7. Oktober 2024, 11:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Herbst ist nicht nur die Zeit, den Garten winterfest zu machen. Jetzt können auch viele Stauden und Gehölze in die Erde. Andere Pflanzenarten sollten hingegen auf keinen Fall im Herbst gepflanzt werden. myHOMEBOOK verrät, welche das sind und wann die bessere Pflanzzeit liegt.
Wenn die Tage kürzer werden und das Laub in Gelb- und Rottönen schimmert, werden viele Hobbygärtner noch mal richtig aktiv. Ab dem 1. Oktober können Hecken wieder kräftig gestutzt werden, der Rasen benötigt besondere Pflege vor dem Winter und einige Pflanzen sollten zurückgeschnitten werden. Da nun die große Hitze vorüber ist, ist jetzt für viele Arten auch ein guter Pflanzzeitpunkt gekommen. Der Boden ist noch erwärmt vom Sommer, aber meist schon viel feuchter und die Sonne ist schwächer. Gute Bedingungen, um im Garten sprichwörtlich Wurzeln zu schlagen. Allerdings trifft dies nicht ausnahmslos auf alle Pflanzen zu. Einige Pflanzen sollten im Herbst nicht gepflanzt werden.
Übersicht
Hingucker im Staudenbeet Pflanz- und Pflegetipps für die Herbstanemone
Pflanzen-Wissen Was sind eigentlich Ableger?
Pflanzen, Beete, Rasen Welche Gartenarbeiten in den Herbstmonaten anstehen
Welche Pflanzen man im Herbst nicht pflanzen sollte
Die größten Probleme haben in der Regel Pflanzenarten, die nach der Pflanzung nicht ausreichend kräftig sind, um Frost zu überstehen. Auch Arten mit sehr fleischigen Wurzeln können unter dem feuchten Bodenmilieu im Winter leiden und schnell faulen, wenn sie noch nicht richtig angewachsen sind. Hier einige Beispiele:
Herbstanemone
Auch wenn ihr Name etwas anderes vermuten lässt: Herbstanemonen sollten lieber nicht im Herbst gepflanzt werden. Denn obwohl sie im Herbst blühen, können zu dieser Jahreszeit gesetzte Pflanzen nur wenige wasserführende Wurzeln schlagen und bei hohen Niederschlagsmengen auch schnell Faulschäden erleiden. Der ideale Zeitpunkt, um Herbstanemonen zu pflanzen, ist deshalb Anfang April, wenn der Dauerfrost bereits vorüber ist.
Lavendel
Der allseits beliebte Lavendel stammt aus der Mittelmeerregion und verzeiht deshalb gerade als junge Pflanze weder Frost noch Winternässe gut. Die zarten Triebe von jungen Pflanzen können abfrieren und die nur wenig ausgebildeten Wurzeln in der Erde unter der Nässe in unseren Breiten im Winter leiden. Von Mitte bis Ende April haben junge Lavendelpflanzen deutlich bessere Chancen, sich zu gesunden und ausdauernden Blühpflanzen zu entwickeln.
Schneeglöckchen
Im Herbst werden neben Tulpen-, Krokus- und Narzissenzwiebeln auch Schneeglöckchen in Zwiebelform angeboten. Diese neigen allerdings dazu, schnell auszutrocknen. In der Regel verfügen sie im Herbst bei trockener Witterung nicht über ausreichend Wurzeln, um genug Wasser in die Zwiebel zu transportieren und so die Blüte im Frühjahr vorzubereiten. Viele Schneeglöckchenzwiebeln vertrocknen deshalb direkt im Boden, bevor sie überhaupt zur Blüte kommen. Auch Schneeglöckchen gehören deshalb zu den Pflanzen, die nicht im Herbst gepflanzt werden sollten.
Die bessere Variante ist deshalb Ende März bereits blühende Schneeglöckchentöpfe zu kaufen und diese direkt in die Erde zu setzen. Hier ist das Wurzelwerk bereits stärker ausgebildet und die Schneeglöckchen haben das ganze Frühjahr und den Sommer über Zeit, um sich am Wuchsort auszubreiten.
Lilien
Ebenfalls im Herbst gibt es im Handel Zwiebeln von verschiedenen Liliengewächsen zu kaufen. Für den Hobbygärtner ist dies irreführend, denn leider vertragen auch Lilien die Pflanzung im Herbst nur schlecht. Ähnlich wie Schneeglöckchen verfügen sie erst ab dem Frühjahr über ausreichend wasserversorgende Wurzeln. Zwiebel und Wurzelstock sind bis dahin sehr anfällig für Staunässe und reagieren schnell mit Fäulnis.
Als Eselsbrücke dient der Valentinstag. Lilien werden zu diesem Anlass gern verschenkt und so dürfen die Zwiebeln auch rund um diesen Tag in die Erde. Hier darauf achten, dass diese auf einer Sandschicht in 20 bis 30 Zentimeter Tiefe gebettet sind. So befinden sie sich tief genug in der Erde, um vor leichten Frösten gesichert zu sein und andererseits wirkt die Sandschicht wie eine natürliche Drainage, die Staunässe verhindert.
Garten-Hibiskus
So robust bereits etablierter Garten-Hibiskus ist, so empfindlich ist er in jungen Jahren bei Frost und Schnee. Deshalb sollte auch diese Pflanzenart erst im Frühjahr gepflanzt werden, sodass sie den Sommer über reichlich Wurzeln schlagen und erste Triebe eine schützende Rindenschicht ausbilden können. Zusätzlich hilft eine schützende Vliesschicht, um den jungen Hibiskus gegen die Kälte zu wappnen.
Auch Exoten vertragen keine Herbstpflanzung
„Feigenbaum, Kaki, Eukalyptus und Passionsblume ziehen in immer mehr Gärten in unseren Breiten ein. Der Klimawandel mit immer milderen Wintern und heißen Sommern macht’s möglich. Um sich optimal an die ihnen eigentlich fremdartigen Bedingungen anzupassen, sollten diese Pflanzen im Herbst nicht gepflanzt werden. Ein gut ausgebildetes Wurzelwerk und kräftige, feste Triebe helfen beim ersten Winter. Dafür sollte die Pflanzung im Frühjahr erfolgen, sodass der Exot den Sommer über Kraft und Substanz sammeln kann.“