1. Juli 2022, 11:01 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Hortensien verstörmen einen besonderen romantisch-altmodischen Flair. So passen sie besonders gut in Bauerngärten oder andere verspielte Gartenstile. Wer die Pflanze kultivieren möchte, sollte folgende Grundregeln beherzigen.
Egal ob im Garten oder auf dem Balkon: Hortensien machen immer etwas her. Besonders beliebt sind die Blumen, weil sie äußerst pflegeleicht sind. Mithilfe der richtigen Pflegemaßnahmen kann man die Blüten sogar umfärben. Die wichtigsten Tipps für die Ziersträucher im Überblick.
Übersicht
Hortensien
Boden
Locker, humusreich
Pflanzzeit
März bis Juli
Standort
Halbschattig, windgeschützt
Gießen
Feucht halten bei Wärme, keine Staunässe
Blütezeit
Juni bis September
Giftig
Nein
Düngen
Gelegentlich, stickstoffreicher Flüssigdünger
Nein
Welche Hortensien-Arten gibt es?
Hortensien gibt es in vielen verschiedenen Farben. Die jeweilige Art erkennt man an der Wuchsform und an der Form der Blüten. Fast alle bevorzugen windgeschützte halbschattige bis schattige Plätzchen.
- Ballhortensie
- Bauernhortensie
- Eichenblatthortensie
- Gartenhortensie
- Rispenhortensie
- Samthortensie
- Tellerhortensie
Hortensien im Garten anpflanzen
Man sieht es ihr kaum an, aber Hortensien sind Waldbewohner. In der Natur findet man sie am Waldrand oder auf Lichtungen, denn hier ist es leicht schattig. Im Garten sollte man sie also auch an einen halbschattigen und windgeschützten Platz pflanzen. Ideal ist kalkarme, humose und lockere Erde. Doch in der Regel fühlen sich Hortensien auch auf anderen Böden wohl.
Von März bis Juli kann man den Strauch in den Garten pflanzen. Dabei sollte das Pflanzloch ausreichend groß sein. Damit sich die Wurzeln ausbreiten können, ist es hilfreich, die Erde vor dem Einpflanzen aufzulockern.
Die optimale Pflege für Hortensien
Bewässerung
Der wissenschaftliche Name von Hortensien lautet Hydrangea, aus dem Griechischen Hydor (übersetzt: Wasser). Und das verrät schon alles. Sie ist eine Wasserschlürferin. Richtiges Gießen ist bei dem Zierstrauch das A und O. Den Boden sollte man bei warmem, trockenem Wetter immer feucht halten. Gegossen wird am besten morgens und abends. Dabei sollte man darauf achten, dass sich an den Füßen der Pflanze keine Staunässe bildet, das mögen sie überhaupt nicht. Deshalb gilt es auch stehendes Wasser im Untertopf zu vermeiden. Zudem sollte man nie die Blüten und Blätter der Pflanze gießen, sonst bildet sich Mehltau. Hortensien bevorzugen nicht zu kalkhaltiges Wasser. Ein großer Schluck Wasser aus der Regentonne ist ihnen am liebsten.
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Düngung
Wie viele andere Pflanzen auch vertragen Hortensien bei der Pflege ab und zu eine Portion Dünger. Für Kübelpflanzen eignet sich ein stickstoffreicher, phosphorarmer Flüssigdünger. Gedüngt wird von März bis August. Im Fachhandel erhält man sogar speziellen, auf die Ziergehölze angepassten Dünger. Gartenbewohner erhalten einen festen Langzeit-Dünger. Zusätzlich freuen sich die Pflanzen, wenn man den Boden mit Komposterde mulcht.
Schnitt
Schneiden braucht man die meisten Hortensien-Sorten eigentlich nicht. Wenn doch, stutzt man diese äußerst vorsichtig, denn wenn man zu viel zurückschneidet, blüht sie nicht mehr.
Vermehrung
Durch Stecklinge vermehrt man Hortensien am besten. Dafür schneidet man im Frühsommer einen grünen Trieb ohne Blütenknospen ab. Diesen zerteilt man wiederum in kurze Abschnitte mit je einem Blattpaar oben und unten. Die unteren Blätter kann man entfernen. Den unteren Triebabschnitt taucht man nun in ein Bewurzelungspulver. Abschließend pflanzt man den Trieb in einen Topf mit Aussaaterde. Mit einem Plastikbeutel kann man die Stecklinge abdecken – fast wie ein kleines Mini-Gewächshaus.
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Frostschutz
Einige Hortensiensorten sind nicht winterhart. Wer genug Platz hat, überwintert seine Hortensien im Haus bei 5 bis 8 Grad Celsius. Nach der Winterpause ab Februar brauchen die Pflanzen ein wärmeres Plätzchen, um auszutreiben.
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Krankheiten und Schädlinge
Hortensien gelten als robuste Pflanzen. Doch auch vor den hübschen Blütensträuchern machen Pilze oder Bakterien keinen Halt. Zu den häufigsten Krankheiten zählen Echter Mehltau, Grauschimmel sowie die Blattfleckenkrankheiten. Schnecken knabbern gerne Jungpflanzen an. Auch Blattläuse und Schildläuse können die Pflanze befallen.
Wie färbe ich meine Hortensien blau?
Damit Hortensien ihre aus der Gärtnerei mitgebrachten blauen Blüten auch im Folgejahr behalten, benötigen sie einen sauren Boden. Ist der Boden sauer genug (pH-Wert zwischen 4 und 4,5), nehmen Hortensien vorhandenes Aluminium aus dem Boden auf. So entstehen die blauen Blüten.
Nicht jeder Boden ist sauer genug und enthält ausreichend Aluminium. Ohne den Einsatz von Hilfsmitteln aus dem Fachhandel bekommt man keine blaublütigen Hortensien. Im Gartenhandel gibt es jedoch speziellen Blaudünger. Auch Alaun aus der Apotheke hat diesen Effekt. Kaffeesatz im Boden einbringen, schadet ebenfalls nicht, macht aber aus der Pflanze keinen Blaublüter. Eine Bodenprobe klärt auf, wie der Gartenboden zusammengesetzt ist.
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Die Hortensie blüht nicht – was tun?
Hortensien zählen dank ihrer üppigen Blüten zu den farbenprächtigsten Blumen für Beet und Balkon. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Pflanzen einfach keine Blüten tragen. Oft liegt das an bestimmten Fehlern, die Hobbygärtner und Pflanzenbesitzer bei ihrer Pflege machen.
1. Fehler: Zu starker Rückschnitt
Während viele Arten (unter anderem Rispen- und Schneeball-Hortensien) im Frühjahr einen kräftigen Rückschnitt brauchen, darf man Teller- und Bauer-Hortensien nicht zu stark zurückschneiden. Man würde dabei sonst zu viele Blütenknospen entfernen, wodurch im Sommer wiederum keine Blüte stattfinden kann. Deshalb ist es wichtig, bei diesen beiden Sorten nur die alten Blütenstände zu entfernen. Als Faustregel gilt: Schneiden Sie bis zu den nächsten intakten Knospen zurück – nicht weiter!
2. Fehler: Zu viel Sonne
Hortensien dürfen nicht zu schattig stehen, aber auch nicht in der direkten Sonne. Setzt man sie dauerhaft der prallen Mittagssonne aus, kann sich das negativ auf ihre Entwicklung und damit auch negativ auf die Knospenbildung und die Blüte auswirken.
3. Fehler: Unausgewogener Dünger
Auch der falsche Dünger kann die Ursache dafür sein, dass Hortensien nicht blühen. Sie bevorzugen einen nahrhaften, frischen, tiefgründigen, humosen, leicht sauren Boden. Ein leichter Kalkgehalt des Bodens wird von vielen Sorten toleriert. Wenn die Pflanze nicht die notwendigen Nährstoffe aus dem Boden ziehen kann, verweigert die Hortensie nicht nur die Blüte, auch die Triebe können nicht ausreichend verholzen. Dadurch ist die Pflanze nicht winterhart genug.
4. Fehler: Falsches Überwintern
Wenn Topf-Hortensien falsch überwintert werden, sind sie besonders anfällig für Botrytis, eine Knospenfäule, auch als Grauschimmel bekannt. Daher sollten Sie unbedingt darauf achten, Hortensien an einem geschützten Outdoor-Platz bei konstant niedriger Temperatur zu überwintern. Optimal sind Temperaturen um etwa 5 Grad Celsius. Denken Sie außerdem daran, die Töpfe vorher gut zu isolieren – beispielsweise mit Luftpolsterfolie, Jute, Schafwolle oder Kokosmatten.
5. Fehler: Ungenügender Frostschutz
Frost kann auch in einem anderen Zusammenhang verhindern, dass Hortensien blühen: bei einem Spätfrost. Wenn sich im Frühjahr noch einmal Spätfröste ankündigen, sollte man die Hortensien mit Gartenvlies abdecken, um sie vor Schäden zu bewahren. Sollten die Pflanzen doch einmal einen Frostschaden davontragen, kann man die erfrorenen Triebe entfernen. Aber nur bis zu einem gesunden Knospenpaar zurückschneiden!