24. Mai 2023, 14:41 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Damit Pfingstrosen an Pfingsten ihre prächtigen Blüten zeigen, benötigen sie die richtige Pflege. Entscheidend sind der richtige Standort sowie die richtige Dosis an Gießwasser. myHOMEBOOK hat die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps zusammengefasst.
Während die deutsche Bezeichnung der Pfingstrosen auf ihrer Blütezeit an Pfingsten anspielt, hat der botanische Name der Pflanzen einen mystischen Ursprung. In der Wissenschaft werden die hübschen Blumen „Päonien“ nach dem griechischen Heilgott Paian genannt. In den Erzählungen heißt es, dass Paian mit Pfingstrosen die Wunden des griechischen Gottes der Unterwelt Hades geheilt habe. Wie viel Wahrheit hinter der mythologischen Erzählung steckt, soll an dieser Stelle keine Rolle spielen. Viel mehr erfahren Hobbygärtner in diesem Artikel, wie man die hübschen Blumen im eigenen Garten anpflanzen kann.
Pfingstrose
Boden
mineralisch, humusarm
Pflanzzeit
September bis Oktober
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
mäßig
Blütezeit
Mai bis Juni
Giftig
ja
Düngen
organischer Dünger im Frühjahr
ja
Übersicht
Pfingstrosen pflanzen
Hobbygärtner pflanzen ihre Pfingstrosen am besten im September ein. Auch im Oktober ist es noch möglich. Die Hauptsache ist, dass es vor dem Wintereinbruch und den ersten Frösten passiert. Dabei gilt es zu beachten, dass man Stauden nicht zu tief in die Erdoberfläche setzt.
Pfingstrosen im Kübel pflanzen – geht das?
Pfingstrosen kann man auch im Kübel Pflanzen, wobei der Garten die bessere Wahl wäre. Wer dennoch einen Kübel bevorzugt, sollte dafür Strauchpfingstrosen wählen. Außerdem braucht man einen Topf aus Terrakotta, Ton oder Stein mit mindestens 40 Zentimeter Durchmesser und 50 Zentimeter Tiefe, der über Löcher verfügt. Das Eintopfen funktioniert wie folgt:
- Zuerst eine Drainageschicht im Kübel anlegen.
- Die Pfingstrose anschließend in den Kübel setzen.
- Den Kübel mit nährstoffreichem Substrat auffüllen.
- Die oberste Schicht Erde andrücken und abschließend angießen.
Aussehen und Wuchs
Als Staude erreichen Pfingstrosen bis zu 100 Zentimeter. Als Strauch können sie entgegen bis zu zwei Meter hoch werden. Gemein haben jedoch beide, dass sie ausgesprochen auffallende Blüten austreiben können. Diese sind je nach Sorte gefüllt oder schalenförmig. Die Farben können ebenfalls stark variieren: Weiß, Gelb, Rosa und Rot – alles ist dabei.
Standort und Boden
Egal, ob Staude oder Strauch – Pfingstrosen brauchen mineralische, humusarme Erde. Am wohlsten fühlen sie sich außerdem in schweren, lehmigen sowie feuchten Böden. Der Standort darf gerne sonnig bis halbschattig sein, am besten stehen die Pflanzen windgeschützt.
Sorten
Pfingstrosen wachsen entweder als Staude oder als Strauch.
Staude
- wachsen horstig
- werden je nach Sorte etwa kniehoch
Stauden sollten flach eingepflanzt werden, denn sitzen sie zu tief in der Erde, tragen sie oft nur Blätter und keine Blüten. Beliebte Sorten sind etwa Bowl of Beauty (Paeonia lactiflora), Shirley Temple (Paeonia lactiflora) und Sarah Bernhardt (Paeonia lactiflora).
Strauch
- werden bis zu zwei Meter hoch
- haben deutlich größere Knospen als Stauden, die früh austreiben
- blühen erst ab Mitte Mai
Strauchpfingstrosen gehören hingegen tief in die Erde. Am besten ist ihr Standort dabei nicht allzu geschützt und warm, denn sonst sind sie spätfrostgefährdet. Zu den Strauchpfingstrosen zählen die Chinesische Strauchpfingstrose (Paeonia delavayi), die Gold-Pfingstrose (Paeonia lutea) oder Ye Guang Bei (Paeonia rockii).
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Pfingstrosen pflegen
Stauden vertragen eine Stütze in Form einer speziellen Halterung. Pfingstrosensträuchern kann Schnee gefährlich werden, da sie die Last oftmals nicht tragen können. Hobbygärtner binden brüchige Triebe daher am besten bereits im Herbst locker zusammen.
Bewässerung
In der Regel benötigen Pfingstrosen nicht viel Wasser, da sie als Tiefwurzler gut an das Wasser im Boden gelangen.
Düngung
Pfingstrosen brauchen nur mäßig Dünger. Am besten verabreicht man ihnen im zeitigen Frühjahr kalium- und phosphorhaltigen, organischen Dünger. Kurz nach der Blüte kann man ihnen ein zweites Mal Dünger verabreichen.
Schnitt
Im Herbst empfiehlt sich ein Rückschnitt bis etwa eine handbreit über dem Boden. Dadurch kann man das Risiko verringern, dass die Pflanze im kommenden Jahr von Grauschimmel befallen wird.
Vermehrung
Staudenpfingstrosen kann man durch Teilung vermehren. Dafür gräbt man die Pflanze aus. Mit einem Spaten kann man den Wurzelballen in zwei Hälften teilen.
Überwinterung
Pfingstrosen sind im Allgemeinen winterhart. Wer Pfingstrosen in einen Kübel gepflanzt hat, muss diese aber besonders pflegen, indem er sie winterfest macht. Die Pflanzen dafür zurückschneiden und an einem windgeschützten Standort aufstellen. Zudem den Wurzelbereich mit Laub abdecken. Sollten die Temperaturen unter minus zehn Grad fallen, sollten Hobbygärtner die Pfingstrosen außerdem mit Vlies oder Jute einwickeln.
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Krankheiten und Schädlinge
Grauschimmel ist eine gängige Krankheit bei Pfingstrosen. Man erkennt sie bei Stauden an vertrockneten Knospen und faulenden Stielen. Bei Sträuchern sind es welke Triebe. Hobbygärtner sollten bei Stauden die gesamten befallenen Stängel entfernen. Bei erkrankten Sträuchern hilft ein radikaler Rückschnitt bis zum gesunden Holz.
Giftigkeit
Pfingstrosen sind in allen Pflanzenteilen giftig – sowohl für Hobbygärtner als auch für Haustiere. Grund dafür ist das in der Pflanze enthaltene Alkaloid Paeonin. Verzehrt man große Mengen von dem Stoff können die Folgen Erbrechen, Magenbeschwerden sowie Durchfall sein. Im Falle einer Vergiftung empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.
Verwendung
Durch ihre ansehnlichen Blüten machen Pfingstrosen einiges her. Insbesondere in romantischen Gärten wie einem Englischen Garten oder einem Bauerngarten runden die Pflanzen jedes Beet ab. Auch in der Vase geben die gefüllten Blüten ein prächtiges Bild ab.
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Pfingstrosen im Garten
Wollen Pfingstrosen im Garten ihre Knospen einfach nicht öffnen oder bleiben Blüten sogar vollends aus, kann das nicht nur am falschen Standort oder der falschen Pflege liegen. In der Regel haben Hobbygärtner sie nicht richtig eingepflanzt. Zur Erinnerung: Stauden dürfen nicht zu tief in die Erde gesetzt werden, da sie sonst nur Blätter ausbilden. Im Laufe der Jahre sammeln sich weitere Erdschichten im Beet an. Das bedeutet, auch wenn Hobbygärtner die Pfingstrose vor einigen Jahren nicht zu tief eingepflanzt haben, kann es nun der Fall sein, dass die Knospen durch die neuen Erdschichten zu wenig Licht erhalten. Hier kann es helfen, die Pflanze sanft anzuheben.
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Pfingstrosen in der Vase
Auch bei Pfingstrosen als Schnittblumen in einer Vase kann es passieren, dass sich Blüten nicht öffnen. Oft hilft es schon, einige Grundregeln Standort, Vorbereitung und Wasser betreffend einzuhalten:
- Etwa fünf Zentimeter des Stiels mit einem scharfen Messer abschneiden – alle zwei bis drei Tage muss der Stiel wieder gekürzt werden.
- Außerdem die unteren Blätter am Stiel entfernen, bevor man die Pfingstrosen in die Vase stellt.
- Alle zwei bis drei Tage das Wasser wechseln.
- Die Vase an einen halbschattigen Ort ohne Zugluft stellen.
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Öffnen sich die Knospen trotz Berücksichtigung der Tipps nicht, gibt es zwei Tricks, die Pfingstrosen zum Blühen bringen:
- Ganz vorsichtig die äußere grüne Schicht um die Knospenblätter abschälen und nach unten klappen – nicht abreißen! Das schafft Platz für die Blüte, damit sie sich entfalten kann.
- Alternativ kann man die Hände mit etwas lauwarmem Wasser befeuchten und die geschlossene Knospe behutsam zwischen den Daumen massieren. Auch das löst die Blütenblätter.