17. April 2020, 8:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei Ihnen wachsen die Pilze nicht nur auf der Wiese, sondern auch in den Bäumen? Dann sollten Sie erst einmal klären, um welche Baumpilze es sich handelt, denn einige sind schädlich. myHOMEBOOK sagt, was Sie tun können, wenn Ihre Bäume befallen sind.
Baumpilze ernähren sich von den Nährstoffen aus lebendem und abgestorbenem Holz. Dabei werden verwertbare Stoffe durch Enzyme abgebaut. Dadurch sind Baumpilze in der Lage, Holz zu verdauen und daraus Energie zu beziehen. Das Holz wird dabei meist zersetzt, und das führt häufig und langfristig zum Absterben der Bäume. Bei diesem Vorgang gibt es Veränderungen im Holz, die man grob Braunfäule und Weißfäule nennt.
Baumpilze im Garten – der Unterschied zwischen Braun- und Weißfäule
Baumpilze, die Braunfäule oder Weißfäule in Bäumen erzeugen, sind darauf spezialisiert, bestimmte Stoffe zu verwerten. Holz besteht zum großen Teil (ungefähr 90 Prozent) aus Hemizellulose, Zellulose und Lignin. Bei der Braun- und Weißfäule werden diese Substanzen unterschiedlich abgebaut.
Braunfäule
Bei der Braunfäule bauen die Baumpilze speziell Zellulose und Hemizellulose ab. Zurück bleibt das Lignin. Das zersetzte Holz bekommt nun die typische tiefbraune Farbe. Im fortgeschrittenen Zustand lässt sich das Holz dann zwischen den Fingern zu Pulver verreiben. Braunfäule tritt sowohl an abgestorbenem als auch an lebendem Holz auf. Verursachende Baumpilze sind unter anderem der Lärchenporling oder der Rotrandige Baumschwamm.
Weißfäule
Bei der Weißfäule wird neben der Zellulose und der Hemizellulose auch das Lignin abgebaut. Verschiedene Baumpilze machen das auf unterschiedliche Weise. Deshalb unterscheidet man nochmal zwischen der simultanen Weißfäule und der selektiven Weißfäule. Bei letzterer bleicht das Holz aus und wird heller. Im fortgeschrittenen Stadium erscheint das Holz dann schwammig. Bei der simultanen Weißfäule wird das Holz erst spröde und zum Schluss faserig. Weißfäule befällt hauptsächlich lebende Bäume und wird zum Beispiel durch Baumpilze wie Feuerschwämme und Trameten verursacht.
Was tun, wenn der Baum von einem Pilz befallen ist?
Hat sich ein Baumpilz erst mal eingenistet, wird man ihn nicht mehr los. Es gibt keine sichere Methode, um Baumpilze zu entfernen. Das Pilzgeflecht, auch Myzel genannt, ist meist schon zu weit ins Holz eingedrungen. Je nach Pilz- und Baumart, kann ein Baum aber viele Jahre mit einem Pilz leben. Sie können allerdings dafür sorgen, dass sich der Pilzbefall nicht weiter ausbreitet und andere Bäume ansteckt.
Baumpilz entfernen – so geht’s
Dazu entfernen Sie sichtbare Fruchtkörper noch vor der Reife. Entsorgen Sie die entfernten Teile aber nicht auf dem Komposthaufen, sondern besser im Hausmüll. Bei sehr wertvollen Bäumen kann unter Umständen ein sogenannter Baumchirurg helfen. Der operiert die befallenen Stellen – wenn möglich – großflächig heraus.
Sind Baumpilze giftig?
Auch wenn die Baumpilze den gewöhnlichen Speisepilzen ähneln, die man auch selbst im Garten anbauen kann, sollte man sie nicht essen. Auch wenn manche zum Verzehr geeignet sind, sollte man als Laie davon absehen. Manche Baumpilze sind nämlich nicht nur ungenießbar, sondern auch giftig! Dazu zählt unter anderem der Zimtfarbene Weichporling. Andere Baumpilze, wie beispielsweise der weit verbreitete Schwefelporling, kann beispielsweise auch gesundheitsschädigend sein, wenn er an der giftigen Eibe wächst. Sind Sie sich nicht sicher, sollten Sie unbedingt einen Experten konsultieren, der den Pilz genau bestimmen kann.
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Gartengeräte nach Kontakt mit Baumpilzen gründlich reinigen
Ob beim Zahnarzt oder im Krankenhaus, medizinische Geräte werden vor Gebrauch immer desinfiziert. Das sollten Sie auch mit Gartengeräten tun, mit denen Sie zuvor an pilzbefallenen Bäumen hantiert haben. So vermeiden Sie, dass Sie andere Bäume anstecken. Die Säge können Sie zum Beispiel über mit Gas abflammen.
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Muss man von Baumpilz befallene Bäume fällen?
Einige Baumpilze fressen Bäume regelrecht von innen auf. Irgendwann werden diese Bäume dann so instabil, dass sie zur Gefahr werden. Sie müssen gefällt werden. Aber Vorsicht: Auch wenn es Ihr Baum ist und der auf Ihrem Grundstück steht, dürfen Sie ihn unter Umständen nicht ohne Genehmigung fällen. In Deutschland dürfen lediglich Obstbäume ohne Erlaubnis gefällt werden. Besorgen Sie sich im Zweifel also vorher eine Genehmigung beim zuständigen Amt.