8. September 2023, 16:13 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Die Efeutute gehört mit zu den beliebtesten Zimmerpflanzen – zu Recht. Denn die Kletterpflanze aus den Tropen mit den sattgrünen, herzförmigen Blättern ist nicht nur äußerst dekorativ, sondern in Sachen Pflege besonders anspruchslos.
Wer in kurzer Zeit ein Dschungel-Feeling in den eigenen vier Wänden haben möchte, allerdings eher Anfänger in Sachen Pflanzen ist, der sollte unbedingt zur Efeutute (Epipremnum pinnatum), auch Goldranke genannt, greifen. Neben Monstera, Pilea und Co. feiert sie gerade ein grünes Comeback als pflegeleichte Kletterpflanze, die wenig Ansprüche stellt und sich leicht vermehren lässt. Großes Plus der Efeutute: Sie gehört zu den Zimmerpflanzen, die Schadstoffe wie Formaldehyd aus der Luft filtern können und diese auch feucht halten.
Übersicht
Efeutute
Boden
hochwertige Pflanzenerde, durchlässig
Pflanzzeit
ganzjährig
Standort
hell, aber nicht zu sonnig
Gießen
nicht allzu viel Wasser
Wachstumszeit
April bis September
Giftig
ja
Düngen
alle drei Wochen Flüssigdünger
nein
Blumenampel oder Rankhilfe – wie fühlt sich die Efeutute am wohlsten?
Die Efeutute ist in puncto Standort und Gestaltung sehr flexibel. Ob als dekorative Blumenampel mit langen, nach unten hängenden Trieben oder an Möbeln oder Geländern rankende Kletterpflanze: Letztendlich bleibt es dem Pflanzenfreund überlassen, wie die wuchsfreudige Efeutute die eigenen vier Wände begrünen soll. Denkbar sind auch ganze Wände, die mit Rankhilfen versehen werden. Die Triebe der Goldranke müssen dann gelegentlich um die Kletterhilfen gewunden werden – selbstständig wächst die Pflanze nicht um Stäbe oder Pflanzschnüre. So können sogar lebende Raumteiler im heimischen Wohnzimmer wachsen. Wichtig ist der Efeutute lediglich ein heller, aber nicht zu sonniger Standort. Hier können die grünen, teilweise grün-weiß gesprenkelten Blätter sonst leicht verbrennen. Wer eine dekorative Pflanze sucht, die auch mit der hohen Luftfeuchtigkeit im Badezimmer zurechtkommt, hat mit der Efeutute die ideale Kandidatin gefunden.
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Gießen, düngen, vermehren: Optimale Pflege für die Efeutute
Bewässerung
Wie bei den meisten Pflanzen gilt auch beim Gießen der Efeutute: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Denn die Rankpflanze mag weder einen ausgetrockneten Wurzelballen, noch Staunässe. Am besten ab und zu mit den Fingern prüfen, ob die Erde noch leicht feucht ist. Umgekehrt gibt die Efeutute schnell ein Alarmsignal, wenn doch einmal zu großzügig gegossen wurde. Dann bilden die herzförmigen Blätter an den Spitzen Wassertropfen, um die überschüssige Feuchtigkeit abzusondern. Auch gelb verfärbte Blätter weisen auf Staunässe hin. In beiden Fällen einfach ein paar Tage länger bis zum Gießen warten.
Düngen und umtopfen
Die Efeutute ist anspruchslos und wächst in der Regel ohne viel Aufwand schnell und üppig zu einem Mini-Dschungel heran. Dennoch sollte man ihr für die optimale Pflege etwa alle drei Wochen etwas Flüssigdünger über das Gießwasser gönnen. Danken wird die Pflanze es mit kräftigen Trieben und sattgrünen Blättern.
Wie Triebe und Blätter wächst aber auch der Wurzelballen zügig zu einem dichten Geflecht. Spätestens wenn die ersten Wurzeln sich ihren Weg aus dem Topfboden bahnen, ist es Zeit für einen größeren Blumentopf und frisches Substrat. Die alte Erde sollte vollständig vom Wurzelballen entfernt, eventuell verfaulte oder vertrocknete Wurzeln großzügig abgeschnitten werden. Wer eine groß gewachsene Efeutute teilen möchte, zieht den Wurzelballen mit den dazugehörigen Trieben einfach vorsichtig auseinander und pflanzt die Goldranken separat ein. Geeignet ist mittelgrobe Pflanzenerde aus dem Baumarkt. Aber auch Hydrokultur ist eine mögliche Option für die Efeutute.
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Schnitt
Wie viele Zimmerpflanzen, die in den Tropen beheimatet sind, ist auch die Efeutute sehr wuchsfreudig. In ihrer natürlichen Umgebung bildet die Goldranke bis zu 20 Meter lange Triebe aus. Wenn das Grün aber überhandnimmt, kann relativ großzügig zurückgeschnitten werden. Hierfür eignet sich das zeitige Frühjahr am besten, da die Pflanze dann wieder stark und buschig neu austreiben kann.
Vermehren
Efeututen gehören zu den Pflanzen, die sehr einfach über Ableger vermehrt werden können. So geht’s:
- Hierfür einen rund acht bis zehn Zentimeter langen Trieb abschneiden.
- Es sollten mehrere Luftwurzeln an dem Trieb sichtbar sein.
- Nun das Pflanzenteil in ein Wasserglas stellen und dabei wie bei den ausgewachsenen Exemplaren auf einen hellen, aber nicht zu sonnigen Platz achten.
- Nach wenigen Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben und die junge Goldranke kann in einen kleinen, mit humusreicher Erde gefüllten Topf gepflanzt werden.
Kinder und Haustiere – ist die Efeutute giftig?
Wenn sich die Efeutute mit Kindern und Haustieren ein Zuhause teilt, ist Vorsicht geboten. Die meisten Teile der Pflanze sind für Mensch und Tier giftig und können zu Übelkeit, Erbrechen oder Hautreizungen führen. Gerade Kleintiere nagen grüne Pflanzen gerne an. Deshalb sollte die Efeutute in der Nähe von Nachwuchs und Heimtieren unbedingt als Blumenampel mit kurz zu haltenden Trieben oder als Rankpflanze an einem erhöhten Standort gehalten werden. Kinderzimmer sind deshalb auch ein denkbar ungeeigneter Ort für die Zimmerpflanze.
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Schädlinge und Krankheiten
Für die Efeutute braucht man keinen ausgeprägten Grünen Daumen. Sie ist sehr pflegeleicht und ausdauernd auch unter nicht ganz optimalen Bedingungen. Dennoch kann auch die Efeutute unter Schädlingen leiden oder Krankheiten entwickeln.
Schildläuse
Diese Schädlinge sind relativ schwer zu erkennen, da sie sich mit Vorliebe an den Blattunterseiten der Efeutute aufhalten. Wer seine Pflanze beim Gießen kurz nach Schildläusen absucht, kann einen schlimmeren Befall meist frühzeitig verhindern. Ihrem Namen entsprechend tragen Schildläuse braune Schilde oder Panzer und verharren unbeweglich auf den Blattunterseiten, wo sie den Pflanzensaft aufsaugen. Sitzen nur vereinzelte Läuse auf der Efeutute, können sie einfach mit einem feuchten Tuch von den Blättern gewischt werden. Bei stärkerem Befall sollte die Zimmerpflanze mit einer Mischung aus Spiritus und Schmierseife besprüht werden oder mit einem handelsüblichen Pflanzenschutzmittel aus dem Baumarkt.
Wurzelfäule
Staunässe ist neben starker Sonneneinstrahlung der größte Feind der Efeutute. Wird zu großzügig und oft gegossen, können die Wurzeln der Pflanze faulen. Riecht die Erde der Goldranke faulig, spricht dies für bereits eingesetzte Wurzelfäule. Schnelle Abhilfe bringt hier nur umtopfen: Die Pflanze vom alten Substrat und allen verfaulten Wurzeln befreien und in einen Topf mit neuer Erde setzen. Nur sehr sparsam angießen – mit etwas Glück wächst die Efeutute gesund wieder an.
Thripse
Genau wie Schildläuse sind auch Thripse nur schwer zu erkennen. Die Schädlinge halten sich gern auf den Blattunterseiten der Efeutute auf. Bemerkt wird der Befall oft erst, wenn die Pflanze gelb verfärbte und verkümmerte Triebe aufweist. Erwachsene Thripse sind dunkelbraune, längliche Insekten, die Larven sind eher gelblich weiß. Bewährt haben sich folgende Maßnahmen:
- Befallene Pflanze von gesunden isolieren und gründlich abduschen
- Blautafeln an der Pflanze anbringen
- Mischung aus Neemöl, Spülmittel und Wasser anrühren und die Efeutute damit einsprühen
- Nützlinge wie Raubmilben ernähren sich von Thripsen und können ebenfalls helfen
Hinweis: Leider ist ein größerer Schädlingsbefall mit Thripsen nur schwer in den Griff zu bekommen.