7. Februar 2020, 15:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine gut verzweigte Hecke ist der ideale Schutz vor Wind und neugierigen Blicken der Nachbarn. Wie Sie einen natürlichen Sichtschutz pflanzen und was Sie tun müssen, damit die Hecke auch wirklich blickdicht zusammenwächst, verraten wir Ihnen hier.
Sie haben keine Lust mehr, auf eine kalte Mauer oder einen Zaun zu starren, wenn Sie im Garten entspannen? Dann pflanzen Sie doch einfach eine Hecke als Sichtschutz an! Die Gewächse bieten zudem noch weitere Vorteile. Heckenpflanzen schützen auch vor einer zu schnellen Bodenverdunstung und dienen als Speicher für Regenwasser. Darüber hinaus bremsen die Gewächse starke Windstöße ab und sind auch dazu im Stande, Abgase und andere Schadstoffe zu filtern. Die meisten Sorten bieten Vögeln sowie Insekten und Kleinstlebewesen ein Zuhause. Natürlich erfordert das Anlegen von Jungpflanzen einige Jahre Geduld, doch es gibt auch andere Möglichkeiten, eine Hecke schnell und blickdicht hochzuziehen.
Welche Pflanzenarten eignen sich für eine blickdichte Hecke?
Eine gepflegte Hecke verleiht dem Garten oder der Terrasse meist überhaupt erst eine Struktur. Der Trend der letzten Jahre geht eindeutig zu blickdichten Sichtschutzhecken. Die unangefochtene Nummer eins ist wohl der Buchsbaum, doch auch Sorten wie Eibe, Liguster, Lebensbaum, Stechpalme, Kirschlorbeer, Zypresse oder Feuerdorn erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen einer Hecke
Die beste Zeit, um eine neue Hecke anzulegen, ist im Frühjahr. Vor dem Einpflanzen ist es wichtig, die Wurzelballen der jeweiligen Gewächse für mehrere Minuten unter Wasser zu tauchen. Erst wenn keine Luftbläschen mehr aufsteigen, ist die Pflanze bereit für das Beet. Heben Sie nun einen Graben entlang der Fläche aus, die Sie bepflanzen möchten und setzen zur Markierung Pflanzstöcke oder -stäbe hinein. Diese bekommen Sie bereits ab etwa 10 Euro pro zehn Stück bei Amazon. Im Anschluss verbinden Sie die Stäbe mit Draht, bevor Sie Ihre Pflanzen in den Graben setzen.
Zusätzlich sollten Sie dem Boden ein natürliches Substrat aus Kompost und drei Teilen Muttererde zuführen. Es ist zu empfehlen, die Gewächse ebenfalls am Draht festzubinden, um sicherzustellen, dass die Hecke auch wirklich aufrecht in die Höhe wächst. Um die Pflanzen ideal einzuschlämmen, gießen Sie großzügig.
In der Regel ist im ersten Jahr kein Rückschnitt erforderlich. Das erste Mal sollten Sie Zweige und Geäst im Frühjahr oder im Herbst des Folgejahres stutzen. Hierbei ist es wichtig, in erster Linie besonders dünne und schmale Seitentriebe zu entfernen, die aus der Reihe tanzen und einzeln nach oben wachsen. Das kann auf den ersten Blick zwar etwas unschön aussehen, doch schon nach wenigen Wochen wächst alles wieder zusammen und niemand kann in Ihren Garten schauen.
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Hecken als Meterware
Wer nicht mehrere Jahre auf seine blickdichte Hecke warten möchte, kann es sich auch erheblich einfacher machen und auf vorbereitete Gewächse aus dem Garten-Center oder Online-Shop zurückgreifen.
5 besonders blickdichte Heckenpflanzen
Abendländischer Lebensbaum
Immergrün und extrem winterhart: Der Abendländische Lebensbaum erweist sich bei entsprechender Pflege als besonders dichter Sichtschutz. Um eine blickdichte Verzweigung zu erreichen, sollten Sie die Hecke zweimal pro Jahr zurückschneiden. Bei Frost färbt sich die grüne Belaubung bräunlich.
Liguster
Robust und regenerationsfähig: Der bei Gärtnern auch als Rainweide bekannte Liguster hat die Eigenschaft, sich an Standort und Bodenverhältnisse anzupassen. Da das Grün sehr schnell und bis zu drei Meter hoch wächst, sollten Sie die Zweige etwa zweimal im Jahr zurückschneiden. Übrigens: Liguster bietet Vögeln einen idealen Nistplatz.
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Eibe
Extrem langlebig: Die Eibe kann bei guter Pflege ein Alter von bis zu 1000 Jahren und eine Höhe von bis zu vier Meter erreichen. Das Nadelgehölz wächst jedoch sehr langsam und es dauert, bis die Hecke einen vernünftigen Sichtschutz abgibt. Dafür brauchen Sie die heimische Pflanze aber auch nur einmal pro Jahr zurückzuschneiden.
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Buchsbaum
Beliebter Klassiker: Buchsbaum ist in Sachen Gartengestaltung mit Sicherheit die Nummer eins unter den Heckenpflanzen. Das Gewächs verzweigt sich für gewöhnlich zwar sehr schnell und ist besonders langlebig, dafür wächst der grüne Sichtschutz aber auch nur sehr langsam. Wer eine schöne Buchsbaumhecke im Garten haben möchte, braucht also Geduld. In der Regel genügt ein Rückschnitt pro Jahr.
Kirschlorbeer
Ob Sonne oder Schatten – Kirschlorbeer stellt keine besonderen Ansprüche an Boden und Standort. Am besten eignet sich das Gewächs als Ergänzung zu mediterran gestalteten Gärten. Der Rückschnitt sollte mindestens einmal jährlich und idealerweise mit einer manuellen Heckenschere erfolgen, damit die Blätter keinen Schaden nehmen. Als Sichtschutz eignen sich vor allem die Sorten Caucasica, Rotundifolia und Herbergii.
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Was tun bei Lücken in der blickdichten Hecke?
Es kann schon mal passieren, dass Hecken vor allem im unteren Bereich kahl werden und Lücken entstehen. Die Ursache: An diese Stellen gelangt weniger Sonnenlicht. Deshalb bietet es sich an, eine Hecke in Trapezform zu schneiden – unten breit und nach oben hin schmaler.
Aber auch weiter oben in der Hecke kann es vorkommen, dass sich lichte Stellen abzeichnen. Dann sollte man die verkümmerten Triebe bis zum gesunden Holz zurückschneiden, damit sich die Hecke wieder verdichten kann. Wichtig ist, dass genügend Sonnenlicht auf die Stelle scheint. Zudem kann man auch unversehrte Triebe an einem Stab befestigen und führen, sodass sie die Lücken in der Hecke schließen.