
16. Dezember 2024, 12:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schnee ist nichts anderes als Wasser in einem anderem Aggregatzustand. Sobald der erste Schnee im Winter fällt, stellen sich vermutlich viele Hobbygärtner die Frage, ob sie jetzt dennoch ihre Pflanzen im Garten gießen müssen. Oder kann man sich das bei Minusgraden und Schnee sparen?
Auch in den Wintermonaten können Hobbygärtner nicht einfach pausieren, denn auch während der kalten Jahreszeit benötigen unsere Pflanzen im Garten die richtige Pflege. Besonders die Bewässerung darf nicht vernachlässigt werden, da sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen das ganze Jahr über ausreichend Wasser benötigen, um zu überleben. Dabei spielt die Witterung eine entscheidende Rolle: Ein gefrorener Boden kann Wasser nur schwer aufnehmen. Aber wie verhält es sich, wenn der Garten von einer Schneeschicht bedeckt ist? Ist es sinnvoll, die Pflanzen trotz des Schnees zu gießen?
Übersicht
Wie wirkt sich Schnee auf die Pflanzen aus?
Schnee im Winter ist etwas ganz Natürliches – und die Pflanzen im Garten kommen damit gut zurecht, zumindest wenn es sich um heimische Gewächse handelt. Generell wirkt sich Schnee positiv auf sie aus, da die Schneedecke einen isolierenden Effekt hat. Damit sind sie vor der klirrenden Kälte in den Wintermonaten besser geschützt. Das Gegenteil wäre der sogenannte Kahlfrost, der wesentlich schädlicher ist. Dabei sind die Pflanzen der Kälte schutzlos ausgeliefert – es drohen Frostschäden. Hier erfahren Sie, auf was es beim richtigen Frostschutz bei Pflanzen ankommt.
Eine zu große Schneelast hingegen kann dazu beitragen, dass die Äste von Gehölzen abbrechen. In diesem Fall empfiehlt es sich, Bäume und Sträucher etwas abzuschütteln, damit sie vom Gewicht keinen Schaden nehmen.
Jetzt myHOMEBOOK auf WhatsApp folgen!
Welche Pflanzen muss man bei Schnee gießen?
Während manche Pflanzen im Winter zusätzliche Pflege benötigen und man sie auch trotz Schnee gießen sollte, kommen andere mit der Witterung gut zurecht. Was sollte man bei Garten-, Kübel- oder auch Zimmerpflanzen im Winter beachten?
Gartenpflanzen
Winterharte Gartenpflanzen sind gegen die eisigen Temperaturen im Winter bestens gerüstet. Was viele jedoch nicht wissen: Die größere Gefahr geht dabei nicht von der frostigen Kälte, sondern vom fehlenden Wasser aus. Da es im Winter – je nach Region – eher schneit als regnet, gelangt die Feuchtigkeit oft nicht bis zu den Wurzeln. Denn das Schmelzwasser dringt oft nicht so tief in den Erdboden ein – vor allem dann, wenn dieser gefroren ist.
Scheint nach dem Schneefall die Sonne, verdunstet das Wasser, bevor es versickert. Demnach bekommen Pflanzen bei Schnee zu wenig Feuchtigkeit, dem man jedoch mit Gießen entgegenwirken kann. Vor allem immergrüne Gartenpflanzen sollte man deshalb auch im Winter wässern, da sie auch über die kalten Monate hinweg viel Feuchtigkeit benötigen. Aber auch andere Pflanzen sollte man vor Wassermangel schützen.

Die Witterung im Blick behalten
„Zum Gießen sollte man am besten einen frostfreien Tag auswählen. Dann kann der trockene Boden das Wasser besser aufnehmen und speichern.“
Kübelpflanzen
Der Vorteil von (nicht winterharten) Kübelpflanzen ist die Tatsache, dass man sie zum Überwintern in ein wärmeres Plätzchen bringen kann. Dort sind sie zwar vor Schnee und Kälte geschützt, trotzdem verbringen sie die Zeit im Winterquartier mit heruntergefahrenen Lebensfunktionen. In der Regel brauchen sie dann weniger Wasser – ganz darauf verzichten kann man jedoch nicht. Einmal pro Woche sollte man die Kübelpflanze gießen. Dabei gilt die Faustregel: Je kälter es ist, desto seltener sollte man wässern.
Tipp: Genauso wichtig wie die richtige Pflege ist auch der geeignete Standort für das Winterquartier. Dort sollte es nicht zu warm und nicht zu dunkel sein. Ein helles Treppenhaus, ein Schuppen mit Fenstern oder ein Keller können sich dafür eignen.
Passend dazu: 5 Pflanzen, die im Winter nicht auf der Fensterbank stehen sollten

Achtung, Frost! Sollte man Gartenpflanzen im Herbst und Winter noch gießen?

Durstige Gewächse Pflanzen, die im Winter besonders viel Wasser brauchen

Unterschiedliche Wetterlagen Darauf kommt es bei der Gartenpflege im Winter an
Welche Vorteile Schnee für Zimmerpflanzen hat
Klar, Zimmerpflanzen bekommen in der Regel keinen Schnee ab. Dabei kann gerade dies jedoch eine gute Möglichkeit sein, um exotische Indoor-Pflanzen mit weichem beziehungsweise kalkarmem Wasser zu versorgen. Denn genauso wie Regenwasser ist auch Schnee von Natur aus weniger hart als Leitungswasser, das etwa Orchideen oder Azaleen nicht gut bekommt. Dazu einfach etwas Schnee in den Pflanztopf geben, aufgrund der Raumtemperatur schmilzt er schnell und das Wasser sickert ein. Diese Tipps sollte man beim Gießen von Zimmerpflanzen im Winter beachten:
- Nur gießen, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Zur Sicherheit prüfen, ob die feuchte Erde am Finger haften bleibt. Gießt man zu viel, entsteht Staunässe, und diese ist schädlicher als zu wenig Gießen.
- Das Wasser darf nicht im Topf stehen, sonst droht Wurzelfäule. Überschüssiges Wasser immer abgießen!
- Bei aufgedrehter Heizung benötigen Zimmerpflanzen mehr Wasser. Dann kann es sich lohnen, die Blätter mit einer Sprühflasche einzunebeln.
- Zimmerpflanzen im Winter lieber an einen kühleren Ort stellen. Warum das so ist und welche Orte sich dazu eignen, lesen Sie hier.
- Lüften ist im Winter wichtig – aber für Zimmerpflanzen kann es schädlich sein. Sie sollten keinesfalls in der Zugluft stehen, sondern besser in einer geschützten Ecke. Weitere Infos über Zimmerpflanzen und Lüften finden Sie in diesem Artikel.
Wichtig: Nutzt man Schnee zum Gießen von Zimmerpflanzen, darf sich auf keinen Fall Streusalz darin befinden. Denn dadurch kann die Pflanze schnell eingehen.