4. April 2022, 6:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Frühling reckt sich die Akelei wieder aus dem Boden – und zwar an Stellen, wo man sie nicht ausgesät hat. Sie gehört nicht nur deswegen zu den spannendsten und schönsten Gartenblumen.
Zwar zählt die Akelei zu den klassischen Blütenpflanzen des Frühlings, die Staude ist aber in vielerlei Hinsicht keineswegs gewöhnlich. Experten verraten, was Sie vielleicht noch nicht über die Frühlingsblume in ihrem Beet wussten:
1. Der Konfetti-Effekt
Die Akelei ist wie Konfetti, findet Staudengärtner Dieter Gaißmayer aus Illertissen (Bayern). Gelangen ihre Samen wie die kleinen bunten Papierstücke in die Luft, verteilen sie sich einfach überall. Daher kann man sich in jedem Frühling auf Überraschungen im Garten freuen: Die kleinen Akeleien, die sich nun aus der Erde schieben und erblühen, finden sich auch an Stellen, wo die Mutter vorher nicht war.
Ihnen gefällt das nicht? Dann muss man die Aussaat im Vorjahr verhindern. „Man schneidet die Blütenstiele ab, bevor die Samenkapseln reif sind“, erklärt Gaißmayer. Die Überraschung geht aber noch weiter: Die neue Generation kann sich in ganz anderen Blütenfarben kleiden als noch ihre Vorgängerin.
2. Eine Skulptur im Beet
Die Hauptblütezeit der Akelei ist im Mai. Die Blütenfarben reichen von Weiß, Rosa, Lila, Blau über Gelb und Orange bis hin zu einem dunklen Bordeauxrot. Sie sitzen auf dünnen langen Stielen und haben besondere Blüten mit Spornen. Diese Form verleiht den Akeleien etwas Skulpturales, findet Anja Maubach, Staudengärtnerin und Gartengestalterin aus Wuppertal. Dazu haben die Pflanzen eine Leichtigkeit, die bezaubernd wirke.
3. Die perfekte Anfänger-Staude
Die Akelei ist für Anja Maubach die perfekte Anfänger-Staude. Ihr Rat: „Verteilt man im Herbst oder Frühling Kompost auf dem Beet, reichen diese Nährstoffe aus, um Akeleien ausreichend zu versorgen.“
Auch bei der Standortwahl kann man kaum etwas falsch machen. Die Akeleien haben keinerlei große Ansprüche, sagt Dieter Gaißmayer. Aber an einem absonnigen bis lichtschattigen Platz kommen die Pflanzen am besten zur Geltung. „Je sonniger der Standort, desto wichtiger ist eine gewisse Bodenfeuchte.“ Nur Staunässe verträgt die Akelei nicht.
Anja Maubach rät, Akeleien in neue Rabatte zu integrieren. „Es handelt sich um Stauden, die sich schnell entwickeln, aber auch ebenso schnell wieder verschwunden sind.“ Nach der Blüte zieht das Laub ein und treibt nur bei ausreichend Licht und Feuchtigkeit im Herbst nochmals aus. Ansonsten ruht die Wurzel beziehungsweise der Samen im Boden bis zum Frühjahr.
Daher sagt die Gärtnerin auch: „Es ist gut, wenn man Akeleien mit Blumen kombiniert, die im Hochsommer oder Herbst ihren Höhepunkt haben.“ Denn sie verdecken die Lücken, die Akeleien hinterlassen.
Dieter Gaißmayers Kombinationstipp sind Pfingstrosen, deren Blüten zeitlich perfekt diesen Szenenwechsel übernehmen. Anja Maubach rät zu Rosen – für sie die perfekten Partner, „weil die Akelei den Beginn der Blüte einläutet und anschließend sang- und klanglos verschwindet“.
Oder sie ziehen mit Weißem Fingerhut und Pfirsichblättrigem Glockenblumen zusammen ins Beet, da sie alle Gestaltungselemente des Cottage-Garten-Stils sind. Eine Alternative ist für Anja Maubach noch die Kombination von tief dunkelroten Sorten mit Braunem Storchschnabel, Katzenminze und Frauenmantel.
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4. Nahrungsquelle für Hummeln
Die Akelei hat sich überall auf der Welt angesiedelt und ist an den verschiedenen Standorten wertvoll für die heimische Tierwelt. Die kurzgespornten, lilablauen Akeleien, die in unseren Breiten auch wild wachsen, locken Hummeln an. Die in Nordamerika heimischen Arten mit roten Blüten mit langem Sporn bieten Nahrung für Kolibris. Und die gelben und hellgefärbten, lang gespornten Akeleien, die in Kanada und Nordamerika vorkommen, locken Schwärmer mit ihrem Nektar an.
Will man die heimische Fauna stärken, macht es also durchaus Sinn, sich für die Wildform und Sorten der heimischen Akelei zu entscheiden. Sie werden botanisch als Aquilegia vulgaris bezeichnet und sollten mit diesem Namen im Handel auffindbar sein.
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5. Schöne Schnittblumen
Dieter Gaißmayer rät, Akeleien großzügig wachsen zu lassen. So lassen sie sich für die Vase schneiden. Sie machen sich unter anderem gut im Strauß mit Zierlauch und frühen Rosenblüten.