Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Anleitung und Tipps

Anzuchterde in wenigen Schritten selbst herstellen

Anzuchterde muss man nicht teuer kaufen, man kann sie ganz leicht selbst herstellen
Anzuchterde muss man nicht teuer kaufen, man kann sie ganz leicht selbst herstellen Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

27. März 2025, 17:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Kauf von Pflanzen, Gartenwerkzeugen und Übertöpfen kann das Budget stark beanspruchen. Doch an einigen Stellen lässt sich durchaus sparen. Wie wäre es, die Anzuchterde einfach selbst anzumischen? myHOMEBOOK erklärt, wie es geht und was man dabei beachten sollte.

Artikel teilen

Gartenarbeit erfordert Geduld, denn Gemüsepflanzen wachsen nicht über Nacht. Zudem gibt es keine Garantie, dass die Saat keimt oder die Setzlinge zu prächtigen Pflanzen heranwachsen. Mit den richtigen Bedingungen bei der Anzucht von Obst und Gemüse lässt sich die Erfolgsquote jedoch erhöhen. Neben ausreichend Licht und Wasser spielt auch die Erde eine entscheidende Rolle. Statt viel Geld für teure Anzuchterde auszugeben, kann man diese in wenigen Schritten ganz einfach selbst herstellen.

Was ist das Besondere an Anzuchterde?

Bei Anzuchterde handelt es sich um eine spezielle, nährstoffarme Erde. Sie eignet sich ganz besonders für Aussaaten und Stecklinge. Sie sorgt dafür, dass sich die Wurzeln der jungen Pflanzen gut ausbilden können und kräftig werden. Überdies verhindert die Armut an Nährstoffen, dass die Pflanze zu früh in die Höhe schießt. Außerdem ist sie sehr locker, sodass sich die Wurzeln frei entfalten können. Das Risiko für Krankheiten bei den Jungpflanzen wird reduziert, da Anzuchterde zumeist keimfrei ist.

Woraus besteht Anzuchterde?

Bis vor einigen Jahren bestand Anzuchterde, die man im Handel bekam, aus zwei Dritteln Torf und aus einem Drittel Sand. Der Umwelt zuliebe und zum Schutz der Moore haben einige Anbieter ihr Angebot gewandelt und bieten nun auch torffreie Erde an. In den meisten Fällen wird diese mit Grünkompost, Kokosfasern, Holzfasern und Mineralien angereichert.  

Felix Mildner
Redaktionsleiter

Unbedingt torffreie Erde verwenden

„Entscheidet man sich dafür, Anzuchterde im Baumarkt oder Gartencenter zu kaufen, sollte man darauf achten, dass es sich um torffreie Erde handelt. Das rät auch das Umweltbundesamt. Hintergrund: Torf wird in einigen Ländern in Osteuropa abgebaut und zu uns transportiert. Dabei werden Moore zerstört, die allerdings einen wichtigen Dienst für die Umwelt leisten, indem sie CO2 speichern. In Deutschland gibt es nur noch wenige Moorflächen, dabei schwindet auch der Lebensraum vieler Tiere.“

Wie lange lässt man Pflanzen in Anzuchterde?

Nach ein paar Wochen, wenn die Sämlinge eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern angenommen haben, kann man sie in normale Erde umtopfen. Sie sind dann so weit entwickelt, dass sie die Nährstoffe ohne Probleme aufnehmen und verarbeiten können.

Auch interessant: So führt man eine Keimprobe für Saatgut richtig durch

Anzuchterde selbst herstellen

Man muss gar nicht tief in die Tasche greifen, wenn man Anzuchterde verwenden möchte. Anzuchterde kann man nämlich relativ einfach selbst herstellen:

  1. Man benötigt je ein Drittel Gartenerde, Sand und ausgereiften Kompost.
  2. Zu beachten ist, dass die Gartenerde möglichst wenig Unkraut beinhalten sollte. Es bietet sich daher an, sie aus den tieferen Lagen zu entnehmen.
  3. Die Gartenerde kann zusätzlich mit Perlit angereichert werden, dadurch wird sie durchlässiger.
  4. Wenn alle Erden miteinander vermischt wurden, sollte man sie einmal sieben, um sie aufzulockern.
  5. Um sicherzugehen, dass sich keine Keime und Pilze in der Erde befinden, sollte man sie sterilisieren. Das kann man auf verschiedene Arten machen, entweder im Backofen, in der Mikrowelle oder in einem Dampfgarer. Wie man dabei genau vorgeht, lesen Sie hier.

Hinweis: Perlit ist ein glasartiges, vulkanisches Gestein. Man bekommt es im Baumarkt.   

Mehr zum Thema

Kann man Kaffeesatz als Anzuchterde verwenden?

Viele Hobbygärtner schwören auf Kaffeesatz als Dünger. Das ist auch der Grund, warum man ihn nicht als Anzuchterde verwenden kann – er hat zu viele Nährstoffe. Wenn Setzlinge oder Samen in ein Substrat gesetzt werden, das zu viele Nährstoffe beinhaltet, werden sie faul. Sie nehmen die Nährstoffe auf und tun nichts mehr dafür. Ergo: die Wurzeln verkümmern und die Pflanze wird es auf lange Sicht nicht schaffen.

Themen Gartenpflanzen Nachhaltig leben

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.