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Vorsicht, giftig!

Auf welche 5 Gartenpflanzen Sie verzichten sollten, wenn Sie Kinder haben

Franka Kruse-Gering
Redakteurin

23. Mai 2024, 15:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Sie sind wunderschön, duften oder sehen teils wie fantasievolle Bonbons aus – giftige Pflanzen im Garten. Bei vielen wissen wir nicht einmal, dass sie überhaupt giftig sind. Gerade Kindern können schöne, giftige Pflanzen zum Verhängnis werden. myHOMEBOOK-Redakteurin Franka Kruse-Gering nennt fünf beliebte, aber giftige Pflanzen für den Garten, auf die Eltern verzichten sollten.

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Giftige Pflanzen sind in vielen Gärten vertreten. Manche bekommt man geschenkt, die nächste wuchert vom Nachbarn herüber und bei wieder einer anderen hat man schlichtweg beim Kaufen vergessen, auf das Schild zu schauen. Manche Kinder fühlen sich von den Blüten oder Früchten magisch angezogen und wollen sie probieren oder wenigstens mal anfassen. Doch das kann bei einigen Pflanzen im Garten schon verheerende Folgen haben, denn sie können gerade für Kinder giftig sein.

1. Eisenhut

Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus). Er wächst in vielen Gärten und wird auch von Profis beim Binden von Blumengestecken verwendet, obwohl er als eine der giftigsten Pflanzen Europas gilt. Kinder fühlen sich von seiner blauen Farbe angezogen und wollen ihn oftmals pflücken und den Eltern zeigen. Doch genau dabei kann es schon zu Vergiftungen kommen. Die Pflanzen sind in allen Teilen giftig, vor allem aber die Wurzel und die Samen.

Der Blaue Eisenhut zählt zu den giftigsten Pflanzen in deutschen Gärten
Der Blaue Eisenhut zählt zu den giftigsten Pflanzen in deutschen Gärten Foto: Getty Images

2005 wurde der Blaue Eisenhut zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Als Gift ist vorrangig Aconitin zu nennen. Der reine Hautkontakt reicht bereits aus, um Hautirritationen auszulösen.

Bei einem Verzehr kann es durchaus schlimmere Folgen haben, schreibt die Goethe-Universität Frankfurt am Main: „Dessen Alkaloid, das Aconitin, wirkt in Mengen von 3 bis 6 Milligramm für den Menschen tödlich.“ Bei regelmäßigen Besuchen von Kindern im Garten sollte man auf diese giftige Pflanze besser verzichten.  

2. Eibe

Die Eibe ist eine beliebte Heckenpflanze in deutschen Gärten. Leider ist auch sie in fast allen Teilen giftig.
Die Eibe ist eine beliebte Heckenpflanze in deutschen Gärten. Leider ist auch sie in fast allen Teilen giftig. Foto: Getty Images

Die Eibe ist eine beliebte Heckenpflanze und auch als Baum in vielen Gärten zu finden. Sie ist sehr pflegeleicht und als immergrüne Pflanze mit ihren roten Früchten durchaus eine Überlegung wert. Allerdings zählt auch sie zu den giftigen Pflanzen im Garten, auf die Familien mit Kindern lieber verzichten sollte. Aber auch für Haustiere ist die Eibe ausgesprochen giftig, warnt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. „Außer den roten Samenmänteln sind alle Teile der Pflanze – sowohl in frischem als auch in getrocknetem Zustand – oral stark giftig“, heißt es.

Die Giftzentrale Bonn veröffentlicht in einer Information zu Vergiftungen durch Eibe folgende Symptome: „Mundtrockenheit, Rotfärbung der Lippen, Pupillenerweiterung, Blässe, Übelkeit, Leibschmerzen, Schwindel, Diarrhoe, Herz- und Kreislaufstörungen, Leber- und Nierenschäden, Krampfanfälle, Tod.“ So hübsch und pflegeleicht die Eibe zu scheinen mag – wenn man Kinder hat, ist diese Pflanze nicht für den Garten geeignet.

3. Engelstrompete

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Wie aus einem Märchenfilm erscheint die Engelstrompete (Brugmansia) bei Sonnenschein im Garten. Die Pflanze ist aufgrund ihrer Schönheit sehr beliebt. Sie kann in Buschform auftreten oder als Baum. Was viele Besitzer nicht wissen: Die Engelstrompete, die auch umgangssprachlich als Trompetenbaum bezeichnet wird, zählt zu den giftigsten Pflanzen in unseren Breiten. Sie ist in allen Teilen giftig.

Es wird empfohlen, bei der Arbeit mit dieser Pflanze Schutzkleidung zu tragen, da selbst die Berührung schon Hautausschläge verursachen kann. Riecht man zu intensiv an der Pflanze, kann diese eine berauschende Wirkung haben. Bei einer Vergiftung durch Kontakt kann es auch zu Verwirrtheit und Bewusstseinsverlust kommen, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Dieser Zustand könne bis zu zwei Tage lang anhalten.

4. Lorbeerrose

Die Lorbeerrose (Kalmia) hat viele Namen. So ist sie unter anderem auch als Berglorbeer oder Kalmiendickblatt bekannt. Ihre diamantförmigen Blüten laden zum Bestaunen und Anfassen ein. Das sollte man allerdings unterlassen, denn sie zählt zu den sehr gefährlichen Pflanzen. Besonders für Kinder und Haustiere ist diese Pflanze im Garten keine gute Idee, sie ist sehr giftig. Im englischsprachigen Raum wird sie aufgrund ihrer Giftigkeit auch als „Lambkill“, also „Lammtöter“ bezeichnet. Die Pflanze enthält Acetylandromedol. Laut des Wissenschaftsmagazins Spektrum kann Acetylandromedol „[…] rauschartige Zustände, die mit Krämpfen und Herzlähmung einhergehen“, verursachen.

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Hinweis: Auch der beliebte Rhododendron beinhaltet dieses Gift. Bei seiner Pflanzung sollte man daher besonders auf den Standort achten, da sein verzweigtes Grün Kinder zum Versteckspielen einlädt.

5. Ricinus

Der Ricinus, auch Wunderbaum genannt, besticht durch seine außergewöhnliche Erscheinung. Er wird in Deutschland als einjährige Zierpflanze in Gärten und Parks angebaut. 2018 wurde er bereits zur Giftpflanze des Jahres gekürt. Wer Kinder hat, sollte auf den Ricinus Garten verzichten, er ist sehr giftig.

Die pinken Früchte können besonders einladend für Kinder wirken. Sie sehen aus wie kleine, leuchtende Kastanien. Die Pflanze ist in all ihren Teilen giftig, hoch dosiert ist das Gift Rizin allerdings in den Samen. Je nach Einnahme kann die Vergiftung andere Symptome haben, warnt das Robert Koch Institut.

Bei einer oralen Einnahme könne sich eine Vergiftung unter anderem durch Übelkeit oder Erbrechen zeigen, auch Durchfall sei möglich. Bei Hautkontakt können Reizungen der Haut auftreten. Auch die Einnahme durch eine Injektion oder durch Einatmen sei möglich, diese Fälle treten allerdings nicht in Gärten auf und wurden daher in diesem Artikel nicht berücksichtigt.

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Wie man sich im Fall einer möglichen Vergiftung verhalten sollte

Die Giftzentrale Bonn schreibt auf ihrer Internetseite Folgendes, wenn das Kind eine giftige Pflanze im Garten verschluckt hat: „Lassen Sie das Kind Wasser, Tee oder Saft in kleinen Schlücken und Mengen trinken. Bei Säuren- und Laugenvergiftungen sollte dies so schnell wie möglich erfolgen.“ Es wird ausdrücklich davon abgeraten, das Kind zum Erbrechen zu bringen.

Bei Hautkontakt empfiehlt die Giftzentrale Bonn, dass man direkt die benetzten Stoffe vom Körper entfernen solle. Komme es zu Augenkontakt, soll man diese für mindestens zehn Minuten ausspülen. Des Weiteren ist bei Fragen die Giftzentrale rund um die Uhr unter folgenden Nummer zu erreichen: 0228/19240.

Rebecca Stringa
Rebecca Stringa Redaktionsleitung STYLEBOOK

Nicht nur für Kinder giftig

„Hunde sind wie kleine Kinder: Sie erkunden die Welt mit allen Sinnen – auch mit ihren Zähnen. Das gilt besonders für Welpen. Als Lotti, mein Zwergdackel, gerade einmal drei Monate alt war, brachte ich sie immer zum Spielen in den Hinterhof. Dort blühte zu dieser Zeit ein großer Rhododendron-Busch. Eines Tages muss Lotti wohl versehentlich eine kleine Blüte gefressen haben, denn kurz darauf begann sie am ganzen Körper zu zittern, sich zu übergeben und hatte Durchfall. Wir sind sofort zum Tierarzt gefahren, wo sie behandelt wurde. Seitdem mache ich immer einen großen Bogen um diese Pflanze.
Achten Sie auch bei Kindern auf Rhododendron. Die Pflanze enthält in den Blättern und im Blütenstaub Giftstoffe, die gefährlich sein können. Kinder sollten daher nicht intensiv an den bunten Blüten schnuppern oder mit den Blättern in Berührung kommen.“

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