26. Oktober 2021, 12:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Indoor-Garten liefert selbst im Winter frische Salate und Kräuter. Im Handel stehen verschiedene Pflanzsysteme zur Auswahl. Worauf es beim Kauf ankommt und wie gut sie wirklich funktionieren.
Sie heißen Smart- oder Indoor-Garten, passen aber so recht in keine Kategorie. Pflanzsysteme fürs Haus mit speziellen Lampen, die für Gemüse und Kräuter das Tageslicht ersetzen, sollen die Ernte auch im Winter ermöglichen. Drei Systeme für Indoor Gardening im Vergleich.
3 Pflanzsysteme für Indoor Gardening im Test
Das Prinzip der Pflanzsysteme ist immer gleich: Das Indoor Gardening funktioniert mit einem Gestell, einer Leuchte, einem Wassertank und Behältnissen, in denen man die Microgreens letztlich zieht.
Indoor Gardening mit Smart Grow 6 von Bosch
Der Namensbeisatz „smart“ ist kein Hinweis auf eine Smart-Home-Anwendung: Die Geräte sind nicht mit dem Internet verbunden und auch nicht übers Smartphone steuerbar. Dazugehörige Apps dienen lediglich der Information. Das Bosch-Gerät ist mit 149,99 Euro für das System mit drei Pflanznischen und mit 249,99 Euro für das Sechser-Modell recht teuer.
Während man hier Saatgut aus dem Handel nimmt und es in einen Kasten mit Erde steckt, sind für die vollautomatischen Systeme spezielle Pflanzkapseln nötig. Die Kosten dafür belaufen sich auf 9,99 Euro für je drei Kapseln einer Pflanzenart. Dafür braucht man weder Substrat noch ein extra Gefäß. Zur Pflege kommt lediglich etwas Granulat ins Wasser.
Die Pflanzlampe arbeitet in einem Rhythmus von 16 Stunden Beleuchtung und acht Stunden Pause. Dieser lässt sich an den üblichen Tag-Nacht-Rhythmus anpassen, es ist außerdem ein Urlaubsmodus für verringertes Wachstum möglich. Schon nach wenigen Wochen ließen sich frische und aromatische Kräuter ernten, ohne, dass man selbst viel nachhelfen musste.
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Microgreens mit dem Smart Garden Click & Grow von Emsa ziehen
Emsas Modell mit drei Pflanzstellen kostet 99 Euro, das Neuner-Modell 199,99 Euro. Auch bei diesem Pflanzsystem für Indoor Gardening wird mit speziellen Pflanzkapseln gearbeitet. Die Kosten belaufen sich auf 9,99 Euro für je drei Kapseln einer Pflanzenart, Substrat oder extra Gefäß braucht man nicht.
Nährstoffe erhalten die Pflanzen bei Emsa über Zusatzstoffe in den Kapseln. Die Pflanzlampe arbeitet ebenfalls in einem Rhythmus von 16 Stunden Beleuchtung und acht Stunden Pause. Dieser lässt sich an den üblichen Tag-Nacht-Rhythmus anpassen.
Auch bei diesem Gerät ließen sich bereits nach wenigen Wochen frische und aromatische Kräuter ernten. Man musste dafür kaum etwas selbst tun, auch das Vereinzeln und Umsetzen der Sämlinge entfiel.
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Indoor Gardening mit Ingarden
Im Lieferumfang ist ein Gestell mit LED-Wachstumslicht sowie einer Keramikschale, drei Edelstahlplatten mit sogenannten Schornsteinen und kleinen Löchern für die Luftzirkulation, Dochte für die Bewässerung und die Samen in Eco-Packs enthalten. Kostenfaktor für das Pflanzsystem und ein Pack: 99,99 Euro, ein Eco-Pack mit sieben Ingarden-Packs kostet einmalig 19,99 Euro, günstiger wird es im Abo.
Das System funktioniert autark und hydropanisch, heißt, es braucht keine Erde sondern nur einmal die Woche Wasser. Die Leuchte des Pflanzsystems ist automatisiert und verfügt sowohl über eine Zeitschaltuhr als auch über einen Dimmer.
Zur Verfügung stehen Samen von Radieschen, Rotkohl, Brokkoli, Senf, Grünkohl, Kresse, Rucola sowie Luzerne. Viel Geduld brauchte es nicht, denn bereits nach wenigen Tagen haben die Samen angefangen zu keimen. Tatsächlich waren sie nach etwa einer Woche bereits erntefertig – schneller also als bei den anderen beiden Systemen.
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Fazit: Die Systeme erfüllen ihren Zweck
Ein Kräutergarten in der Küche mit einer Ernte das ganze Jahr über – dieses Werbeversprechen beim Indoor Gardening klingt gut. Und es erfüllt sich. Alle Pflanzleuchten lieferten gute Ergebnisse und leckeres Grün. Und man weiß, woher das Grün stammt und dass es frei von Chemie ist.
Die Geräte sind in der Tat eine Zusatzlösung für Menschen, die sich bestmöglich von Selbstproduziertem ernähren wollen. Zumindest ihren Kräuterbedarf decken sie so an den dunkelsten Wintertagen selbst ab. Aber davon wird man natürlich noch nicht satt. Und drei Blätter pro Woche machen noch keinen leckeren Salat, das sollte einem vor dem Kauf bewusst sein.