2. August 2022, 11:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nicht nur die Pflanzen im Garten brauchen während langer Trockenperioden im Sommer viel Wasser. Auch die Bäume auf der Straße leiden unter Wassermangel. Doch wie viel Wasser benötigen die grünen Riesen?
Es ist eine Form von Nachbarschaftshilfe: Viele Straßenbäume leiden genauso wie die Pflanzen im eigenen Garten unter Trockenheit. Mindestens zehn Liter Wasser pro Tag sollte man ihm geben, rät das Umweltbundesamt. Das ist ein üblicher Haushaltseimer voll. Gerade junge Straßenbäume brauchen unsere Hilfe. Ihre Wurzeln sind noch dabei, sich auszustrecken. Daher reichen sie anfangs noch nicht bis zum Grundwasserspiegel.
Übersicht
Wie viel Wasser brauchen Bäume an der Straße?
Ungefähr mindestens zehn Liter Wasser pro Tag sollte man gerade jungen Bäumen in diesen Zeiten geben, rät das Umweltbundesamt. Das heißt: Die Bäume an der Straße mit einen Eimer voll Wasser gießen.
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Warum man Bäume an der Straße gründlich gießen sollte
Man möchte denken, Bäume seien für Trockenheit besser gerüstet als kleinere Pflanzen. Aber gerade Städte sind für Straßenbäume ein Extremstandort: Ihre Wurzeln haben meist nicht viel Platz, denn die Straßen und Gehwege sind verdichtet mit Geröll und Steinen. Die Lebensadern können sich also nicht weit genug verzweigen, um sich auch bei lang anhaltender Trockenheit ausreichend mit Wasser zu versorgen. Aus diesem Grund sollte man Bäume an der Straße reichlich gießen.
Außerdem staut sich in dicht bebauten Straßen eher Wärme auf, Abgase und Streusalze aus dem Winter belasten das Grün zusätzlich. Gerade junge Bäume brauchen besonders viel Wasser. Das ist immer so, auch in Gärten, da ihr Wurzelwerk noch nicht ausgereift ist. An Straßen aber sind die Bedingungen für das junge Gehölz umso extremer. Und so manche Stadt schafft es im Sommer einfach nicht, ausreichend zu gießen.
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Besser nicht täglich gießen
Idealerweise gibt man jungen wie alten Bäumen aber nicht täglich Wasser, sondern ein bis zwei größere Wassergaben pro Woche. Das ist übrigens ein üblicher Gießtipp von Gärtnern: Man sollte die Pflanzen im Boden besser selten und dafür durchnässend wässern, als häufig kleine Mengen geben.
Sonst gelangt die Nässe nur an die Oberfläche des Bodens und im schlimmsten Fall werden die Pflanzen bei regelmäßiger Versorgung dazu angeregt, nur flache Wurzeln zu bilden statt solcher, die bis in die Tiefe reichen und länger die Selbstversorgung ermöglichen.
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Baumpatenschaften in einigen Städten
Es kann sich übrigens lohnen, beim örtlichen Grünflächenamt nachzufragen, wie die Versorgungslage vor Ort ist. Zum einen gibt es mancherorts Baumpatenschaften für solche Gießeinsätze, zum Beispiel in Berlin die Initiative „Gieß den Kiez“ mit online einsehbarem Gießstand für einzelne Bäume. So vermeidet man eher, dass viele Nachbarn es letztlich zu gut mit dem Grün meinen. Zum anderen sind die Behörden ja selbst auch im Gießeinsatz.
In manchen Städten hinterlässt das Grünflächenamt auch etwas Hilfe fürs Gießen: Bewässerungsbeutel zum Beispiel, die um den Stamm gelegt sind. Oder es werden Gießringe angelegt, sodass das Wasser nicht wegläuft, sondern nach und nach direkt über dem Wurzelraum versickern kann.
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Wie mehr Gießwasser die Bäume erreicht
An heißen Tagen verdunstet das Gießwasser schnell. Daher rät Afra Heil vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), den Bodenbereich rund um den Stamm zu begrünen. Die Pflanzen an der sogenannten Baumscheibe halten den Boden lockerer – das fördert die Wasseraufnahme. Außerdem schützen sie den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung – und damit vor Verdunstung.
Viele Kommunen erlauben nach Kenntnisstand der BUND-Expertin für Stadtnatur die Bepflanzung der Baumscheiben entlang der Straßen durch Anwohner. In der Regel sei jedoch eine gesonderte Genehmigung notwendig, die man beim zuständigen Grünflächenamt nachfragen kann.
Man sollte beim Bepflanzen darauf achten, dass die Baumwurzeln nicht verletzt werden. Daher sollte man den Boden besser nicht tiefer als zehn Zentimeter für die neuen Pflanzen auflockern. Eine zusätzliche Schicht Blumenerde sollte nicht höher als zwei Zentimeter sein, sonst kann der Stamm faulen.