8. August 2022, 10:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Rote Hartriegel hat das ganze Jahr über seine Reize: Ab Mai zeigt er seine weißen Blüten und im Sommer folgen die schwarzvioletten Früchte. Das blutrote Laub im Herbst und die roten Triebe im Winter machen den Augenschmaus perfekt. Aber schön sein ist lange nicht alles, was der Rote Hartriegel zu bieten hat.
Der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea) ist ein attraktiver, sommergrüner Strauch, der in der freien Natur häufig anzutreffen ist. Er wächst bevorzugt an Feld- und Waldrändern, in Hecken und an Fließgewässern, oft zusammen mit Schlehen, Hunds-Rosen und Liguster. Er ist eng verwandt mit der ebenfalls einheimischen Kornelkirsche. Seinen Namen verdankt der Rote Hartriegel, der auch als Blutroter Hartriegel bekannt ist, sowohl seinem blutroten Herbstlaub als auch seinen jungen Trieben. Diese sind mit ihrer roten Farbe im Winter ein schöner Kontrast zum vorherrschenden Grau in Grau.
Übersicht
Roter Hartriegel
Boden
humus- und nährstoffreich, leicht feucht, nicht verdichtet
Pflanzzeit
Frühjahr, nach Eisheiligen
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
regelmäßig, besonders im Sommer
Blütezeit
Mai bis Juni
Giftig
Nein
Düngen
im Frühjahr mit organischen Dünger
ja
Wie sieht Roter Hartriegel aus?
Der Strauch wächst breitbuschig und dicht und kann eine Höhe von fünf Metern erreichen. Hierzulande bleibt er aber mit drei bis vier Metern meist kleiner. Von Mai bis Juni zeigt er seine weißen Blüten, die in Schirmrispen zusammenstehen. In manchen Jahren bildet sich Anfang August eine zweite Blüte. In diesem Fall stehen die neuen Blüten mit den fast reifen Früchten der ersten Blüte zusammen am Strauch. Reife Früchte sind schwarzviolett und von kleinen weißen Punkten überzogen. Mit seinem roten Herbstlaub bringt das Gehölz ein bisschen Indian Summer in den Garten.
Standort und Bodenansprüche
Am besten gedeiht der Rote Hartriegel an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich, nicht zu trocken und nicht verdichtet sein.
Pflege und Schnitt
Viel Pflege braucht das robuste Gehölz nicht. Nur bei langanhaltender Trockenheit sollte die Gießkanne mal vorbeischauen. Wer den Zierwert der roten Triebe schätzt, greift darüber hinaus regelmäßig zur Gartenschere, denn nur die jungen Triebe weisen die markante Färbung auf. Der beste Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist das Winterende, beziehungsweise der Frühlingsanfang. Entweder wird nur ausgelichtet, indem ältere Triebe kurz über dem Boden abgeschnitten werden, oder man unterzieht die gesamte Pflanze einem radikalen Verjüngungsschnitt und schneidet alle Triebe ab. Keine Sorge: Die Pflanzen sind sehr gut schnittverträglich und vertragen auch die radikale Variante ohne Probleme.
Verwendung im Garten
Der Rote Hartriegel ist vielseitig einsetzbar und passt am besten in naturnah gestaltete Gärten. Er eignet sich prima für freiwachsende Hecken, ist aber auch in Einzelstellung eine gute Wahl. Er kann als Wind- und Blickschutz eingesetzt werden und ist wegen seines weitreichenden Wurzelwerks auch für Hangbefestigungen ein guter Kandidat.
Vermehrung
Die Vermehrung der Pflanze ist ein Kinderspiel, denn oft vermehrt sich der Rote Hartriegel durch Wurzelausläufer – manchmal sogar mehr als gewünscht. Zudem treiben herabhängenden Äste mit Bodenkontakt schnell Wurzeln. Sind die jungen Wurzeln stark genug, kann die Jungpflanze an ihren Bestimmungsort umziehen. Auch durch Samen ist eine Vermehrung möglich.
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Ökologischer Nutzen
Für Vögel, Insekten und Kleinsäuger ist der Rote Hartriegel von großem Nutzen. Während sich Honigbienen, viele Wildbienen und Schmetterlinge auf den Blüten einfinden, dienen die Blätter vielen Raupen als Futterpflanze. Bei Vögeln wie Amseln, Sing- und Wacholderdrosseln, Rotkehlchen, Staren und Gimpeln sind die Früchte sehr begehrt.