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Pflanz- und Pflegetipps

Ölweiden – robuste Wildobststräucher, die sich selbst düngen

Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora)
Die Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora) liefert auch feine, sauer-süße Früchte Foto: iStock / LianeM
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

19. April 2022, 11:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein Loblied über die Ölweide hätte viele Strophen. Denn Ölweiden sind extrem robust, nehmen Hitze und Trockenheit nicht krumm und können sich sogar selbst düngen. Manche Ölweidenarten liefern zudem tolle Früchte.

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Weidenkätzchen sucht man an der Ölweide (Elaeagnus) vergeblich. Denn mit den bekannten Sal- oder Korbweiden haben sie nichts zu tun. Sie gehören stattdessen zu der relativ kleinen Pflanzenfamilie der Ölweidengewächse, zu der auch Sanddorn und Büffelbeere zählen. Je nach Zählweise sind zwischen 45 und 90 Ölweidenarten bekannt. Sie kommen hauptsächlich aus Asien, aber auch aus Südeuropa und Nordamerika. Ölweiden sind hierzulande noch relativ unbekannt. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn die Pflanzen haben einiges zu bieten.

Wie Ölweiden sich mit Stickstoff versorgen

Ölweiden haben eine ganz besondere Fähigkeit, die es ihnen möglich macht, auch auf sehr nährstoffarmen Böden zu gedeihen. Sie können ihren wichtigsten Nährstoff, den Stickstoff, aus der Luft ziehen. Dazu arbeiten sie an ihren Wurzeln mit speziellen Bakterien zusammen, die den Luftstickstoff binden und ihn so umwandeln, dass er für die Pflanzen verfügbar wird.

Gut zu wissen: Von diesem eingelagerten Stickstoff profitieren nicht nur die Pflanzen selbst, sondern auch diejenigen in der unmittelbaren Umgebung. Obstbäume beispielsweise sollen rund zehn Prozent mehr Erträge bringen, wenn Ölweiden in ihrer Nähe wachsen.

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Ölweiden vertragen Hitze, Trockenheit, Salz und mehr

Da Ölweiden sehr widerstandsfähig sind, haben sie das Potenzial, mit der Klimakrise vergleichsweise gut zurechtzukommen. Hitze und Trockenheit, aber auch Wind, kurze Überschwemmungen, Luftverschmutzung und Salz bereiten ihnen keine Probleme. Daher sind sie sowohl auf dem Land, als auch in dicht besiedelten Großstädten eine attraktive Wahl.

Elaeagnus ebbingei
Ölweiden (hier Elaeagnus ebbingei) sind sehr robust und damit bestens auf den Klimawandel vorbereitet Foto: iStock / photohampster

Blätter und Blüten

Ölweiden sind vielgestaltig. Viele Arten sind sommergrün, einige auch wintergrün. Allerdings bezieht sich dieses Versprechen hierzulande nur auf milde Winter. Denn in kalten Wintern verlieren auch die als wintergrün geltenden Arten ihre Blätter. Dafür treiben sie aber an den ersten wärmeren Tagen im Frühjahr schnell wieder aus. Je nach Art zeigen die meisten Arten ihre meist gelblich-beigefarbenen Blüten im Mai und mitunter auch im Juni. Diese sind zwar klein, wirken aber wegen ihrer großen Menge trotzdem nicht unscheinbar. Ihr intensiver süßlicher Duft macht sie zu guten Kandidaten für einen Platz in Terrassennähe.

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Verwendung im Garten

Die Ölweidenarten, die in unseren Breitengraden am häufigsten eingesetzt werden, wachsen zu zwei bis sechs Meter hohen Sträuchern heran. Während einige Arten wegen ihrer mediterranen Erscheinung besonders als Solitärpflanzen im Garten geeignet sind, gedeihen andere wie etwa die klein bleibende Buntlaubige Ölweide auch im Kübel gut.

Wer Ölweiden in Kombination mit anderen Wildobststräuchern als naturnahe Hecken pflanzen möchte, wählt am besten die Vielblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora) oder die Korallen-Ölweide (Elaeagnus umbellata). Auch reine Ölweidenhecken sind eine Option. Hierfür wird oft die Wintergrüne Ölweide (Elaeagnus ebbingei) verwendet, die genau wie die meisten anderen Ölweidenarten auch, gut schnittverträglich ist. Sie hat wegen ihrer späten Blüte, die bis in den November hineinreicht, für Insekten einen ganz besonderen Wert.

Aber auch die Blüten der anderen Arten sind bei vielen Insekten sehr begehrt. Die Früchte der Sträucher – besonders die der Vielblütigen Ölweide – kommen hingegen bei Vögeln gut an. Daher können die Sträucher auch gezielt als Vogelnährgehölze gepflanzt werden.

Korallen-Ölweide (Elaeagnus Umbellata)
Die reifen Früchte der Korallen-Ölweide (Elaeagnus umbellata) schmecken auch den Vögeln im Garten Foto: iStock / gabes1976

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Die Früchte der Ölweide

Als Wildobstlieferant besonders geeignet sind die Vielblütige Ölweide und die Korallen-Ölweide. Die Früchte haben neben einer säuerlichen Note auch ein wenig Süße und schmecken mitunter feinherb. Meist sind sie rot und erreichen je nach Art und Sorte eine Größe von bis zu 1,5 Zentimetern.

Sie können für Süßes zu Marmelade, Gelee, Saft und Kompott verarbeitet werden, aber sie schmecken auch als I-Tüpfelchen auf herzhaften Gerichten. Bitte beachten: Manche Ölweiden sind selbstfruchtbar, andere hingegen brauchen zur Fruchtbildung eine weitere Ölweide in ihrer Nähe.

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