4. Juni 2020, 13:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die sauren Johannisbeeren sind lecker und gesund – und schmecken am besten aus dem eigenen Garten. Die Sträucher sind relativ pflegeleicht, allerdings sollte man auf den passenden Zeitpunkt zum Pflanzen warten.
Als Eingrenzung für das Gemüsebeet oder als Mini-Hecke – Johannisbeeren sind eine Bereicherung für jeden Garten. Zudem sind die kleinen Beeren ein willkommener Vitaminlieferant, leckere Zutat für den Obstkuchen oder Basis für Marmelade und Gelee. Was es zu beachten gibt, wenn man im Garten Johannisbeeren anpflanzen möchte.
Warum die Johannisbeere ideal für Garten-Anfänger ist
Auch Anfänger unter den Hobbygärtnern können beim Anpflanzen von Johannisbeeren nicht viel falsch machen. Selbst für Mini-Gärten eignen sich die Sträucher, da sie nicht viel Platz benötigen. Zudem reicht zunächst eine einzelne Pflanze aus, da sich die Johannisbeere vorwiegend selbst befruchtet. Auch an die Bodenbeschaffenheit stellt die Johannisbeere keine besonderen Ansprüche. Lediglich ein Plätzchen mit guter Sonneneinstrahlung sollte vorhanden sein. Dann sollte man nur noch ausreichend gießen.
Johannisbeeren anpflanzen – weiß, rot oder schwarz?
Johannisbeeren gibt es in verschiedenen Farben: Weiß, Rot und Schwarz. Die Farbgebung wirkt sich auch auf den Geschmack aus. Nicht alle Varianten sind so sauer wie die roten Beeren.
- Weiße Johannisbeere: mild-fruchtiger Geschmack
- Rote Johannisbeere: aromatisch und typisch sauer
- Schwarze Johannisbeere: weniger sauer, dafür leicht herb und bitter
Für welche Sorten man sich entscheidet, liegt vor allem am persönlichen Geschmack. Bei der Pflege oder beim Anpflanzen gibt es bei den verschiedenen Johannisbeeren keine großen Unterschiede.
Johannisbeeren anpflanzen – wann ist der beste Zeitpunkt?
Eigentlich kann man Johannisbeeren von Frühling bis zum Herbst im Garten anpflanzen, allerdings eignet sich vor allem der Herbst dafür. Vor allem wurzelnackte Sträucher, also ohne Topf oder Ballen, sollte man vor dem Herbstlaub in die Erde bringen. Zu diesem Zeitpunkt wachsen sie am besten an und bringen bereits im darauffolgenden Sommer die aromatischen Beeren an die Zweige.
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Johannisbeeren zuschneiden – Schritt für Schritt
Hat man einen entsprechenden Standort im Garten reserviert, kann man die Johannisbeere anpflanzen. Dabei sollte man darauf achten, dass der Platz möglichst sonnig ist. Die Erde sollte nicht zu trocken sein. Die Sträucher wachsen zwar auch im Halbschatten, die Beeren sind dann jedoch weniger aromatisch. So geht man beim Anpflanzen vor:
- Loch mit dem Spaten ausheben.
- Wurzelballen aus dem Topf nehmen und etwas auflockern.
- Ballen so tief einsetzen, dass er rund zehn Zentimeter unterhalb der Oberfläche sitzt.
- Loch mit Erde Auffüllen und vorsichtig verdichten.
- Strauch gründlich eingießen.
- Mulchschicht rund um den Stock verteilen, damit das Wasser nicht so schnell verdunstet.
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Hinweis: Staunässe sollte man bei Johannisbeeren unbedingt vermeiden, da sonst die Pflanzen eingehen können. Ist der Boden zu trocken, kann man ihn mit etwas Kompost aufbessern.
Muss man Johannisbeeren zuschneiden?
In der Regel sollte der Johannisbeerenstrauch für eine ertragreiche Ernte nicht mehr als zehn Triebe haben, bei jüngeren sind es zwischen fünf und sieben. Bereits nach dem Anpflanzen sollte man die überschüssigen Triebe der Johannisbeere deshalb zurückschneiden, die übrig gebliebenen Äste etwas kürzen. Bei mehrjährigen Pflanzen lohnt es sich, die älteren Triebe nach der Ernte zu stutzen. Man erkennt sie an einer dunkleren Farbe. Zudem sollte man zu dicht stehende Zweige ausdünnen und abgestorbene Teile entfernen.
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Hinweis: Das Zuschneiden richtet sich auch nach der Farbe der Johannisbeeren. Während die roten Beeren eher bei älteren Pflanzen wachsen, kommen die schwarzen Beeren bereits bei einjährigen Sträuchern zum Vorschein. Deshalb kann man bei den dunkleren Früchten großzügiger zurückschneiden. Achtung: Schneidet man die Johannisbeeren zu früh oder zu stark zurück, kann es sein dass sie im kommenden Jahr keine Früchte ausbilden.
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Wie kann man Johannisbeeren vermehren?
Nach dem Anpflanzen lassen sich ältere Johannisbeeren relativ leicht vermehren, und zwar mit sogenannten Steckhölzern. So geht man beim Vermehren vor – am besten im Herbst:
- Kräftigen Trieb abschneiden und die Spitze entfernen.
- Abschnitte von rund 15 Zentimetern abschneiden mit je einer Knospe oben und unten, ein Ende sollte leicht schräg sein.
- Steckhölzer mit geradem Ende in die Erde stecken, sodass noch ein Ende herausragt.
- Über den Winter regelmäßig wässern.
- Im Frühjahr haben sich bereits Wurzeln gebildet, die Zweige treiben aus.
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Welche Schädlinge und Pilze gibt es bei Johannisbeeren?
Auch die Johannisbeere kann von Schädlingen befallen werden, beispielsweise Blattläusen. Besonders tückisch: Die Tierchen verstecken sich auf der Blattunterseite. Ein typisches Indiz für den Befall ist das Einkräuseln der Blätter. Zudem können sich an den Blättern blasenartige Wucherungen bilden. In der Regel reicht es aus, die befallenen Teile zu entfernen. Bei größeren Ansammlungen kann man zu biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln wie Brennnesseljauche oder Rhabarberbrühe greifen. Auf chemische Mittel sollte man verzichten. Wie Sie Pilze bei Johannisbeeren wirkungsvoll bekämpfen, erfahren Sie hier.