7. März 2022, 14:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Geranien zählen zu den beliebtesten Pflanzen für Balkon und Garten. Es gibt unzählige Züchtungen. Besonders kurios: Einige Sorten duften nach Cola, Bienenwachs oder Ingwer. Generell eher pflegeleicht, blühen Geranien mit ein paar Tricks und Kniffen so richtig auf.
Geranien oder Pelargonien, wie die wuchskräftige und blühfreudigen Planzen korrekt heißen, stammen überwiegend aus Südafrika und fanden ihren Weg nach Europa um 1690. Anfangs waren die kostbaren Exoten nur etwas für Adlige und Reiche. Mit neuen Züchtungen konnten sich später auch weniger gut betuchte Menschen Geranien leisten. Heutzutage zieren die beliebten Pflanzen zahlreiche Balkone und Gärten. Vor allem im Alpenraum sieht man vielerorts Balkone mit üppig herüberhängenden, knallrot blühenden Geranien.
Übersicht
Geranien
Boden
nährstoffreich, durchlässig
Pflanzzeit
ab Mitte Mai
Standort
sonnig, hell
Gießen
regelmäßig, aber nicht zu oft
Blütezeit
Mai bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
ein Mal wöchentlich mit Flüssigdünger
nein
Geranien auf dem Balkon oder im Garten anpflanzen
Geranien sind recht robust, kommen auch mit leichtem Wind oder kühlerer Witterung zurecht. Allerdings kann anhaltender Regen zum Problem werden. Vor allem Sorten mit gefüllten Blüten leiden, wenn es zu nass ist. Die Blüten drohen dann zu verkleben. So richtig blühen die Pflanzen dagegen auf einem sonnigen Balkon oder an einem hellen Standort im Gartenbeet auf. Am richtigen Standort zeigen Geranien, denen es gut geht, ihre ausladende Blütenpracht den ganzen Sommer über.
Gepflanzt werden Geranien nach den Eisheiligen, wenn keine späten Fröste mehr drohen. In einem Balkonkasten von rund 40 Zentimetern passen locker zwei Geranien. Fünf oder sechs Pflanzen passen in einen Kasten mit einem Meter Länge. Generell sollte man für schnell und üppig wachsende Geranien einen ausreichenden Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern einhalten. Werden Geranien zu eng gesetzt, wachsen sie nur kümmerlich und bilden weniger Blüten aus.
Als Nachbarpflanzen im Gartenbeet eignen sich eine Vielzahl an Sommerpflanzen, zum Beispiel Petunien („Petunia“), Margeriten („Osteospermum“) oder Männertreu („Lobelia erinus“). Gut im Gartenbeet machen sich zudem verschiedene Ziergräser zwischen einzelnen Geranienbüschen.
Hängende Geranien für den Balkon, stehende für den Garten
Es gibt mittlerweile unzählige Sorten an Geranien. Für Blumenampeln und Balkonkästen eignen sich hängende Sorten (Leargonium peltatum) wie die rosa blühende „Ville de Paris“ und die üppig wachsende „Cascade“ mit ihren typisch roten Blütenständen.
Im Gartenbeet machen vor allem aufrecht wachsende, stehende Geranien („Pelargonium x hortorum“) eine gute Figur. Beliebt mit ihrem aufrechten und buschigen Wuchs ist die Zonal-Pelargonie mit ihren vielen roten, rosa- und orangefarbenen, pinken oder weißen Blüten.
Auch interessant: Wann man Ziergräser schneiden sollte und wie es richtig geht
Duftpelargonien – Geranien, die nach Möhren duften
Eine weitere Gruppe bilden die Duftgeranien oder –pelargonien. Auch hier gibt es viele verschiedene Sorten, darunter die Rosenpelargonie („Pelargonium graveolens“) mit ihrem zarten Rosenduft. Nach Zitronen duften „Pelargonium citronellum“, „Pelargonium odoratissimum“ und „Pelargonium crispum“. Lästige Mücken und Fliegen machen vor dem Zitronengeruch einen großen Bogen, weshalb die Sorten auch als Zimmerpflanzen beliebt sind.
Weitere Sorten mit teils überraschenden Geruchsnoten duften zum Beispiel nach Schokolade („Chocolate Peppermint“) oder Gewürzen wie Muskatnuss („Pelargonium fragans“). Besonders kurios sind Züchtungen, die bei Berührung der Blätter nach Cola („Torento“), Bienenwachs („Pelargonium panduriforme“), Möhren („Rübli“) oder Ingwer („Pink Champagne“) duften.
Geranien oder Pelargonien optimal pflegen
Geranien sind sehr sonnenhungrige Gewächse, ansonsten aber stellen sie wenige Ansprüche. Auf folgendes sollten Hobbygärtner jedoch achten:
Bewässerung
Geranien müssen zwar regelmäßig, aber nicht zu oft gegossen werden. Die Pflanzen kommen sogar für kurze Zeit mit leicht trockener Erde zurecht. Pflanzenkrankheiten drohen hingegen bei Staunässe! Generell sollten vor allem junge, empfindliche Geranienpflanzen weniger Wasser bekommen. Wie feucht die Erde ist, bekommt man ganz schnell mit der Fingerprobe heraus.
Düngung
Im Handel gibt es speziellen Dünger für Geranien oder Pelargonien. Ein handelsüblicher Flüssigdünger für Blühpflanzen ist aber auch gut geeignet, um Geranien mit Nährstoffen zu verwöhnen.
Schnitt
Damit Geranien erneut und üppiger blühen, muss man regelmäßig abgestorbene Zweige, Blätter und Blütenstände entfernen.
Vermehren
Recht einfach kann man Geranien durch Stecklinge vermehren. Dafür schneidet man einen etwa zehn Zentimeter langen Trieb ab, und zwar unterhalb des letzten Blattknotens. Worauf man bei dieser Technik noch achten sollte, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Frostschutz
Pelargonien oder Geranien sind kälteempfindlich und nicht winterhart. Man bekommt sie aber recht einfach über den Winter. Dafür schneidet man die Pflanzen noch vor dem ersten Frost kräftig zurück und entfernt alle Blätter. Beim Rückschnitt lässt man zwei oder drei Blattknoten stehen.
Anschließend nimmt man die Pflanzen behutsam aus dem Beet oder Balkonkasten und schüttelt die Erde vorsichtig von den empfindlichen Wurzeln ab. Die zurückgeschnittenen Geranien wickelt man einzeln in Zeitungspapier und stellt sie über den Winter an einen kühlen Ort. Alternativ kommen die vorbereiteten Geranien zum Überwintern in einen Blumentopf. Das Substrat sollte mit etwas Sand aufgelockert werden. Ausgepflanzt wird dann erst nach den letzten Frostnächten. Hier finden Sie weitere Tipps zum Überwintern von Geranien.
Wozu man Geranien oder Pelargonien verwenden kann
Die Blüten von Duftgeranien sind übrigens essbar. Schön machen sie sich zum Beispiel in einem Salat. Die duftigen Blüten und Blätter können zudem hervorragend für ein Potpourri verwendet werden.
Weniger bekannt ist, dass einige Arten wie „Pelargonium reniforme“ in früheren Zeiten als natürliches Heilmittel Verwendung fanden, zum Beispiel bei Erkältungserkrankungen und Husten. Wer empfindlich reagiert, sollte sich jedoch lieber nur am Geruch erfreuen und ansonsten die Finger von Duftgeranien lassen. Die ätherischen Öle können Hautreizungen verursachen.
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Geranien – Krankheiten und Schädlinge
Bei guter Pflege und regelmäßigem Ausputzen der Pflanzen sind Geranien kaum anfällig für Pflanzenkrankheiten. Geranienrost und Welkekrankheit bereiten ab und an Probleme. Gegen die Pilzkrankheiten hilft in der Regel ein handelsübliches Antipilzmittel (Fungizid) und sparsames Gießen.
Durchaus öfter können den Geranien eine Reihe an Schädlingen zu schaffen machen, darunter Blattläuse, Spinnmilben oder Thripse. Befallene Pflanzenteile müssen umgehend entfernt werden. Zusätzlich hilft ein Insektenschutzmittel, eine Pflanzenbrühe oder Pflanzenjauche.