20. Mai 2022, 17:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eisenhut ist zweifellos eine prachtvolle Zierde im Garten. Es gibt jedoch einen Haken: Die Pflanze ist giftig. Wer sie im Garten anpflanzt, muss auf einige Dinge achten.
Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) ist mit seinen blau-violetten Blütenrispen ein wahrer Hingucker. Die unter Naturschutz stehende Staude sollte jedoch nur mit spitzen Fingern angerührt werden, Eisenhut gilt als eine der giftigsten Pflanzen in Europa. Kinder könnten sich alleine über den Hautkontakt beim Spielen mit den großen Blüten vergiften. Wo keine Gefahr droht, ist Eisenhut jedoch eine schöne Bereicherung im Garten.
Eisenhut
Boden
nährstoffreich, humushaltig
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
halbschattig
Gießen
Der Boden sollte stets feucht sein
Blütezeit
ab Juni
Giftig
ja
Düngen
Kompost beim Einpflanzen
nein, muss vor Frost geschützt werden
Eisenhut im Garten anpflanzen
Weltweit gibt es rund 400 Eisenhut-Arten. In unseren Breiten ist vor allem der Blaue Eisenhut oder Berg-Eisenhut (Aconitum napellus) eine beliebte Zierpflanze, die schon im Frühsommer blaue Blütenrispen bildet. Andere Arten zeigen ihre Blütenpracht erst im Hochsommer oder Herbst, und das in den unterschiedlichsten Farben. Malerisch ist zum Beispiel der Rankende Eisenhut (Aconitum hemsleyanum). Die Pflanze besticht nicht nur mit ihren weinroten Blüten, sie kann zudem in die Höhe ranken.
Der richtige Standort
Eisenhut kommt im Garten zwar gut mit viel Sonne zurecht. Noch besser gedeiht die Pflanze jedoch an einem halbschattigen Standort. Der Boden sollte nährstoffreich und humushaltig sein. Eisenhut kann prinzipiell über das ganze Gartenjahr hinweg gepflanzt werden. Pflanzt man jedoch schon im Frühling, bilden sich bis zur kalten Jahreszeit ausreichend tiefe Wurzeln. Das gibt der Pflanze ausreichend Kraft in der kalten Jahreszeit.
Wer mehrere Eisenhüte ins Beet setzen will, sollte für kleine Sorten einen Pflanzabstand von rund 30 Zentimetern einhalten. Eisenhüte besitzen zwar einen schmalen Wuchs, können aber auch mannshoch werden. Ein Berg-Eisenhut erreicht locker eine Wuchshöhe von über einem Meter. Um richtig zur Geltung zu kommen, brauchen höher wachsende Eisenhüte daher ausreichend Platz im Gartenbeet. Für die Großen unter den Eisenhütten sollte zu Nachbarpflanzen deshalb ein Abstand von bis zu einem halben Meter bemessen werden. Phlox, Indianernesseln oder Anemonen sind schöne Begleiter im Beet.
Achtung: Alle Pflanzenteile, auch die Wurzelballen und Samen, sind giftig und können schon bei Hautkontakt gesundheitsschädlich sein. Wer Eisenhut einpflanzt, pflegt oder ausputzt, sollte unbedingt robuste Gartenhandschuhe und Schutzkleidung tragen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Vergiftungssymptomen sind unter anderem starker Schwindel, Erbrechen, Lähmung oder Herz-Rhythmus-Störungen, wie die Experten der Giftzentrale Bonn berichten.
Auch lesenswert: Achtung! 26 heimische Pflanzen, die giftig sind
Eisenhut optimal pflegen
Gut angewachsen, ist die schöne Staude recht pflegeleicht. Mit etwas Aufmerksamkeit greift man einem Eisenhut jedoch hilfreich unter die Arme. Die Pflanze dankt das mit einer noch üppigeren Blüte. Auf folgende Dinge sollten Hobbygärtner achten:
Bewässerung
Vor allem an einem sonnigen Standort muss Eisenhut regelmäßig gegossen werden. Ist die Erde über längere Zeit zu trocken, leidet die Pflanze und geht schnell ein. In leicht feuchter Erde blühen Eisenhütte dagegen richtig auf.
Düngung
Die stark zehrende Staude muss ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Als Starthilfe gibt man beim Einpflanzen im Garten etwas reifen Kompost mit ins Pflanzloch. Nährstoffreich ist zudem eine Schicht von Laub oder Kompost, die man um die Pflanze herum verteilt. Um Blüte und Wurzelwachstum zu fördern, versorgt man einen Eisenhut im Kübel alle zwei bis drei Wochen mit etwas Flüssigdünger.
Schnitt
Nach der Blütezeit im Oktober kann die mehrjährige Pflanze bodennah zurückgeschnitten werden. Regelmäßiges Ausputzen und Entfernen verwelkter Pflanzenteile gibt Eisenhut zudem neue Kraft. Als Schnittblumen für die Vase sollte Eisenhut bereits geschnitten werden, bevor sich die Blüten voll ausbilden. Dabei muss man sorgsam vorgehen und Handschuhe tragen. Abgeschnittene Pflanzenteile entsorgt man, geschützt vor Kindern oder Haustieren, über den Hausmüll.
Vermehren
Eisenhut kann über Teilung des Wurzelballens vermehrt werden. Die Pflanze wird dafür im Herbst ausgegraben. Die Knolle trennt man anschließend mit einem sauberen, scharfen Messer in mehrere Teile und setzt diese in feuchte, nährstoffreiche Erde. Die Mutterstaude versorgt man an der Schnittwunde mit etwas Holzkohlenstaub und pflanzt auch sie wieder ein.
Auch interessant: Teebaumöl – die Geheimwaffe gegen lästige Schädlinge im Garten?
Frostschutz
Junge Eisenhüte im Garten müssen ausreichend vor Kälte und Frost geschützt werden. Gut als Winterschutz eignet sich eine Schicht von Laub, Kompost, Reisig oder Stroh auf der Wurzelscheibe. Vor allem aber im Kübel kultiviert braucht ein Eisenhut einen ausreichenden Winterschutz. Generell sollte der Topf nicht zu lange auf einer kalten Unterlage stehen. Gegen die Kälte von unten hilft schon einfaches Holzbrett, auf das man den Topf stellt. Zusätzlich kann man die Pflanze mit Vlies vor Kälte schützen, den man um den Topf herum wickelt.
Vorsicht, giftig! Auf welche 5 Gartenpflanzen Sie verzichten sollten, wenn Sie Kinder haben
Späte Blütenpracht Welche Stauden man im Herbst pflanzen kann
Leuchtende Blüten Indianernessel – Pflanz- und Pflegetipps für die Zierstaude
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge bereiten dem robusten Eisenhut in der Regel kaum Probleme. An einem zu warmen und sonnigen Standort kommt es allerdings manchmal zu einem Befall durch Minierfliegen oder durch die Schwarze Bohnenblattlaus. Problematisch ist zudem eine falsche Pflege. Staunässe verursacht, wie bei vielen anderen Stauden, schnell Wurzelfäule. Erkrankte Pflanzen entsorgt man dann mitsamt der Wurzeln über den Hausmüll.