20. November 2020, 17:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schlapper Farn, müde Yucca – gähn. Zimmerpflanzen müssen nicht langweilig oder spießig sein. myHOMEBOOK stellt außergewöhnliche Gewächse vor, die gute Laune machen. Das Beste: Ohne viel Pflege kann man sich die floralen Hingucker in den eigenen vier Wänden halten.
Hübsch, klein, zart oder groß, fleischig und gewöhnlich. Wem Monstera oder Yucca-Palme als Zimmerpflanze zu wuchtig sind, sollte stattdessen zartere Gewächse in Augenschein nehmen. Beispielsweise den Dreiecksklee. Die filigrane Pflanze mit den markanten Blättern kann ganz leicht im Topf kultiviert werden. Die purpurnen Blüten sind ein echter Hingucker, der jeden Gast bezaubert. myHOMEBOOK stellt noch sechs weitere außergewöhnliche Zimmerpflanzen vor, die womöglich auf den ersten Blick unscheinbar wirken – dann aber richtig aufblühen.
Übersicht
Mit Pflege-Tipps 7 Zimmerpflanzen, die 2023 angesagt sind
Standort, Gießen, Vermehren Pflege-Tipps für den Weihnachtskaktus
Dekorativ und pflegeleicht Strelitzie – Tipps für die beliebte Zimmerpflanze
6 außergewöhnliche Zimmerpflanzen
1. Weihnachtskaktus (Schlumbergera truncata)
Schlumbergera truncata – schon mal gehört? Gängiger ist womöglich die deutsche Bezeichnung „Weihnachtskaktus“ für diese außergewöhnliche Zimmerpflanze. Mit ihren kleinen, fetten Blättern wirkt Schlumbergera auf den ersten Blick zwar eher wie ein graues Mauerblümchen. Deshalb galt sie lange Zeit als ziemlich spießig. Aber einmal im Jahr lässt sie es dann knallen: Purpur-rot leuchten ihre Blüten. Filigran, doch ein wenig obszön wachsen daraus die Pollenstängel. Schlumbergera truncata ist einfach ein Klassiker. Ein Klassiker, der nicht viel Flüssigkeit braucht.
Standort: hell, aber keine permanente Sonne
Boden: als Substrat eignet sich Blumenerde, wahlweise auch Kakteenerde
Nährstoffe: Flüssigdünger alle drei Wochen
Zusätzliche Pflege: in der warmen Jahreszeit mehr gießen, dabei aber Staunässe vermeiden
Giftig: schwach giftig, bei Kindern sowie Haustieren im Haushalt nicht geeignet
2. Eselsschweif (Sedum morganianum)
Seltsamer Name – umso interessanter die Pflanze. Manchmal wird die Pflanze Schlangen-Fetthenne genann, Eselsschweif ist jedoch kürzer. Das Gewächs hat kleine, fleischig blau-grüne Blätter. Und die haben Gewicht: Die Zweige des Eselsschweifs hängen meist herab. Womöglich stammt daher der Name. Weil die Zweige herunterhängen, kann man diese Zimmerpflanze wunderbar in hängenden Kübeln oder Blumenampeln kultivieren. An den dickblättrigen Zweigen bilden sich filigrane, roséfarbene Blüten. Die ursprünglich in Südamerika beheimatete Sukkulente braucht nicht viel Pflege.
Standort: hell sowie sonnig
Boden: feucht, gern lehmige Erde
Nährstoffe: eher weniger Düngegabe, außerdem kein Humus
Zusätzliche Pflege: zwischen November und März nicht düngen sowie sparsam gießen
Giftig: nein
Dazu passend: Grünlilie – beliebt als Zimmerpflanze und für den Garten
3. Perilla (Perilla frutescens)
In Asien ist Perilla auch unter dem Namen Shiso ein Begriff. Die Pflanze wächst und gedeiht dort in vielen Gärten, aber auch wild am Straßenrand. Hier lässt sie sich hingegen in der Wohnung kultivieren. Die Blätter der krautigen, außergewöhnlichen Zimmerpflanze werden in der asiatischen Küche zum Würzen verwendet. Kein Wunder, denn Perilla ist zum Reinbeißen schön. Auf einer sonnenverwöhnten Fensterbank gedeiht sie hervorragend.
Standort: sonnig oder halbschattig
Boden: lehmhaltig sowie feucht
Nährstoffe: Erde sollte nährstoffreich sein
Zusätzliche Pflege: regelmäßige Gabe von Kompost, Staunässe vermeiden
Giftig: nur für Kaltblüter (Fische)
4. Paradiesvogelblume (Strelitzia)
Diese knalligen Blüten kennt fast jeder. Denn als Schnittblume wird die Paradiesvogelblume oftmals in Blumenläden angeboten. Was wenige wissen: Die Strelitzie, wie die schöne Pflanze mit kürzerem Namen heisst, kann auch im Kübel sowie Topf kultiviert werden. Doch Schönheit kann zicken: Die Pflanze entwickelt dicke Wurzeln, die bei zu viel Gießwasser anfaulen können. Deshalb sollte man Strelitzien in ein geeignetes Substrat einpflanzen.
Standort: sonnig sowie warm, nicht unter zehn Grad
Boden: nahrhafte Erde, sandiger Lehm
Nährstoffe: Kompost für Pflanzen im Garten, im Kübel hingegen Flüssigdünger
Zusätzliche Pflege: im Winter auf Nährstoffzugabe verzichten, regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren
Giftig: für Haustiere giftig
5. Eulenauge (Huernia zebrina)
Spektakulär, womöglich jedoch für manche Augen etwas morbide! Die ursprünglich im südlichen Afrika beheimatete Huernia hat einen ganz großen Aufritt, sobald sie blüht. Das Seidenpflanzengewächs ist als Zimmerpflanze sehr leicht zu kultivieren. Nur darf die Heizung nicht ausfallen, denn Huernia geht unter zehn Grad Celsius ein. So schön die Zimmerpflanze aber ist, der Duft ihrer Blüte ist gewöhnungsbedürftig. Was Fliegen anlockt, kann Menschen eher abstoßen. Huernia müffelt etwas nach Aas.
Standort: sonnig und hell, jedoch keine pralle Sonne
Boden: Kakteensubstrat
Nährstoffe: Kakteendünger einmal im Monat
Zusätzliche Pflege: wenig gießen, im Sommer sparsam, im Winter fast gar nicht, regelmäßig auf Schädlinge wie Wollläuse sowie Wurzelläuse kontrollieren
Giftig: keine Hinweise vorhanden
Auch interessant: Die Vor- und Nachteile von künstlichen Zimmerpflanzen
6. Luftpflanzen (Tillandsien)
Man nennt diese merkwürdigen Gewächse auch Luftpflanzen. Nicht zu Unrecht, denn die ursprünglich in trockenen Regionen beheimateten Tillandsien haben eine ganz besondere Methode entwickelt, um zu überleben. Sie beziehen das lebensnotwendige Wasser aus der Luftfeuchtigkeit. Deshalb braucht man sie nicht in Substrat oder Erde pflanzen. Topf adé. Tillandsien kann man sehr schön als hängende Zimmerpflanzen arrangieren. Tipp: Vor allem bei trockener Heizungsluft sollten Tillandsien zudem regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber befeuchtet werden.
Standort: hell, sonnig sowie luftfeucht
Boden: kein Substrat nötig, dafür brauchen Tillandsien einen Gegenstand wie ein Stück Holz, an dem sie wurzeln können
Nährstoffe: alle vier Wochen Dünger für Tillandsien oder Bromelien verwenden
Zusätzliche Pflege: mit kalkarmem oder enthärtetem Wasser besprühen, außerdem regelmäßig auf Befall durch Blattläuse kontrollieren
Giftig: nein