24. September 2020, 11:21 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Im Garten oder auf der Terrasse können Pflanzen super als Windschutz dienen. Damit die natürliche Windbarriere auch stärkeren Böen standhält, sollte man jedoch einiges beachten.
Nervige Windböen können jeden noch so lauschigen Tag im Garten oder auf dem Balkon schnell verhageln. Was dagegen hilft: ein möglichst stabiler Windschutz. Wer keine Mauer oder Holzwand im Garten stehen haben will, greift gewöhnlich zur Hecke. Doch auch die kann schnell wuchtig und etwas langweilig wirken. Schlimmstenfalls engen dicht wachsende Pflanzen wie Thuja oder Eiben den Garten auch noch optisch ein. Lockerer wirken hingegen widerstandsfähige, blühende Pflanzen als Windschutz.
Wichtig: Vor allem in Gewächsen mit vielen Verzweigungen an Ästen und Stamm verfängt sich selbst die steifste Brise. Und mit ihrer zumeist wunderschönen Blütenpracht wird der Windfang garantiert zum Blickfang.
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6 Pflanzen als Windschutz für Garten und Terrasse
1. Deutzien
Deutzien sind typische Sommerblüher. Sie brauchen viel Sonne – ideal für sehr sonnige Standorte im Garten. Viele Deutzien-Arten zeigen ganz unterschiedliche Blütenformen. Eher filigran wirken die weißen Blüten der Zierlichen Deutzie (Deutzia gracilis). Die Langblättrige Deutzie (Deutzia longifolia) fächert ihre roséfarbene Blütenpracht hingegen eher wild und wuschelig aus. Windböen haben bei Deutzien kaum eine Chance: Rund vier Meter erreichen die Sträucher.
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2. Forsythien
Eine Weisheit unter Hobbygärtnern besagt: Blühen die Forsythien, ist es Zeit, die Rosen zu schneiden. Denn dann steht der Frühling vor der Tür. Aus diesem Grund gelten Forsythien auch als sogenannte Zeigerpflanzen, die im phänologischen Kalender einen besonderen Platz einnehmen.
Die Pflanzen sind darüber hinaus ein vorzüglicher Windschutz – und Sichtschutz. Denn Forsythien schaffen es auf stattliche drei Meter. Wem Form und Blüten etwas zu einheitlich erscheinen, pflanzt einfach Beerensträucher hinzu. Um die volle Blütenpracht herauszuholen, sollten Forsythien nach der Blüte regelmäßig beschnitten werden. Zudem braucht die an sich pflegeleichte Pflanze einen möglichst sonnigen Standort. Auch das fördert das Blütenwachstum.
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3. Hartriegel
Viele Hartriegel-Arten glänzen mit cremeweißen Blüten. Die Farbpalette beim Laub ist hingegen breiter gefächert. Im Herbst leuchten viele Gehölze von Weißbunt über Orange bis Tiefrot. Ein echter Hingucker ist der Etagen-Hartriegel (Cornus controversa). Dessen Äste wachsen waagerecht und bilden Etagen aus. Im Frühjahr bildet der Strauch rispenartige weiße Blüten, im Herbst trägt der Etagen-Hartriegel schwarze Früchte.
Einen beliebten Windschutz bilden der Japanische Blütenhartriegel (Cornus kousa) mit seinen weißen, vierblättrigen Blüten oder der Amerikanische Hartriegel (Cornus florida), dessen Blätter feuerrot leuchten. Am bekanntesten ist in unseren Breiten jedoch die Kornelkirsche (Cornus mas). Sie bildet gelbe Blüten aus.
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4. Duftschneeball
Kaum Sonne, dafür ein ewig grauer Himmel, draußen ist es kalt und nass – und das geht monatelang so. Kein Wunder, dass viele Menschen im Winter mit mieser Laune zu kämpfen haben. Traurig sehen dann auch viele verwaiste Gartenbeete aus.
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Was gegen Winterdepression und kalte Winde hilft? Duftschneeball (Virburnum farreri)! Der hübsche Zierstrauch bringt Farbe ins eintönige Wintereinerlei. Die duftenden Blüten zeigen sich Anfang November, manchmal sogar schon im Spätherbst bis in den März hinein. Duftschneeball stellt nur wenige Ansprüche an den Hobbygärtner. Der Standort sollte sonnig oder halbschattig sein. Denn bekommt er zu wenig Sonnentrahlen ab, bildet Duftschneeball nur kleine Blüten. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von bis zu drei Metern, damit sind sie als Windschutz ideal. Von den Früchten ernähren sich viele dankbare Vogelarten, die in der kalten Jahreszeit sonst nur wenig Fressen finden.
5. Flieder
Flieder ist nicht gleich Flieder. Der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris) leutet und duftet den Frühsommer ein. Sommerflieder (Buddleja davidii) blüht hingegen im Spätsommer und Herbst so richtig auf. Insekten, insbesondere Schmetterlinge, laben sich am Nektar der kleinen Blütenrispen. Daher wird Sommerflieder auch Schmetterlingsstrauch genannt.
Die Pflanze ist recht anspruchslos, was Standort und Pflege betrifft. Doch ob Frühling oder Herbst: Flieder mit seiner duftenden Blütenpracht von tiefem Violett über viele Rosatöne bis hin zu Cremeweiß ist mitunter der schönste Windschutz für den Garten.
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6. Gräser
Wer hätte es gedacht: Auch Gräser und Schilfe eignen sich hervorragend als Windschutz. Niedrig wachsende Sorten wie das elegante China-Schilf (Miscanthus sinensis Malepartus) passen in jeden Balkonkasten oder Blumenkübel auf der Terrasse. Weitere kleinere Ziergräser, die zudem witzige Namen tragen: Pfeiffengras, Drahtschmiele, Blauschwingel, Bärenfellgras und Schneemarbel.
Die größeren Sorten bis hin zum rund zwei Meter hohen Pampas-Gras (Cortaderia selloana) sind ideal für den Garten. Gräser lockern zudem Blumenbeete visuell auf. Sie setzen mit ihren oft silbrigen oder goldgelben Rispen oder Granen schöne Akzente zu den farbigen Blüten der Blumen. Spektakulär: Hochwachsender Bambus oder Pampas-Gras, das Sommerflieder (kleine Sorten werden eineinhalb Meter hoch) überragt.