indische Blumenrohr, deren Knollen überwintert werden, aber auch Fuchsien, Geranien und andere mediterrane Kübelpflanzen wie Oleander, die im Topf oder Kübel überwintert werden. Die im Dünger enthaltenen Nährstoffe Stickstoff und Phosphor regen die Pflanzen zum Wachstum beziehungsweise zur Bildung von Blüten an.
Hinweis: Nicht bei allen Pflanzen empfiehlt sich eine Düngung im Spätsommer, um sie auf den Herbst und Winter vorbereiten zu können. Es kann sie mitunter sogar anfälliger für Frostschäden machen, wenn sie neue Triebe nicht rechtzeitig verholzen können.
Auch der Rasen braucht eine letzte Düngung im Spätsommer, damit er die kühle Jahreszeit ohne Schäden übersteht. Wichtig ist hierbei, dass der Rasen jetzt einen anderen Dünger braucht als im Frühjahr. Besonders kaliumhaltige und stickstoffarme Dünger eignen sich. Die Zellwände werden gefestigt und die Salzkonzentration im Rasen erhöht. Es funktioniert ähnlich wie auf den Straßen im Winter. Durch das Salz wird der Gefrierpunkt reduziert.
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4. Farbakzente in Beeten setzen
Die Pflanzen auf den Herbst vorbereiten bedeutet auch, dass man Beete und Töpfe neu bepflanzen kann. Nach dem Sommer sehen Blumenbeete oft etwas trist und farblos aus. Das muss nicht sein. Für den Spätsommer bietet es sich an, Stauden zu pflanzen. Diese sind mehrjährig und man kann jetzt schon sehen, wie die Pflanzen mit anderen harmonieren.
Solange der Boden noch warm und nicht gefroren ist, herrschen zudem optimale Bedingungen, um Immergrüne wie Buchsbaum, Kirschlorbeer und Eibe zu pflanzen. Tipp: Mit etwas Kompost im Pflanzloch wachsen die Gehölze besser an und bilden starke Wurzeln, die selbst strengere Frostperioden schadfrei überstehen.
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5. Balkonkästen auffüllen
Balkonkästen kann man ebenfalls einen neuen Schwung verpassen, indem man größere Lücken wieder auffüllt. Dafür kann man noch immer Sommerblumen nehmen. Ideale Lückenfüller sind Geranien, Chilipflanzen und andere typische Sommerblüher, die sich ohne hohen Pflegeaufwand platzsparend überwintern und gut in Blumenkästen integrieren lassen. Bei der Gelegenheit kann man die Kästen auch gleich mit frischer Erde auffüllen.
Hinweis: Viele der Sommerblumen im Balkonkasten, Kübel und in den Beeten sind einjährig oder einjährig gezogene Stauden. Nach dem ersten Frost gehen sie ein und müssen entweder durch Saatgut neu herangezogen oder im Frühjahr neu gekauft werden. Bei diesen Pflanzen lohnt es sich häufig noch, sie einmal pro Woche mit phosphorbetontem Flüssigdünger („Blühdünger“) zu versorgen. So blühen die Pflanzen bis zum ersten Frost. Sobald es nachts kühler wird, kann auch eine Decke oder ein Karton dabei helfen, sie vor Frost zu schützen.
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6. Neuen Rasen säen
Der Spätsommer eignet sich auch bestens, um neuen Rasen zu säen. Tipp: Das Saatgut mit etwas Vlies abdecken, unter dem sich die Feuchtigkeit nach Regenschauern im Herbst gut hält. So verhindert man auch, dass Vögel die Körner picken, bevor sie keimen.
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7. Samen sammeln
Im Spätsommer werden nicht nur Samen gesät, sondern auch geerntet. Die Sommerblumen welken und setzen Samen an. Diesen kann man hervorragend für das kommende Jahr nutzen. Dabei sollte man einen regenfreien Tag abwarten, nasse Samen schimmeln nämlich schnell.