20. Januar 2022, 17:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mais ist das Gemüse des Jahres 2022. Warum aber gerade diese Pflanze von Experten gekürt wurde, hat einen gewichtigen Grund.
So mancher Hobbygärtner reibt sich bei dieser Nachricht die Augen. Wie schon im vergangenen Jahre wurde der gute, alte Mais (Zea mays) von Fachleuten zum Gemüse des Jahres 2022 gekürt. Was aber ist an Mais so besonders? Schließlich wird das Gemüse mit den knallgelben Körnern auf unzähligen Feldern und Äckern in Monokultur angebaut. Der Massenanbau hat einen Grund: Mais gilt als das wichtigste Getreide – noch vor Reis und Weizen.
Warum Mais das Gemüse des Jahres 2022 ist
Die Experten vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), die Mais zum Gemüse des Jahres 2022 wiedergewählt haben, wollen mit der Wahl auf ein Umweltproblem hinweisen. Sie erklären, dass für den großflächigen Anbau von Mais viele Pestizide eingesetzt würden. Zudem bestehe ein großer Düngerbedarf. 90 Prozent der angebauten Maissorten seien Hybride, also Pflanzen, die aus Kreuzungen gezüchtet wurden. Zudem würden in einigen Teilen der Welt gentechnisch gezüchtete Sorten angebaut.
Neben dem Industrie-Mais mit den gelben Körnern gibt es jedoch eine breite Palette an natürlichen Maissorten mit Körnern in den buntesten Farben. Die Experten vom VEN warnen, dass die Vielfalt der natürlichen und bunten Maissorten durch Hybridsorten akut bedroht sei. Durch die Wahl zum Gemüse des Jahres wollen sie traditionelle Maissorten bekannter machen und zu ihrer Erhaltung beitragen.
Welche Maissorten gibt es überhaupt?
Weltweit gibt es rund 5.000 verschiedene Maissorten. Hierzulande unterscheidet man unter fünf Sortentypen.
Zuckermais
Zuckermais ist vielerorts im Handel erhältlich und wird in der Lebensmittelindustrie verwendet. Die Kolben mit den süßlichen Kernen können gegrillt, gebacken und gebraten werden. Zuckermais kann man aber auch roh verzehren.
Puffmais
Die Körner diese Maissorte besitzen eine sehr harte, jedoch dünne Schale. Aus Puffmais kann man Popcorn herstellen. Die Körner anderer Sorten ploppen hingegen entweder gar nicht oder nur kümmerlich auf.
Weichmais oder Stärkemais
Weichmais besitzt einen hohen Stärkeanteil. Diese Maissorte eignet sich gut zur Herstellung von Fladenbroten, wie zum Beispiel Tortillas.
Zahnmais
Diese Sorte heißt so, weil die Körner mit der mittleren Einwölbung an Zähne erinnern. Zahnmais wird weltweit weitflächig angebaut. Aus dieser Maissorte wird etwa Alkohol, Stärke oder Tierfutter hergestellt.
Hartmais oder Steinmais
Wer mit dieser Maissorte einen Teig zubereiten will, hat seine liebe Mühe. Die Körner von Hartmais sind hart und spröde. Hartmais wird deshalb meist zur Herstellung von Stärke oder Futtermitteln verwendet.
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Mais im Garten anbauen – geht das?
Ja. Jedoch gedeiht die robuste, einjährige und sommergrüne Pflanze nicht überall gleich gut. So ist insbesondere ein Standort in Hanglage für den Tiefwurzler eher ungeeignet. Wie der Anbau im eigenen Garten klappt, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel. Wer mehr über natürliche Maissorten erfahren möchte: Auf der Homepage vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt gibt es weitere Informationen zum Mais.