9. Juni 2023, 11:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die größte bekannte Ameisenkolonie ist fast 5.800 Kilometer lang. Sie beginnt an den Küsten der italienischen Riviera und reicht bis nach Spanien. Im eigenen Garten erreichen die Ameisenhaufen zum Glück nicht solche Ausmaße. Dennoch können sie stören. Insbesondere dann, wenn Ameisenstraßen ins Haus führen. Mit den richtigen Pflanzen kann man die Tiere allerdings vertreiben.
Führt eine Ameisenstraße durch die Wohnung, den Balkon oder über die Terrasse führt, ist das den meisten ein Dorn im Auge. Und das, obwohl die Insekten durchaus nützliche Tiere sind. So fressen sie etwa die Eier verschiedener Schädlinge. Allerdings begünstigen Ameisen auch die Verbreitung von Blattläusen. Wie man es auch sehen mag – um die Tiere zu vertreiben, muss man nicht zu chemischen Mitteln greifen. Natürliche Düfte tun es auch, und zwar effektiver als man glaubt. Um Ameisen auf natürliche Art und Weise zu vertreiben, kann man folgende Pflanzen nutzen.
Ameisen haben einen feinen Geruchssinn
Eine eigentliche Nase, so wie Menschen oder andere Säugetiere, haben Ameisen nicht. Die Insekten können jedoch trotzdem „riechen“. Ihr Geruchssinn befindet sich wenige Millimeter vor dem Kopf – nämlich an den Fühlern. Mittels der Antennen tasten sich Ameisen voran und nehmen Duftsensoren auf.
Forscher der „Universität of California“ in Riverside haben in einer Studie herausgefunden, dass die Tiere sogar einen äußerst feinen Geruchssinn besitzen. Ameisen können bereits kleinste Unterschiede auf molekularer Ebene wahrnehmen. Die Insekten nutzen ihre feine Nase etwa, um Ameisen der eigenen Kolonie von fremden zu unterscheiden. Hobbygärtner können sich die feine Nase der Tiere ebenfalls zunutze machen – etwa um sie zu vertreiben.
Ohne Chemie Effektive Methoden, um Ameisen aus dem Hochbeet zu vertreiben
Übersicht 5 Pflanzen, die Zecken aus dem Garten vertreiben können
Ohne Chemie Welche Hausmittel wirklich gegen Ameisen helfen
Pflanzen, die Ameisen nicht riechen können
Um die Tiere vertreiben zu können, muss man nicht zu chemischen Mitteln greifen, sondern kann mit dem richtigen Geruch arbeiten. Verschiedene Pflanzen sondern einen Duft ab, den Ameisen nicht leiden können.
1. Echter Kerbel (Anthriscus cerefolium)
Ein süßlich-würziges Aroma verströmt Kerbel. Mit dem Küchenkraut kann man Salate, Suppen und Geflügel verfeinern. Wer die Pflanze im Garten oder auf dem Balkon anbaut, kann zudem Ameisen gezielt vertreiben. Die Tiere nehmen dabei keinen Schaden. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Das Kraut ist äußerst genügsam, sodass man bei der Pflege kaum etwas falsch machen kann. Allein auf die Wasserzufuhr gilt es ein Auge zu haben. Der Boden sollte stets feucht sein. Staunässe verträgt Kerbel allerdings nicht. Es empfiehlt sich vor dem Gießen mittels Fingerprobe festzustellen, ob die obere Erdschicht bereits trocken ist.
2. Liebstöckel (Levisticum officinale)
Liebstöckel, auch Maggikraut genannt, hat einen Eigenduft, den Ameisen nicht mögen. Pflanzt man das Kraut im Beet oder im Kübel, vertreibt man so auf natürliche Weise die unliebsamen Insekten. Ideal ist ein sonniger Standort. Doch auch im Halbschatten fühlt sich die Pflanze wohl. Der Boden sollte stets feucht gehalten werden. Im Topf baut man am besten eine Drainage ein. Auf diese Weise vermeidet man Staunässe und die darauffolgende Wurzelfäule. Liebstöckel hat einen hohen Nährstoffbedarf und sollte in regelmäßigen Abständen mit Dünger versorgt werden.
3. Lavendel (Lavandula)
Während Menschen den Duft von Lavendel schätzen, können viele Insekten die Pflanze nicht leiden. Dazu zählen auch Ameisen. Wichtig ist, dass es sich um eine gesunde und kräftig wachsende Pflanze handelt. Der richtige Standort ist hierfür entscheidend. Er sollte sonnig und warm sein. Lavendel wächst auf nährstoffarmen Böden am besten. Entsprechend sind Düngebeigaben nicht nötig. Kultiviert man die Pflanze im Kübel, ist eine regelmäßige Wasserzufuhr wichtig. Staunässe gilt es dabei zu vermeiden. Durch einen regelmäßigen Schnitt erhält man die kompakte Wuchsform der Pflanze und fördert die Blüte.
Auch interessant: Fliegende Ameisen im Garten – was steckt dahinter?
4. Thymian (Thymus)
In der Küche wird Thymian gern verwendet und auch im Beet erfüllt die Pflanze eine äußerst wertvolle Aufgabe. Durch das natürliche Aroma vertreibt sie nämlich Ameisen. Man kann das Kraut gut im Topf kultivieren und so Ameisenstraßen auf der Terrasse, dem Balkon oder in der Wohnung umleiten. Wichtig ist, dass die Pflanze viel Sonne abbekommt. Abgesehen davon ist Thymian eine anspruchslose und pflegeleichte Pflanze. Gießen muss man sie nur mäßig. Auf das Düngen kann man ebenfalls weitestgehend verzichten.
5. Echter Salbei (Salvia officinalis)
Samtig weiche Blätter, violettfarbene Blüten und ein unverkennbarer Geruch: Es gibt viele Gründe, um Salbei im Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen. So kann man etwa mit der Pflanze Ameisen vertreiben. Am besten platziert man Salbei an einem warmen und sonnigen Ort. Der Pflegeaufwand ist überschaubar. Gießen muss man die Pflanze nur während langer Trockenperioden. Im Frühjahr kann man das Beet mit einer Mulchschicht bedecken. Eine weitere Düngebeigabe ist dann nicht vonnöten.
6. Nelke (Dianthus)
Es gibt nicht nur Kräuter, sondern auch Blumen, die Ameisen nur ungern riechen. Dazu zählen etwa Nelken. Die Pflanzen fühlen sich an einem sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten oder Balkon wohl. Der Boden sollte durchlässig und eher nährstoffarm sein. Gießen muss man Nelken nur mäßig. Düngen sollte man die Blumen kaum bis gar nicht. Ideale Beetpartner sind übrigens Pflanzen wie Lavendel und Salbei – ebenfalls Pflanzen, mit deren Geruch man Ameisen effektiv vertreiben kann.