4. Dezember 2023, 13:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sobald der erste Schnee im Winter fällt, stellen sich vermutlich viele Hobbygärtner die Frage, ob sie jetzt dennoch ihre Pflanzen im Garten gießen müssen. Oder kann man sich das bei Minusgraden und Schnee sparen?
Auch im Winter können Hobbygärtner ihre Füße nicht hochlegen – denn Pflanzen benötigen auch in der kalten Jahreszeit die richtige Pflege. So sollte man etwa die Bewässerung nicht vernachlässigen. Nutz- und Zierpflanzen benötigen ganzjährig ausreichend Wasser zum Überleben. Wichtig ist es dabei, auf die Witterung zu achten. Ein gefrorener Boden nimmt zum Beispiel Wasser nicht gut auf. Wie sieht es aus, wenn der Garten unter einer Schneeschicht liegt? Sollte man die Pflanzen trotz Schnee gießen?
Übersicht
Wie wirkt sich Schnee auf die Pflanzen aus?
Schnee im Winter ist etwas ganz Natürliches – und die Pflanzen im Garten kommen damit gut zurecht, zumindest wenn es sich um heimische Gewächse handelt. Generell wirkt sich Schnee positiv auf sie aus, da die Schneedecke einen isolierenden Effekt hat. Damit sind sie vor der klirrenden Kälte in den Wintermonaten besser geschützt. Das Gegenteil wäre der sogenannte Kahlfrost, der wesentlich schädlicher ist. Dabei sind die Pflanzen der Kälte schutzlos ausgeliefert – es drohen Frostschäden. Hier erfahren Sie, auf was es beim richtigen Frostschutz bei Pflanzen ankommt.
Eine zu große Schneelast hingegen kann dazu beitragen, dass die Äste von Gehölzen abbrechen. In diesem Fall empfiehlt es sich, Bäume und Sträucher etwas abzuschütteln, damit sie vom Gewicht keinen Schaden nehmen.
Welche Pflanzen muss man bei Schnee gießen?
Während manche Pflanzen im Winter zusätzliche Pflege brauchen und man sie auch bei Schnee gießen sollte, kommen andere mit der Witterung gut zurecht. Was sollte man bei Garten-, Kübel- oder auch Zimmerpflanzen im Winter beachten?
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Gartenpflanzen
Winterharte Gartenpflanzen sind gegen die eisigen Temperaturen im Winter bestens gerüstet. Was viele jedoch nicht wissen: Die größere Gefahr geht dabei nicht von der frostigen Kälte, sondern vom fehlenden Wasser aus. Da es im Winter – je nach Region – eher schneit als regnet, gelangt die Feuchtigkeit oft nicht bis zu den Wurzeln. Denn das Schmelzwasser dringt oft nicht so tief in den Erdboden ein – vor allem dann, wenn dieser gefroren ist.
Scheint nach dem Schneefall die Sonne, verdunstet das Wasser, bevor es versickert. Demnach bekommen Pflanzen bei Schnee zu wenig Feuchtigkeit, dem man jedoch mit Gießen entgegenwirken kann. Vor allem immergrüne Gartenpflanzen sollte man deshalb auch im Winter wässern, da sie auch über die kalten Monate hinweg viel Feuchtigkeit benötigen. Aber auch andere Pflanzen sollte man vor Wassermangel schützen.
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„ Zum Gießen sollte man am besten einen frostfreien Tag auswählen. Dann kann der trockene Boden das Wasser besser aufnehmen und speichern.“– Franka Kruse-Gering, Redakteuerin
Kübelpflanzen
Der Vorteil von (nicht winterharten) Kübelpflanzen ist die Tatsache, dass man sie zum Überwintern in ein wärmeres Plätzchen umziehen kann. Dort sind sie zwar vor Schnee und Kälte geschützt, trotzdem verbringen sie die Zeit im Winterquartier mit heruntergefahrenen Lebensfunktionen. In der Regel brauchen sie dann weniger Wasser – ganz darauf verzichten kann man jedoch nicht. Einmal pro Woche sollte man die Kübelpflanze gießen. Dabei gilt die Faustregel: Je kälter es ist, desto seltener sollte man wässern.
Tipp: Genauso wichtig wie die richtige Pflege ist auch der geeignete Standort für das Winterquartier. Dort sollte es nicht zu warm und nicht zu dunkel sein. Ein helles Treppenhaus, ein Schuppen mit Fenstern oder ein Keller können sich dafür eignen.
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Welche Vorteile Schnee für Zimmerpflanzen hat
Klar, Zimmerpflanzen bekommen in der Regel keinen Schnee ab. Dabei kann gerade dies jedoch eine gute Möglichkeit sein, um exotische Indoor-Pflanzen mit weichem beziehungsweise kalkarmem Wasser zu versorgen. Denn genauso wie Regenwasser ist auch Schnee von Natur aus weniger hart als Leitungswasser, das beispielsweise Orchideen oder Azaleen nicht gut bekommt. Dazu einfach etwas Schnee in den Pflanztopf geben, aufgrund der Raumtemperatur schmilzt er, das Wasser sickert ein. Diese Tipps sollte man beim Gießen von Zimmerpflanzen im Winter beachten:
- Nur gießen, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Zur Sicherheit prüfen, ob die feuchte Erde am Finger haften bleibt. Gießt man zu viel, entsteht Staunässe, und diese ist schädlicher als zu wenig Gießen.
- Das Wasser darf nicht im Topf stehen, sonst droht Wurzelfäule. Überschüssiges Wasser immer abgießen!
- Bei aufgedrehter Heizung brauchen Zimmerpflanzen mehr Wasser. Dann kann es sich lohnen, die Blätter mit einer Sprühflasche einzunebeln.
- Zimmerpflanzen im Winter lieber an einen kühleren Ort stellen. Warum das so ist und welche Orte sich dazu eignen, lesen Sie hier.
- Lüften ist im Winter wichtig – aber für Zimmerpflanzen kann es schädlich sein. Sie sollten keinesfalls in der Zugluft stehen, sondern besser in einer geschützten Ecke. Weitere Infos über Zimmerpflanzen und Lüften finden Sie in diesem Artikel.
Wichtig: Nutzt man Schnee zum Gießen von Zimmerpflanzen, darf sich auf keinen Fall Streusalz darin befinden. Denn dadurch kann die Pflanze schnell eingehen.